Reußenköge 2021-04-16

Anreise

Das Auto war für 9:00 Uhr am Freitag bestellt. Um ca. 8:30 Uhr habe ich im Büro ausgestempelt und bin zum Stadthaus gefahren. Um kurz nach 9:00 Uhr bin ich mit einem Ford Galaxy Diesel vom Hof gefahren. Danach habe ich meinen Biervorrat aufgefrischt und bin zum ersten Mal in meinem Leben mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Wegen der Parkplatzsuche wäre ich zu Fuß sehr wahrscheinlich ebenso schnell gewesen.

Um ca. 14:30 habe ich mich auf den Weg zur Fähre gemacht. Das Navi hat sich reichlich Mühe gegeben, mich über Cuxhaven zu lotsen. Als ich in Lintig vor der Umleitung stand, wusste ich auch, warum. Wie auch immer, am Anleger in Wischhafen hatte ich ungefähr eine Zigarettenlänge Zeit, bis die nächste Fähre kam. Um ca. 18:00 Uhr war ich da, da ich auf der Autobahn alles aus der Karre rausgeholt habe. Berg runter mit Rückenwind waren 200+ km/h drin.

Freitag 2021-04-16

Nach 3 oder 4 Bier haben wir den Grill angeworfen und uns darauf geeinigt, an dem Abend kein Feuer zu machen, sondern Olafs Rechner auf SSD umzurüsten. Bei unserem letzten Treffen war mir aufgefallen, dass sein Rechner unglaublich langsam war, woraufhin ich ebendiesen Vorschlag gemacht habe. Nachdem wir uns mit einem leckeren Salat und Grillfleisch gestärkt hatten, machten wir uns an die Arbeit. Die Montage der SSD war das größte Problem. 2 Grobmotoriker, eine winzige Schraube und ein noch kleineres Gewinde sind keine gute Kombination 🙂

Die Installation des tollsten, neuesten Windows auf der neuen Platte war erwartungsgemäß kein Problem, die Anmeldung mit einem lokalen Konto anstatt eines Microsoft-Kontos allerdings schon. Nach diversen PIN- und Passworteingaben sowie Einstellungen in der Systemsteuerung war auch das erledigt. In weiser Voraussicht hatte ich ein externes USB-Gehäuse für die alte Festplatte mitgebracht, so dass wir nur die wichtigsten Daten kopieren mussten. Danach haben wir bis 5:00 Uhr getagt, bevor ich mich in meinen Schlafsack gerollt habe.

Samstag 2021-04-17

Am Tag darauf bin ich um 13:30 aufgestanden. Da es kein Warmwasser gab, weil etwas an der Heizung defekt war, konnte ich nicht duschen, aber das war als Festivalerfahrener kein Problem.

Nach einem reichhaltigen Frühstück sind wir wie immer zur Hamburger Hallig gelaufen. Zu meiner Überraschung hatte das Restaurant geöffnet. Als Olaf allerdings trotz der zahlreichen Hinweisschilder über die Terrasse zum Strand wollte, wurde er angemault, doch bitte seine Maske aufzusetzen. Uns blieb nichts Anderes übrig, einen anderen Weg zu nehmen. Er hätte gerne baden wollen, aber dafür war es zu voll, da das Wetter gut war. Nach einer Zigarette haben wir uns auf den Rückweg gemacht.

Als wir um 18:00 Uhr wieder zu Hause waren, gab es sofort ein Bier. Wie immer habe ich mir natürlich eine Blase am Fuß gelaufen, aber irgendwas ist ja immer. Olaf hat erst ein Feuer gemacht, bevor er den Grill angeworfen hat. Um ca. 22:00 Uhr haben wir gegessen und danach noch ein wenig am Feuer gestanden. Da wir klaren Himmel hatten, wurde es schnell kalt, aber die Ruhe und Stille dort ist einzigartig. Ohne die Lichtverschmutzung der Windräder wäre es noch schöner gewesen. Danach haben wir uns an den Computer gesetzt und haben Olafs Musiksammlung aufgefrischt. Außerdem habe ich diverse Kabel und Adapter für ihn bestellt.

Bei der Verabredung habe ich darauf bestanden, einen Termin nach Ulrikes Auszug zu wählen. Nicht, weil ich sie nicht sehen wollte, sondern weil ich keine Lust hatte, zwischen den Stühlen zu sitzen. Beim letzten Treffen hatten die Beiden immer wieder beharkt, was ich mir nicht geben wollte. Die Gästezimmer waren leer, ebenso das Wohnzimmer. Deshalb habe ich unten in meinem Schlafsack auf dem Ehebett geschlafen. Um 3:30 habe ich mich verabschiedet.

Sonntag 2021-04-18

Um 10:30 habe ich mich aus dem Schlafsack geschält und eine Katzendusche genommen. Um 12:45 Uhr habe ich mich dann vom Acker gemacht. Die Rückfahrt war rekordverdächtig. Auf der Autobahn habe ich den Diesel einmal mehr freigebrannt und alles rausgeholt. Wie der Zufall es so wollte, konnte ich am Anleger direkt auf die Fähre rollen. In Wischhafen habe ich mich vom Navi leiten lassen und bin über Cuxhaven gefahren, so dass ich nur 3 Stunden später in Bremerhaven war. Wie gesagt: rekordverdächtig!

Operation Fahrradreparatur – Teil 2

Level 2 – Die Kurbel – Fortsetzung

Auch die Kurbel in der richtigen Größe ließ sich nicht festschrauben. Vermutlich hatte ich bei meinen Versuchen, die Kurbel abzuziehen, das Gewinde im Tretlager beschädigt. Zunächst habe ich überlegt, entweder ein neues Tretlager oder einen passenden Gewindeschneider zu kaufen, aber zum Glück war das nicht nötig, da ich mir einen passenden Gewindeschneider leihen konnte. Mit sanfter Gewalt konnte ich das Gewinde wieder gängig machen. Nachdem ich die Kurbel und die Pedalen schlussendlich montiert hatte, ging es in die nächste Runde.

Level 3 – Die Kassette

Voller Begeisterung baute ich das Hinterrad aus, um die Kassette (der Ritzelkranz am Hinterrad) zu wechseln. Dafür benötigt man gleich 2 Spezialwerkzeuge: einen Kassettenabzieher und eine Kettenpeitsche. Wie sich herausstellte, hatte ich ersteres natürlich zielsicher in der falschen Größe bestellt, so dass ein weiterer Besuch bei Amazon nötig war.

Mit den passenden Utensilien war der Austausch enttäuschend einfach. Nach nur 15 Minuten war der neue Zahnkranz montiert, so dass ich mich nun der Kette widmen konnte.

Level 4 – Die Kette

Die Kette zu kürzen war wesentlich unproblematischer als ich gedacht hatte. Mit einem einfachen Längenvergleich konnte ich feststellen, wie viele Glieder der neuen Kette ich entfernen musste. Bei der Demontage der Alten habe ich das schon vorhandene Nietwerkzeug zwar beschädigt, aber zum Glück nicht irreparabel. Das Vernieten der Neue war dennoch ziemlich fummelig, allerdings musste ich zu meiner Überraschung die Schaltung nicht neu einstellen. Hinten funktionierte alles wie gewünscht, und vorne hatte schon lange nicht mehr funktioniert, was bei einem ca. 14 Jahre alten Fahrrad auch kein Wunder ist.

Begeistert von dem Erfolg versuchte ich voller Übermut, den Umwerfer vorne wieder gängig zu machen, was ein großer Fehler war. Etwa eine frustrierende Stunde später war endlich alles wieder wie zuvor: Die Kette auf dem größten Ritzel, ohne dass geschaltet werden kann 🙁

Fazit

Alles in allem ist die Reparatur kein Hexenwerk oder Raketenwissenschaft, vorausgesetzt, man hat das passende Werkzeug. Ich fühle mich gut gerüstet, den bald anstehenden Wechsel bei dem anderen Fahrrad selbst durchführen zu können, was ja auch Sinn der Übung war.

Das alte Mountainbike werde ich nächste Woche (30.4.2021) testen, wenn ich das Auto abhole. Die Hinterradbremse klemmt zwar, aber das hat nichts mit der Reparatur zu tun. Für die paar Kilometer sollte es auf jeden Fall reichen.

Teil eins der Operation gibt es hier.