Ankunft
Wie im Suff geplant, haben wir es tatsächlich geschafft, unsere Fahrräder mitzunehmen. Wir haben uns auf 6 Uhr geeinigt, meine Sachen eingeladen und mein Fahrrad auf den Träger geschnallt. Obwohl er nicht richtig eingerastet war, sind wir unfallfrei um ca. 12:00 Uhr in Schwarzheide aufgeschlagen. Den blauen Kasten mit dem Schlüssel für die Unterkunft haben wir zwar nicht gefunden, aber das Tor war offen. Nachdem wir den Wagen abgestellt hatten und ein nicht sehr kaltes Bier tranken, kam auch schon die Dame des Hauses.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir uns mit den Fahrrädern auf zum Senftenberger See. Wir sind nicht an der Straße und dem BASF-Werk entlang gefahren, sondern haben die Fahrradstrecke genommen. Und tatsächlich hatte die angepeilte Lokalität tatsächlich geöffnet. Auf der Terrasse war es so schön, dass wir fast versackt wären. Aber nach drei Bier haben wir uns aufgerafft, weil wir beide die Runde um den See machen wollten.
Diese war allerdings recht unkenntlich ausgeschildert. Irgendwann endeten wir vor einer Pforte, die darauf ausgelegt war, nur Personen durchzulassen. Dazu gab es ein Hinweisschild für Radfahrer, wo man falsch abgebogen sei. Da es dieses Schild überhaupt gibt, muss der Logik nach schon irgendwo vorher was schiefgelaufen sein.
Wie auch immer, wir haben den richtigen Weg gefunden und unsere Runde gemacht. Insgesamt waren es ungefähr 40 Kilometer. Wieder angekommen, haben wir uns zunächst ein Bier gegönnt, bevor wir nacheinander geduscht haben, weil wir beide durchgeschwitzt waren. Der Abend war recht kurz, da wir sowohl von der Anreise als auch von Radfahrt erschöpft waren. Zwischen 22 und 23 Uhr haben wir uns schlafen gelegt.
Samstag
Da wir schon früh schlafen gegangen sind, sind wir ca. 7:00 Uhr schon wieder aufgewacht. Da die Anderen direkt zur Rennstrecke anreisen wollten, weil das erste Rennen bereits für 12:30 angesetzt war, hatten wir einen ganzen Vormittag zu überbrücken. Nach einem kleinen Spaziergang fragten wir uns, was wir machen sollten.
Während ich anderweitig beschäftigt war, hatte DG erforscht, dass es mit dem Fahrrad über Feldwege nur 14 Kilometer bis zur Rennstrecke waren. Anstatt eine Runde im Kreis zu drehen, schlug er vor, mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Ich war sofort Feuer und Flamme. Erstens hatten wir die Räder genau dafür mitgenommen, zweitens sparten wir uns damit gigantische 5 € für den Parkplatz, und drittens konnte er so auch das ein oder andere Bier an der Rennstrecke genießen. Da das Rennen um 12:30 startete, und die anderen die Karten hatten, haben wir beschlossen und verkündet, gegen 11:00 Uhr loszufahren. 1,5 Stunden sind zwar sehr großzügig für 14 Kilometer, aber wir haben mindestens einmal Verfahren eingerechnet.
Es hat sich wirklich gelohnt. Die Strecke war wunderschön. Nachdem wir aus Schwarzheide raus waren, ging es nur durch die Pampa, oder anders gesagt, durch renaturierten Tagebau. Die Wege waren überwiegend geteert, nur einige kurze Abschnitte waren geschottert. Rechts und links Mischwald und mehrere schöne Seen. Allerdings standen etwa alle 100 Meter auch Schilder, dass das Betreten des Waldes verboten war, leider ohne Begründung. Zunächst haben wir vermutet, dass es sich um ein ehemaliges Militärgelände handelte, und wussten nicht, ob wir dort überhaupt fahren durften. Dem war aber mitnichten so. Da es sich um einen ehemaligen Tagebau handelt, besteht die durchaus reale Gefahr, den Sand mit einem falschen Schritt ins Rutschen zu bringen und darunter begraben zu werden. Eine sehr gut nachzuvollziehende Erklärung, die man für unbedarfte Touristen wie uns vielleicht im Kleingedruckten hätte hinterlegen können, um das Verständnis für das Verbot zu fördern. Wie auch immer, wir sind nicht verschüttet worden, waren um ca. 12:10 Uhr am Eingang und mussten auf die anderen Gehirnakrobaten warten.
Während die anderen sofort auf die Tribüne geeilt sind, haben wir uns in aller Ruhe ein Bier gegönnt und erst dann mit frischer Verpflegung gefolgt. Das Rennen war für DTM-Verhältnisse spannend. Es gab reichlich Überholmanöver und auch ein paar Unfälle. Obwohl danach ADAC GT Masters auf dem Programm stand, war zu unserer Überraschung Rücksturz zur Unterkunft angesagt. Die anderen waren durstig!
Auf dem Rückweg haben wir uns verfahren und würden wahrscheinlich immer noch durch die Lausitz kreisen, wenn wir nicht auf einen Eingeborenen getroffen wären, der uns erklärte, wo der Bahnübergang war, der von der anderen Seite kaum als solcher zu erkennen war. Da die anderen den glorreichen Auftrag hatten einzukaufen, waren wir tatsächlich früher da, obwohl wir eine Extrarunde gedreht hatten.
Mit reichlich Bier, Portwein, Mexikaner und Rum versorgt nahm der Nachmittag/Abend seinen Lauf. Obwohl man nur für uns einen Pavillon aufgebaut hatte, saßen wir nur unter dem Carport. Gegen 18:00 Uhr wurde der Grill angeworfen, was auch nottat, da alle eine Grundlage brauchten. Wie immer wurde viel Blödsinn gesabbelt, derweil DG Musik via Mobiltelefon und mobilem Lautsprecher Musik gemacht hat. Als sich ebendieses Mobiltelefon aus unerfindlichen Gründen neu gestiefelt hat, musste es reichlich leiden.
Der Besitzer hat so viel Mexikaner intus gehabt, dass er nicht mitgeschnitten hat, dass die PIN der SIM-Karte anstatt der PIN für das Handy gefragt war, so dass schließlich die PuK gefragt war. Als ich ihn darauf hingewiesen habe, meinte er, dass der Gerät eine Strafe verdient hätte, und hat es kurzerhand auf den Boden geworfen und es damit in die ewigen Siliziumjagdgründe geschickt.
Mittlerweile war der Abend soweit fortgeschritten, das H. wie ein Wasserfall geredet hat. Ich habe mehrmals versucht, dazwischen zu kommen, aber es ist mir einfach nicht gelungen. Teilweise hat er auf Leute eingeredet, die gerade in anderen Gesprächen vertieft waren. Wie auch immer, zwischen 24:00 und 1:00 Uhr hat sich die Runde langsam aufgelöst.
Sonntag
Am Sonntag haben wir zusammen mit reichlich Eiern und Aufbackbrötchen zusammen gefrühstückt. Da die anderen unbedingt ein LKW-Rennen sehen wollten, sind sie schon früh gestartet. Da wir nicht so begierig darauf waren, und auch nicht mit in den Wagen gepasst hätten, haben wir bei mehreren gemütlichen Bier beschlossen, wieder mit dem Rad zu fahren und erst zum Rennen um 12:30 Uhr aufzuschlagen. Obwohl Regen angesagt war, haben wir es drauf ankommen lassen.
Dieses Mal sind wir mit den Rädern die Auffahrt hochgefahren und haben sie direkt neben dem Eingang anstatt bei den Motorrädern abgestellt. Da wir unsere Karten bereits hatten, musste niemand warten, so dass wir uns auf der Tribüne getroffen haben. Es gab zwar kein Regenrennen, aber dennoch war es spannend. Wieder reichlich Überholmanöver und Unfälle. Danach war sofort wieder Rücksturz zur Unterkunft, Saufen und Grillen angesagt.
Einmal falsch abgebogen, konnten wir Radler mit den Autofahrern nicht mithalten, was aber kein Problem war. Da wir den Schlüssel hatten, wurden wir aufgeregt angefunkt, wann wir denn kämen, weil sie vom Nachschub abgeschnitten waren. Wir waren nur 10 Minuten entfernt, so dass wir schnell unseren Lieblingsgetränken frönen konnten.
Während H. sich um das Grillgut kümmerte, wurde auf einem Handy erst F1 und danach irgendwelche Fußballspiele geschaut, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Es wurde wieder viel Blödsinn gelabert, so wie es sein soll. Allerdings floss der Alkohol bei einigen Personen nicht ganz so in Strömen, weil sie am nächsten Morgen Autofahren mussten. So ergab es sich, dass die Runde nach und nach immer kleiner wurde.
Montag
Die durchaus reichlichen Reste vom Feste wurden als Frühstück zubereitet, woran ich nicht teilgenommen habe, weil mir nicht danach zumute war. Nachdem wir die Küche sauber war, haben wir die Fahrräder auf den Gepäckträger geladen und uns auf den Weg gemacht. Wahrscheinlich dank der aufgeladenen Batterie haben wir es mit einer vollen Tankfüllung geschafft, obwohl wir nicht langsam gefahren sind.