Reußenköge 2020-03-06

Anreise

Keine Probleme bei der Autovermietung, außer dass ich einen 7-Sitzer (Seat Alhambra Automatik) bekommen habe. Ein wenig überdimensioniert für eine Person, aber was solls. Schönes, kostenloses Upgrade. Automatik ist immer gut 🙂

Ich bin ungefähr 14:30 Uhr losgefahren und habe wieder die Fähre genommen. Ich musste nur etwa 10 Minuten warten und war insgesamt dreieinhalb Stunden unterwegs. Pünktlich zum Abendessen um 18:00 Uhr stand ich vor der Haustür. NB: Die Adresse lautet Sönke-Nissen-Koog 17, nicht Reußenköge 17. Es ist der kürzeste Weg, wenn man in Struckum in die Koogchaussee abbiegt und dann dem Cecilienkoog folgt, der wiederum in den Sönke-Nissen-Koog mündet. Wenn man das hässliche, große Silo sieht, ist man richtig.

Kurz nach der Ankunft gab es das erste Bier und eine Zigarette. Ulrike war auch da und hat lecker Grünkohl gekocht. Nachdem wir uns im Obergeschoss den Bauch vollgeschlagen haben, sind wir schlussendlich im Wohnzimmer gelandet und haben ein wenig über Gott und die Welt diskutiert. Corona! Wir müssen alle sterben, usw…

Letztendlich sind Olaf und ich in seinem Zimmer gelandet und haben bis 5:00 Uhr morgens getagt. Ich war ziemlich auf danach. Das war eine 24-Stunden-Übung für mich, da ich am Tag zuvor pünktlich um 5:00 Uhr aufgestanden bin. Natürlich haben wir über Gott und die Welt diskutiert. Unter Anderem über Volksabstimmungen im Bund. Olaf war der Meinung, dass das GG so etwas nicht zulasse, und hat die Bevölkerung für blöd erklärt. Da ich das nicht einfach so im Raum stehen lassen konnte, hat sich eine heftige Diskussion entwickelt. Sehr erfrischend. Ich war und bin zwar nicht seiner Meinung, aber genau das nennt sich Diskurs!

Außerdem hat er mich auf die noch ausstehenden 1,500 € angesprochen, die ich ihm als Darlehen gegeben habe, sowie die 120,00 € für die Rockharz-Karte. Er wird es auf jeden Fall zurückzahlen, notfalls abstottern. Ich wusste darauf nicht viel zu sagen, weil ich mittlerweile ziemlich betrunken war, und auch, weil mir das Geld relativ egal ist. Ich brauche es nicht. Viel interessanter: Olaf hat einen Job als Husky-Babysitter auf Spitzbergen in Aussicht. Bin sehr gespannt, was daraus wird…

Samstag

Um ca. 5:00 Uhr bin ich ins Bett gegangen und habe geschlafen wie ein Stein. Gegen 13:30 hat Olaf mich geweckt, weil er sich Sorgen gemacht hat, ob ich noch lebe 🙂

Achteinhalb Stunden Schlaf waren genug. Eine Dusche hat meine Lebensgeister erweckt. Nach dem “Frühstück” um ca. 14:30 Uhr sind wir zur Hamburger Hallig gelaufen. Aufbruch um 15:00 Uhr, hin und zurück mit Umweg am Deich entlang sind das etwa 14 km. Als wir die Hütte sehen konnten, war Olaf verwundert ob des fremden Autos auf seinem Grundstück. Er müsse klären, warum es dort stehe. Erst als ich sagte, dass es ein Seat Alhambra sei, ging ihm ein Licht auf. Ich hatte es zuerst für einen Witz gehalten, aber er war so verwirrt, dass er vergessen hatte, dass es meine Karre war. Das war ihm ziemlich peinlich.

Der Spaziergang hat mich hungrig gemacht. Grillen und Feuer war angesagt. Während Ulrike und ich uns im Wohnzimmer unterhalten haben, hat Olaf die Wäschetrommel befeuert. Obwohl mir ziemlich kalt war, weil ich geschwitzt hatte, musste ich irgendwann raus ans Feuer und an den Grill. Da ich ziemlich gefroren haben, wollte ich wie Ulrike drinnen essen. Olaf hätte lieber draußen im Dunkeln gesessen, aber wir haben uns durchgesetzt. Wir haben in der Küche gegessen, derweil Olaf sich um den Grill gekümmert hat.

Danach standen wir wieder an der Feuertonne. Olaf hat unter anderem die Tür der ehemaligen Scheune verfeuert, und feuchtes Holz. Meine Lederjacke riecht immer noch nach Rauch, alles Andere habe ich gewaschen. Irgendwann hat auch er eingesehen, dass es zu kalt war, und hat das Feuer ausbrennen lassen.

Danach sind wir in sein Zimmer und haben weiter diskutiert. Währenddessen wurde der pochende Schmerz rechts im Kopf immer heftiger, so das ich mich um 0:30 Uhr ins Bett verabschiedet habe. Keine Ahnung, was da los war, aber schön ist anders. Ich konnte lange Zeit nicht einschlafen.

Sonntag

Irgendwann hat es dann doch geklappt. Ich bin um 10:30 Uhr wieder aufgewacht. Früh genug für ein gemeinsames Frühstück mit Tickei. Es war ein Geben und Nehmen. Ich habe Olaf mein Lenovo-Tablet geschenkt. Nun habe ich 6 Cocktail-Gläser, die er abgegriffen hat.

Um 13:00 Uhr habe ich mich vom Acker gemacht. Auch diesmal musste ich nicht lange an der Fähre warten. Nach dreieinhalb Stunden war ich wieder zu Hause, und noch eine Stunde später war das Auto getankt, abgestellt, und ich lag auf dem Sofa.

Alles in Allem mal wieder schönes Wochenende!