Anreise
Dieses Mal ist die Weihnachtsfeier an einem Donnerstag. Kein Problem, da ich vom 30. November bis zum 8. Januar Urlaub habe. Leider habe ich Rücken, aber es geht. Tags zuvor habe ich eine Pille eingeworfen und mit einer Wärmflasche auf dem Sofa gesessen. Am Abreisetag bin ich morgens zwar noch etwas steif, aber nach einer weiteren Pille geht es einigermaßen. Nicht perfekt, aber gut genug, um das Auto abzuholen und Getränke zu kaufen. Ich bekomme einen Ford Mondeo Kombi Diesel, vollgetankt! Perfekt!
Um 9:15 Uhr habe ich alles erledigt und mache mich auf die Reise. Der Navi will mich über Oldenburg und Ahlhorn auf die A1 Richtung Osnabrück schicken, aber stattdessen fahre ich über Bremen. Dort geht es quer durch die Stadt, aber ich komme gut durch. Muss sich um ein Versehen handeln. Es regnet die die ganze Zeit.
Komme gut durch bis ich in die Berge komme. Dort schneit es heftig, so dass die 3. Spur teilweise unbenutzbar, weil zugeschneit ist. Sind so um die 0°C, aber zum Glück ist gestreut. Mit 100-110km/h komme ich recht gut durch. Je tiefer ich komme, desto besser wird es. Ich bekomme sogar ein paar Sonnenstrahlen ab, und es hört auf zu regnen! Um ca. 16:40 Uhr habe ich die Merzhauser Straße 144 erreicht. 7.5 Stunden ist gar nicht so schlecht für die Strecke.
Die Feier
Während wir auf das Taxi warten, trinke ich zwei Bier, da Sascha noch in einer Besprechung ist. Dann geht es zum Essen in die Wolfshöhle. Das Restaurant hat einen Michelin-Stern, es gibt ein 5-Gänge-Menü mit Weinen aus der Region. Auch ich habe Wein getrunken, obwohl ich eigentlich gar nicht wollte. Zur Begrüßung gab es Erdbeer-Blubberwasser und eine kleine Frikadelle auf Schwarzwurzeln. Mutters Frikadellen sind zwar besser, aber unglaublich, was man daraus machen kann.
Der nächste Gang war ein Salat mit Melonen und Artischocken. Den Rest habe ich vergessen, aber egal. Geschmacklich 1A. Dazu einen Riesling aus der Region. Dann Hummerravioli an einer Pilzsoße mit einem anderen Weißwein. Auch nicht schlecht. Danach der Hauptgang: Semmelknödel mit butterweichem Schweinefleisch und einer guten Soße, dazu Rotwein. Letzterer war nicht so gut, aber damit konnte ich leben. Dann der Nachtisch mit einem weiteren Weißwein. Sehr aufwändig, aber gut! Seit langem habe ich mal wieder Schokolade gegessen. War gar nicht süß!
Danach geht es weiter ins Hemingway, eine Raucherkneipe, die hauptsächlich Cocktails serviert. Patrick und ich freuen uns, dass sie auch Bier haben. Ich gehe öfters mal mit ihm raus, um nichtzurauchen. Mittlerweile hat er seine Stimme fast verloren. Um 2:00 Uhr geben wir die letzte Bestellung auf, um ca. 3:00 Uhr werden wir rausgeworfen.
Irgendjemand kommt auf die dumme Idee, noch in der Hotelbar vom Motel One einzukehren, um Lars dort vor seiner Abreise mit der Rechnung zu belästigen. Sein Zug geht um 5:52 Uhr, also nur noch 2 Stunden, bis er aufstehen muss. Er hat uns zwar gehört, aber gemieden. Verständlich. Wir waren alle ziemlich voll. Um ca. 6:00 Uhr werden wir auch dort rausgefegt, weil es Frühstück gibt. Dann geht es mit dem Taxi zu Sascha. Er hat zwar Frühstück für 9:30 Uhr in der Firma angesetzt, aber das schaffen wir nicht.
Die Rückreise
Ich werde um ca. 11:00 Uhr wach, weil Sascha im Bad rumort. Kurz darauf Patrick. Ich döse noch ein wenig weiter, kann aber nicht mehr schlafen. Also stehe ich auch auf und verabschiede Patrick. Während ich noch in Unterhose im Wohnzimmer stehe, kommt die Haushaltshilfe. Wir starren uns gegenseitig an, sagen “Guten Tag”, und dann ist sie auch schon wieder verschwunden. Nachdem ich geduscht und mich angezogen habe, lese ich Saschas SMS, dass die Haushaltshilfe heute kommt. Zu spät!
Ich entschließe mich, diesen Abend nicht mehr ins Crash zu gehen, um das Konzert von Cypecore zu sehen, da ich ziemlich fertig bin. Außerdem hat man mir am Abend zuvor gesagt, dass es ein ziemlich übler Laden sein soll. Ich sammle meine Siebensachen zusammen und fahre mit dem Zug zum Freiburger Hauptbahnhof. Dort treffe ich Patrick wieder, weil er seinen Zug verpasst hat. Immer noch ohne Stimme.
Er erklärt mir, welche Straßenbahn ich nehmen muss, um zur Merzhauser Straße zu kommen: Die Vauban (Linie 3 Richtung Innsbrucker Straße). Ich unterhalte mich noch 15 Minuten mit Sascha, bis ich mich verabschiede. Ich tanke in Freiburg noch voll für 1.17€/l, dann geht es auf die Bahn. Nach ein paar Kilometern schon Stop-And-Go, und so ging es weiter. Als es dreispurig wurde, ging es einigermaßen voran, aber aus BW rauszukommen war gar nicht so einfach: Ich habe diverse Bundes- und Landesstraßen bereist. Dann Stau auf der A5, Unfall. Nachdem ich an dem ersten Wrack vorbei war, dachte ich, dass es weiter geht, aber nein, es waren mehrere Autos beteiligt. Weiter im Schritttempo.
Endlich auf der A7 wurde ich 2 Mal umgeleitet. Unter anderem war ich in Hildesheim, weil ich eine Auffahrt verpasst habe. Frankfurt habe ich wirklich weiträumig umfahren, unter Anderem war ich auf der A3 Richtung München, die komplett falsche Richtung. Über die A66 bin ich dann irgendwann wieder auf der A5 gelandet.
Ich war schon in oder um Hannover als das Verkehrsleitsystem mich plötzlich auf 120, 100, 60 und dann 40 wegen eines Unfalls herunterbremste. Aber weit und breit nichts zu sehen, und der Navi hat auch nichts gesagt, also weiter. Als ich Rücklichter der stehenden Autos sah, war es leider zu spät. Ich war drin! Kein vor oder zurück.
Ich vertreibe mir die Zeit, lese ein wenig Propagandaschau und surfe im Internet auf dem Handy, bis irgendwann ein Polizist an mein Fenster klopft und mir sagt, dass ich umdrehen darf. Das erste Mal, dass ich Geisterfahrer war! Der Unfall war in einem AK, so dass ich einfach hätte an dem Unfall vorbeifahren können, wenn ich die Ausfahrt genommen hätte und durchgefahren wäre. Wo ist Selma, wenn man sie braucht?
Egal, Karl, einen kurzen Tankstopp später (für 1.38€/l Diesel, Splash and Dash, nur 10l) geht es weiter Richtung A27, Tempomat auf 190. Die Autobahn ist mittlerweile wie ausgestorben. Um 23:20 Uhr bin ich endlich zu Hause. Wow, fast 9 Stunden. Nachdem ich meine Sachen ausgepackt habe, schaue ich noch 2 Folgen Haven mit einer Wärmflasche im Rücken, aber bei der letzte Folge fallen mir fast die Augen zu. Dennoch: Freiburg ist immer eine Reise wert!