Wacken 2022

Das erste Wacken nach Corona war ziemlich geil! Ich hatte mit Danilo abgesprochen, dass ich schon früher anreise, so dass wir nicht sehr umweltfreundlich mit 2 Autos aus Bremerhaven angereist sind. Ich am Montag, Danilo am Donnerstag. Da ich die Entscheidung früh genug getroffen hatte, konnte ich einen Mietwagen bei Cambio blocken. Überraschenderweise waren die inklusive Kraftstoff günstiger als ein Mietwagen von Enterprise, obwohl ich eine Odyssee durch HH gemacht habe!

Wacken 2022 hatte eine Besonderheit: Am Mittwoch spielten bereits Headliner, die man allerdings extra bezahlen musste, der sogenannte Wacken Wednesday, der 66,66€ kosten sollte. Zunächst habe ich mich geweigert, den Veranstaltern das zusätzliche Geld in den Rachen zu werfen, bis Eric mich überredet hat, die Karten zu kaufen.

Montag, der 1.8.2022

So ergab es sich, dass ich am Ford Fiesta um ca 12:00 Uhr vom Bahnhof abgeholt habe. Nachdem ich 4 Kisten Beck’s von Holab ins Auto geladen habe, bin ich um ca. 14:00 Uhr vom “Hof” gefahren. Natürlich nicht ohne einen Blick auf Google Maps und die Situation in Wischhafen. Dort staute es sich fast bis ins Dorf hinein, so dass ich mich entschieden habe, über HH zu fahren. Das sind zwar 100km mehr, aber immer noch besser, als 4+ Stunden an der Fähre zu warten. Bis HH kam ich gut voran, aber vor dem Elbtunnel war ich im Stau gefangen. Insgesamt habe ich 3,5 Stunden gebraucht, was ob der zahlreichen Baustellen immer noch eine sehr gute Zeit war. Da Arnusch Urlaub hatte, haben wir bis ca. 4:00 Uhr getagt und zusammen die erste Kiste Bier vernichtet. In der relativ kurzen Nacht habe ich auf dem Sofa genächtigt, mit einer kurzen Unterbrechung, weil der Große um 6:00 Uhr zur Arbeit musste. Der erste gelungene Abend!

Dienstag, der 2.8.2022

Als ich mich später aufgerafft habe, spürte ich ein leichtes Klopfen im Kopf, das einfach nicht verschwinden wollte. Anders gesagt, ich hatte einen Kater, gegen den ich leider nicht antrinken konnte, weil wir noch ein Auto in Itzehoe parken und Eric vom Bahnhof abholen mussten, wofür ich als Fahrer eingeplant war.

Die Klimaanlage im Opel hat mir den Rest gegeben. Nachdem wir wieder in Wacken waren, habe ich mich hingelegt, bis die Kopfschmerzen gegen Abend endlich verschwunden waren. Nach einigen Hopfenkaltschalen haben Eric und ich uns auf dem Weg gemacht, die Bändchen abzuholen.

Trotzdem wir das erste Mal direkt in Wacken wohnten, war der Weg gefühlt nicht kürzer. Da man alles umgebaut hatte, war der Eingang zum Festivalgelände beim Busbahnhof, und man wurde wie immer einmal um das gesamte Gelände geschickt, um zur Ausgabe zu gelangen, aber das hatten wir erwartet. Leider war die Schlange sehr, sehr lang, was Eric allerdings geschickt und unverschämt umgangen hat, indem er wahllos Leute angesprochen hat mit “Hallo, wir kennen uns nicht, aber das werden wir jetzt ändern”. Oder anders gesagt, er hat sich einfach weit vorne in die Schlange gedrängelt.

Als wir endlich an einem Container standen, habe ich erwähnt, dass wir auch Karten für den Mittwoch hätten, und bekam zur Antwort, dass es dafür ein separates Ticket gebe, das ich leider auf die Schnelle nicht auf dem Handy aufrufen konnte, weil ich es gar nicht erst versucht habe, weil ich mir sehr sicher war, dass ich das generierte Passwort nirgendwo gespeichert hatte, was allerdings sehr wohl der Fall war, was ich allerdings erst festgestellt habe, als wir wieder bei Arnusch waren. Ende vom Lied: Ich habe mir die Tickets via RDP über den Computer von Arnusch’s Sohn zugeschickt, um später festzustellen, dass das Passwort sehr wohl in meinem Firefox-Konto gespeichert war.

Zu dem Zeitpunkt war es bereits nach 24:00 Uhr. Wir haben uns zum Glück nicht mehr aufgerafft, um noch einmal zur Ausgabe zu wandern, weil Eric am nächsten Tag gelesen hat, dass die Schlange auch um 4:00 Uhr nachts noch lang war. Nach ein paar Bier haben wir uns dann auf die Matratzen gelegt, die Sandra im Wohnzimmer bereitgestellt hatte.

Mittwoch, der 3.8.2022

Zum Frühstück gab es Bier für mich, Eric hat tatsächlich etwas Festes eingeworfen. Wir haben uns früh auf den Weg gemacht, um das Bändchen für den Mittwoch zu bekommen. Dafür sind wir zunächst zum Office gerödelt, aber leider wurden wir dort abgewiesen, da wir nur “normale” Besucher waren.

Von dort sind wir zur offiziellen Ausgabe gelaufen, wo Eric sich wieder einmal vorgedrängelt hat, was dieses Mal nicht ganz so gut kam, seinen Zweck aber trotzdem erfüllt hat. Nur 20 Minuten später hatten wir das Bändchen für den Mittwoch und haben uns auf den Weg zu Nephylim auf der Headbanger Stage gemacht. Wir hatten sogar noch genug Zeit, uns eine Hopfenkaltschale im Biergarten in den Kopf zu schrauben.

Dabei kam zum ersten Mal der RFID-Chip in dem Bändchen zum Einsatz. Irgendwer hatte beschlossen, dass es doch viel einfacher sei, kein Bargeld mitführen zu müssen, und somit auch keine Geldbörsen geklaut werden könnten. Da ich als Besteller der Tickets bereits eine WackenID hatte, konnte ich meinen Chip problemlos via Kreditkarte aufladen und habe die erste Runde gekauft. Was soll ich sagen: Ich habe mein Bier bekommen, aber schneller ging es nicht wirklich.

Nephylim hat nur 20 Minuten gespielt. Während Eric sich an der Bühne vergnügt hat, bin ich sitzen geblieben und habe mich nett unterhalten, bis Brothers of Metal auf der Louder Stage spielte. Obwohl es nicht seine Musik war, hat Eric mich natürlich begleitet. Ich habe den Auftritt genossen. Danach habe ich zum ersten Mal feste Nahrung zu mir genommen.

Während Gloryhammer, was wieder einmal zum Fremdschämen war, haben wir uns nett mit einer Frau aus Cuxhaven unterhalten. Danach kam Epica, wobei mir eine niederländische Gruppe neben uns aufgefallen ist. Nachdem ich Eric darauf hingewiesen habe, dass sie vielleicht zu Nephylim gehörten, hat er sie angesprochen, und ich hatte recht. Er hat sich riesig gefreut! Danach kam Avantasia, was wir beide nicht sehen wollten, aber dafür kam Knasterbart auf der Wackinger Stage. Wiederum nicht Erics Ding, aber er hat mich bis zum bitteren Ende begleitet!

Donnerstag, der 4.8.2022

Der 2. Anreisetag. Dieses Mal Danilo und alle aus Rostock. Nachdem Danilo sein Zeit in den Garten geworfen hatte, wurde Bier getrunken und Dart gespielt. Da die Anderen noch ihre Bändchen brauchten, sind wir zum 3. Mal zur Ausgabe gerödelt. Die Nachzügler waren nach nicht mal 10 Minuten durch. Da es keine Schlange mehr gab, waren wir zeitig an unserem Treffpunkt, wo wir auch die Leute aus Aukrug wieder getroffen haben.

Die ganz große Überraschung an dem Tag war der Auftritt von Amon Amarth zwischen den Bühnen Faster und Harder unter dem Rinderkopf! Das hat den Abend rausgerissen. Dirk Schneider und Grave Digger waren zwar ganz nett, und haben Gero u. a. auch dazu veranlasst, sich ganz nach vorne zu begeben, aber der Überraschungsauftritt war schon das Glanzlicht des Abends. Dabei hat Gero sein Mobiltelefon verloren…

Freitag, der 5.8.2022

Nach einem Anruf auf Geros Telefon hat sich herausgestellt, dass es tatsächlich beim Fundbüro gelandet ist, was sich natürlich direkt neben der… Trommelwirbel… Bändchenausgabe befindet. Also noch eine Wanderung eben dorthin.

Trotz allem haben wir es rechtzeitig zu Hypocrisy ins Infield geschafft. Freedom Call um 14:00 Uhr war leider viel, viel zu früh. Während wir auf Slipknot warteten, gab es einen weiteren Überraschungsauftritt auf der luftigen Bühne unter dem Rinderkopf: In Extremo zusammen mit Hämatom. Konnte man sich anschauen, aber wie sagte Eric aus Aukrug so schön: Hämatom gehören eigentlich nicht hier hin. Die können nur 3 Akkorde, werden aber vom Veranstalter gepusht. Und so war es denn auch.

Dennoch hat die Vorstellung die Zeit bis Slipknot versüßt. Letztere haben auf der Bühne eine sehr geile Show abgeliefert. Wirklich alle waren baff überrascht und schwer begeistert von der Vorstellung! Danach haben wir uns vom Acker gemacht.

Samstag, der 6.8.2022

Am Samstag sind wir zu As I Lay Dying im Infield angekommen, mein erster Tag, an dem ich nicht zur Bändchenausgabe musste! Danach kam Hämatom, die nicht auf sehr große Begeisterung gestoßen sind. Sie wurden geduldig ertragen, um es mal so zu sagen, weil danach Arch Enemy spielte, die wie immer eine klasse Show abgeliefert haben! Lordi und Powerwolf haben wir uns geschenkt und sind stattdessen Richtung Luftmatratze gelaufen.

Sonntag und Epilog

Die Bande aus Rostock ist gefühlt schon mitten in der Nacht aufgebrochen. Danilo und ich haben länger ausgeharrt, weil wir sein Zelt noch trocknen und abbauen mussten, und außerdem mein Auto abholen mussten. Nachdem wir Danilos Zelt mehr oder weniger fachkundig zusammengefaltet hatten, war Rücksturz nach Bremerhaven angesagt.

Danilo konnte mich nicht überzeugen, an der Fähre anzustehen, was glaube ich eine gute Entscheidung war. Im Radio wurde während unserer Odyssee durch PI und HH angesagt, dass die Wartezeit an der Fähre 1 (in Worten eine) Stunde betrage, aber das war bestenfalls Wunschdenken. Nachdem wir uns kurz vor dem Elbtunnel aus den Augen verloren hatten, weil ich eine andere Röhre als Danilo genommen habe, sind wir uns erst wieder auf der A27 begegnet. Ich war baff überrascht, dass er so weit vor mir war. Insgesamt hat die Rückreise etwa 3,5 Stunden gedauert.

Außerdem habe ich es tatsächlich geschafft, mich mit Corona zu infizieren! Als Gero erwähnte, dass sein PCR-Test positiv sei, habe ich am Mittwoch einen Selbsttest gemacht, da ich am Dienstag nur zum Pinkeln und Trinken aus dem Bett gekommen bin, weil ich Kopfschmerzen hatte. Ebendieser Test war innerhalb von 30 Sekunden positiv, so dass ich am Donnerstag einen PCR-Test habe machen lassen, der natürlich auch positiv war…

Silvester 2021

Ein Jahreswechsel, den ich so schnell nicht vergessen werde, aber Eins nach dem Anderen. Ich habe am 16.12.2021 bei Sandra und Arnusch nachgefragt, ob sie mit mir feiern wollen, und ob ich mir die fertige Hütte mal anschauen darf, was sofort bejaht wurde. Also habe ich direkt ein Auto gemietet und Jan gefragt, ob ich mir die Zapfe ausleihen könne, was kein Problem war, da er sie nicht selbst brauchte. Kurz danach habe ich bei Holab wegen eines 50-Liter-Fasses Krombacher angerufen. Das war leider ein Problem. Man konnte mir nicht zusagen, dass ich an Silvester, also 2 Wochen später, ein ebensolches Fass erwerben könne. Bei einem Besuch in der Filiale an der Schiffdorfer Chaussee sagte man mir, dass man am 30.12. mehr wisse und mich anriefe, wenn das Fass geliefert würde. Da mir die ganze Sache zu unsicher war, habe ich bei Bier Harlos angerufen. Dort wurde mir gesagt, dass ich gegen Einwurf von 192,00 € ein ebensolches Fass sofort abholen könne.

Mittwoch, 29.12.2021

An diesem Tag rief Danilo an und fragte, ob wir einen Frühschoppen machen wollten, da Lina mit den Kindern bei ihrer Schwester in Bremen war. Nach mehreren Telefonaten sind wir übereingekommen, dass wir uns bei ihm treffen und Fassbier trinken wollen. Also sind wir erst zu Jan gefahren und haben die Zapfe abgeholt. Danach sind wir zur Bier Harlos gerödelt und haben sofort und ohne Probleme ein 50-Liter-Fass bekommen (Holab hat sich übrigens nicht gemeldet). Danach haben wir alles in der Garage aufgebaut und diese dann mit Bier geflutet, weil der Bierschlauch unten an der Zapfe nicht ganz festgeschraubt war. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten haben wir Darts geschaut und dabei das flüssige Gold genossen.

Freitag, 31.12.2021

Ich hatte das Auto für 9:30 Uhr bestellt, und habe einen 1er BMW mit Automatik bekommen. Danach bin ich sofort zu Danilo gefahren, habe die Zapfe und das Fass eingeladen und habe zur Sicherheit noch einen Corona-Test beim Hornbach gemacht, da ich eh schon in der Gegend war. Dann bin ich wieder nach Hause gefahren, habe gefrühstückt und habe mich um ca. 12:00 Uhr auf den Weg nach Wacken gemacht. Ich konnte direkt auf die Fähre fahren, so dass ich schon um 14:45 in der Gartenstraße war.

Nach 2 Kaffee haben wir die Zapfe aufgebaut und haben Fassbier genossen. Sandra hat lecker Essen gemacht, Frikadellen, Nudelsalat, Kartoffeln mit Knoblauchdressing und Bockwürstchen. Irgendwann sind wir in die Garage und haben gedartet. Arnusch hat sich einen Automaten besorgt. Da ich lange nicht mehr gespielt habe, ging zwar nicht viel, aber so schlecht habe ich mich gar nicht geschlagen.

Zum Jahreswechsel nahm das Drama dann seinen Lauf. Der Sohn von Arnuschs Bruder hatte sich mit Polenböllern eingedeckt, die er zuvor schon stolz vorgezeigt hatte. Unter anderem ein Teil, das wie eine Handgranate aussah und eigentlich erst Sterne versprühen sollte, bevor es mit einem unglaublich lauten Knall explodiert, was er uns in einem YouTube-Video gezeigt hat. Leider ging die Sache nicht wie geplant aus. Irgendwie, wie genau, weiß ich nicht, ist ihm der Böller in der Hand explodiert. Laut Aussage von Florian war auch noch eine Zigarette im Spiel. Wie auch immer, kurz nach einem lauten Knall kam er mit hoch erhobener Hand angelaufen und rief nach einem Krankenwagen. Zunächst dachte ich, dass er uns verarschen wollte, bis ich sah, wie das Blut in Strömen auf den Boden tropfte. Zum Glück haben alle die Ruhe bewahrt und alles richtig gemacht. Während Arnusch einen Krankenwagen gerufen hat, wurde ein provisorischer Druckverband angelegt. Um mich ein wenig nützlich zu machen, bin ich zur Hauptstraße gerödelt, um den Krankenwagen einzuweisen, aber der kam aus der anderen Richtung (Heide anstatt Izehoe). Als ich nach 10 Minuten wieder zurück war, wurde er bereits eingeladen.

Danach war die Stimmung natürlich im Eimer. Sandra hat sich zusammengerissen und zunächst ihre Schwägerin getröstet. Erst danach hat sie sich selbst aufgelöst. So etwas liest man eigentlich nur in der Zeitung 🙁

Nach ein paar Bier haben wir uns um ca. 3:00 Uhr schlafen gelegt. Am nächsten Morgen wurde über WhatsApp berichtet, dass der kleine Finger und der Ringfinger nicht mehr gerettet werden konnten. Letzteren hatten die Nachbarn zwar noch gefunden, aber die Hand war so kaputt, dass er nicht mehr angenäht werden konnte. Ganz großes Kino…

Samstag, 1.1.2022

Um ca. 13:45 Uhr war die Zapfe wieder eingeladen, und ich habe mich in die Reußenköge aufgemacht, so dass ich um 15:00 Uhr bei Olaf vor der Tür stand. Die Fahrt hat mir alles abverlangt, und ich habe mich sklavisch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. Wenn mich die Trachtentruppe mit der Zapfe und dem halb leeren Fass im Kofferraum angehalten hätte, wäre das bestimmt nicht gut für mich ausgegangen. Ich hatte kurz überlegt, ob ich absage, weil es mir bei Abreise gar nicht gut ging, aber zum Glück habe ich das nicht gemacht. Olaf hatte sehr leckeres Gulasch gekocht, das ich um 18:00 Uhr als Frühstück eingenommen habe. Der Apfelrotkohl war auch sehr lecker, nur die (abgelaufenen) Semmelknödel haben ein wenig muffig geschmeckt, aber egal.

Wir haben natürlich ein Feuer gemacht und dabei über Gott und die Welt geredet, bis es zu regnen begann. Schlussendlich habe ich bis ca. 3:00 Uhr durchgehalten, bis gar nichts mehr ging. Olaf hat noch weiter gemacht, hat das Fass alleine aber nicht austrinken können. Nachdem ich mich hingelegt hatte, ist er kurz in das Schlafzimmer gerödelt, um ein Handy zu holen, wovon ich allerdings nichts mitbekommen habe, weil ich wie ein Stein geschlafen habe.

Sonntag, 2.1.2022

Am Sonntag bin ich um ca. 11:30 wach geworden und habe zum ersten Mal an dem Wochenende geduscht. Das hat sehr müde Geister geweckt. Danach gab es Frühstück, was mir zunächst nicht ganz so gut bekommen ist. Danach haben wir die Zapfe durchgespült, wobei ich mir fast die Finger verbrannt hätte, weil Olaf nur heißes Wasser in der Küche hat. Nachdem wir alles verladen war, habe ich mich auf den Weg gemacht. In Glücksstadt musste ich eine Stunde warten, da man mir die Schranke vor der Nase zugemacht hat. Dafür konnte ich auf der anderen Seite der Elbe auch als Erster losfahren und hatte keinen Konvoi vor mir, so dass ich um ca 17:30 Uhr wieder in Bremerhaven war.

Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, habe ich meine Eltern angerufen und ihnen “Chlückselich Neijoahr” gewünscht. Danach habe ich die Zapfe zurück gebracht, Jan den Rest vom Fest im Fass geschenkt und das Auto abgestellt. Danach habe ich noch einen Teller von Olafs Gulasch genossen, habe mich auf dem Sofa geflezt und bin nach 3 Folgen Cold Case um 11:30 todmüde ins Bett gefallen.

Reußenköge – Vaale 2021-08-06

Mal wieder ein sehr schönes Wochenende in Schließlich und Endlich. Olaf und ich hatten uns schon vor etlichen Monden an diesem Wochenende verabredet. Erst später habe ich mir überlegt, den Aufenthalt in dem nördlichsten Bundesland einen Tag zu verlängern, um auf dem Rückweg einen Zwischenstopp in Vaale und Wacken einzulegen, um mir das neue Haus von Arnusch und Sandra anzuschauen und bei der Grundsanierung zu helfen, aber dazu später.

Ich habe das Auto, dieses Mal einen Golf Kombi Diesel mit viel Haue, um 8:30 abgeholt und habe die Gelegenheit genutzt, Getränke zu kaufen. Danach habe ich mich aufs Fahrrad gesetzt und eine 42-Kilometer-Runde gedreht. Um 12:30 war ich geduscht, hatte meine Sachen gepackt und war auf dem Weg. Da das letzte Mal die Stecke über Lintig gesperrt war, wollte ich über Cuxhaven fahren. Falscher Fehler. Dieses Mal war die B73 gesperrt, so dass mich Google Maps über die Dörfer geführt hat. Viele Wege führen nach Wischhafen. Ich musste ungefähr eine Stunde warten, bis ich endlich auf der Fähre war und stand noch vor dem Deich in der Schlange.

Nachdem ich übergesetzt hatte, lief zunächst alles sehr fluffig. Auf der A23 hatte ich einen Audi vor mir, der die Strecke frei geräumt hat. Es war allerdings sehr anstrengend, auf Dauer 240 km/h zu fahren, hat aber auch Spaß gemacht. Bis zum Übergang auf die B5 in Heide. Dort wurde ich erst auf 120, dann auf 100, und danach auf 80 herunter gebremst. Leider hatte ich ein Wohnmobil vor mir, das ich eigentlich noch überholen wollte. Als ich allerdings dazu angesetzt hatte, wurde ich leider geblitzt. Sehr ärgerlich, da ich lange überlegt hatte, ob ich überhaupt noch überholen sollte. Falsche Entscheidung. Bin gespannt, wie teuer es wird 🙁

Nach dieser sehr unangenehmen Erfahrung habe ich es auf der B5 ruhig angehen lassen, so dass ich um ca 16:45 bei Olaf aufgeschlagen bin. Wir haben einige Bier eingeworfen, bis es dann Matjes vom nahegelegenen Fischhändler mit Brötchen gab. Danach haben wir doch noch ein Feuer gemacht, obwohl die Wettervorhersage Regen vorausgesagt hat. Leider hat es auch nicht lange gedauert, bis es tatsächlich so kam. Danach haben wir uns an den Computer gesetzt und mal wieder bis 5 Uhr morgens getagt.

Dementsprechend haben wir am Samstag bis ca. 14 Uhr geschlafen. Danach haben wir beide nacheinander geduscht und dann Frühstück eingeworfen. Es war schon ca. 16:40 Uhr, als wir uns endlich zum obligatorischen Spaziergang zur Hamburger Hallig aufgemacht haben. Währenddessen zog langsam ein Gewitter auf, aber zum Glück war es windstill, so dass wir nur ein paar Tropfen abbekommen haben, und zudem noch im Garten sitzen konnte. Leider kam der angekündigte Regen dann doch. Wir haben uns ins Wohnzimmer zurückgezogen, über Gott und die Welt geredet und dabei reichlich Bier getrunken. Um ca. 21:00 Uhr kam die Frage auf, ob wir das Fleisch in die Pfanne hauen oder auf besseres Wetter warten wollen, was für 23:00 Uhr angekündigt war. Wir haben uns für Letzteres entschieden, gegen 23:30 Uhr den Grill angeworfen und so gegen Mitternacht zu “Abend” gegessen. Eigentlich wollte ich um 2:00 Uhr ins Bett, da ich am nächsten Tag noch nach Vaale zu Sandra und Arnusch wollte, aber es ist dann doch 3:00 Uhr geworden.

Wir sind dann so gegen 11:00 Uhr aufgestanden. Wegen Magenproblemen habe ich das Frühstück ausgelassen und habe nur Wasser getrunken. Ich habe noch Sabrina und ihre 2 Hunde kennengelernt, weil sie ein wenig früher als angekündigt aufgeschlagen ist. Um 13:30 Uhr habe ich mich dann auf den Weg gemacht und war um ca. 14:30 in Vaale und hab geklingelt. Taiga hat mich herzlich begrüßt, aber leider hat niemand die Tür aufgemacht. Ich habe Arnusch angerufen, aber er war leider nicht erreichbar, weil er sein Handy vergessen hatte. Nach zwei Zigaretten und einem heftigen Regenschauer habe ich überlegt, ob ich mich auf den Weg nach Hause mache, aber dann kam er angefahren. Er hatte mich tatsächlich vergessen!

Dann sind wird zu der neuen Hütte an der Gartenstraße gefahren. Nachdem ich Sandra begrüßt habe, gab es erst einmal einen Kaffee und eine Zigarette. Danach hat Sandra eine kleine Führung gemacht. Wenn sie umziehen, sind sie Nachbarn von Arnuschs Bruder Stefan, Gartenstraße. Genau gegenüber vom Edeka. Ich war schon mal da, kann mich aber kaum noch erinnern, weil ich voll wie ein Eimer war.

Das neue Haus muss tatsächlich grundsaniert werden, weil die Vorbewohner zwei sehr starke Raucher waren. Alles war entweder mit Nikotin oder Spinnweben bedeckt. Arnusch hat mir Voerher-Nachher-Fotos gezeigt. Selbst in der Badewanne waren Spinnweben. Sehr krass! Um überhaupt Grund in die Sache zu bekommen, muss alles von den Wänden.

Da ich vorher schon angekündigt hatte, dass ich mehr oder weniger zwei linke Hände habe, habe ich den Auftrag bekommen, die verbleibende Papierschicht von den Tapeten von Wänden im ersten Obergeschoss zu kratzen. War auf jeden Fall ein Auftrag für jemanden, der Mutter und Vadder erschlagen hat. War aber gar nicht so schlimm, weil es regelmäßig eine Flasche Bier und eine Zigarette zur Pause gab. Als die beiden dann irgendwann keine Lust mehr hatten, habe ich mich nicht gewehrt.

Sandra wollte noch Bier von der Tanke holen, aber ich hatte vorgesorgt und eine Kiste Becks im Kofferraum. Arnusch ist um 10:00 Uhr ins Bett, Sandra und ich haben uns noch bis 11:00 Uhr unterhalten. Da die beiden am nächsten Tag wieder arbeiten mussten, wurde ich um 6:00 Uhr geweckt und konnte auch nicht wieder einschlafen.

Deshalb hab ich mich früh auf den Weg gemacht, was eine sehr gute Entscheidung war. Gurgel Karten hab mich zwar durch die Wildnis geführt, aber genau deswegen bin ich genau rechtzeitig am Anleger angekommen. Ich konnte als fast letztes Fahrzeug auf die Fähre drauf. Danach bin ich ganz gemütlich unter Beachtung der Geschwindigkeitsbegrenzungen in Bremerhaven gelandet.

Vaale 2021-04-30

Freitag morgen

An dem Tag habe ich Freizeitausgleich genommen, um ganz entspannt das Auto abzuholen und einzukaufen. Leider fing der Tag ganz und gar nicht entspannt an. Ich lag noch im Bett und dämmerte bei einem Hörspiel vor mich hin, als ich irgendwann ein lautes, tiefes Brummen vernahm. Zunächst dachte ich, dass es an den fast 30 Jahre alten Boxen lag, die am Tablet angeschlossen waren, aber das Wackeln am Kabel brachte keine Besserung. Erst nach dem Aufstehen merkte ich, dass der Krach aus dem Arbeitszimmer kam.

Hadante war aus, was bei eingeschaltetem Verstärker aus immer noch unerfindlichen Gründen zu einer Brummschleife führt. Da auch der Rest meiner Ausstattung sowie der Kühlschrank nicht mehr lief, warf ich einen Blick in den Sicherungskasten. Der Automat für den Stromkreis war natürlich geflogen und ließ sich erst wieder aktivieren, nachdem ich den Stecker neben dem Bücherschrank gezogen hatte. Ich machte mich erst frisch, bevor ich mit der Fehlersuche begann. Schnell kristallisierte sich heraus, dass Hadante der Übeltäter war. Ich vermutete sofort das Netzteil, weil die Ronte keinen Mucks mehr von sich gab. Nicht einmal die tollen LEDs auf dem Board leuchteten. Na toll, ein Wochenende ohne Internet, dachte ich zunächst, da ich nicht wusste, wo ich auf die Schnelle ein neues Netzteil auftreiben sollte.

Leider (oder zum Glück) hatte ich nicht viel Zeit, mich darum zu kümmern, weil ich um 9:00 Uhr einen Termin bei der Autovermietung hatte. Nach einer erfrischenden Dusche machte ich mich mit meinem reparierten Bulls-MTB auf den Weg. Wie sich dabei herausstellte, muss die Schaltung noch eingestellt werden, aber für den Weg zum Stadthaus hat es gereicht. Dieses mal gab es einen Renault Clio Kombi. Die Franzosen können zwar kochen und Wein machen, aber Autos bauen können sie definitiv nicht! Wie erwartet war die Karre hoffnungslos untermotorisiert. Kraft durch Drehzahl halt. Erst bei bei 6-7000 U/min im dritten Gang kam der Trümmer ein wenig aus dem Quark. Aber egal, für die Strecke Bremerhaven – Vaale über die Fähre und zurück sollte es schon reichen. Leider hatte sie auch keinen Navi, dafür aber eine Universalhalterung für Händis. Außerdem war der Tank nur zu 1/4 voll, aber da habe ich Punktlandung hingelegt.

Auf dem Rückweg nach Hause, um das Leergut einzuladen, sah ich, dass die Tür von Wede-Soft an der Rheinstraße offen stand. Dennoch bin ich vorbei gefahren und habe meine Einkäufe erledigt. Erst zum Holab, dann zum neuen Kaufland an der Pferdebarde (vormals REAL), und dann zum Aldi an der Elbestraße. Auf dem Rückweg bin ich tatsächlich bei Wede-Soft reingerödelt und habe ein neues 600W-Netzteil für 80€ gekauft.

Wieder daheim habe ich es natürlich sofort eingebaut. Danach wusste ich auch, warum das Alte den Geist aufgegeben hatte. Der Lüfter hatte keine Luft mehr bekommen, da er vollkommen verstaubt war. Zum Glück hatte ich den richtigen Riecher gehabt: Mit dem neuen Netzteil fuhr Hadante sofort wieder hoch! Danach habe ich noch meine 42km-Fahrradtour gemacht und bin gegen 14:30 losgefahren.

Anreise

Da ich wusste, dass es eine Umleitung über die Dörfer gab, bin ich sofort über Cuxhaven gefahren und habe den Umweg in Kauf genommen. Am Anleger war wie zu Corona-Zeiten erwartet nichts los. Ich hatte eine Zigarettenlänge Zeit, bis ich auf der Fähre stand. Während der Überfahrt habe ich Florian geantwortet, wann ich käme. Er hatte keine Lust einzukaufen, und wollte mich dafür einspannen. Bei meiner Antwort waren sie allerdings schon unterwegs. Kurz nach 17:00 bin ich in Vaale aufgeschlagen und habe einen heftigen Regenschauer mitgebracht.

Sandra und Taiga haben mich in Empfang genommen. Arnusch war noch arbeiten, weil er um halb eins noch einen Anruf bekommen hatte, und war erst um 19:30 wieder da. Währenddessen haben wir mehrere Bier getrunken und uns unter anderem über Corona unterhalten. Sandra musste ihre Zyste am Hals in HH entfernen lassen, weil kein anderes Krankenhaus bereit war, sie zu operieren. Im Krankenhaus musste sie durch die Corona-Station rödeln. Auf die Frage, ob das nicht gefährlich sei, kam die Antwort: Warum? Ist doch niemand hier. Das spricht Bände…

Außerdem habe ich erfahren, dass die Beiden wegen Eigenbedarfs ausziehen müssen. Der wurde angemeldet, kurz nachdem sie das Wohnzimmer komplett renoviert hatten. Neue Tapeten, Laminat usw. Wenn alles läuft wie geplant, können sie allerdings direkt neben Stefan in Wacken einziehen. Die Haushälfte müsste zwar grundsaniert werden, aber es gäbe eine Option zum Kauf für 90,000€, was in diesen Zeiten ein Schnäppchen wäre. Bin gespannt, wie das ausgeht.

Die Party

Die Party war wie immer ziemlich geil. Es kamen dann doch reichlich Leute, unter anderem Steven, Stefan und seine Frau Jasmine, außerdem welche, deren Namen ich schon wieder erfolgreich verdrängt habe. Ich habe unter anderem recht erfolgreich Darts geworfen und eine neues Kartenspiel namens “Niggern” oder so ähnlich gelernt. Wie ich später am Abend herausgefunden habe, war Florian sehr erstaunt, dass ich auch ohne Rico aufgeschlagen bin. Wir haben uns lange über Gott und die Welt unterhalten. Mit Steven habe ich mich auch länger unterhalten und sehr interessant Dinge über sein Leben gelernt.

Außerdem habe ich erfahren, dass Arnuschs Bruder Stefan tatsächlich an Corona erkrankt war. Er hatte Kopfschmerzen, Geschmacksverlust und Fieber, ähnlich einer normalen Grippe, aber keine Atemnot und musste auch nicht eingeliefert werden. Der ganze Spuk war nach zwei Tagen vorbei, aber er war 2 Wochen in Quarantäne. Währenddessen hat er es nicht geschafft, seine Frau anzustecken. Währenddessen hat er weiter sein volles Gehalt bekommen. Jetzt kenne ich tatsächlich jemanden, der an Corona erkrankt ist!

Natürlich hatte Sandra Gulaschusppe gemacht, die sehr gut geschmeckt hat. Zwischendurch gab es kurze Aufregung, weil jemand vermutet hatte, dass die Polizei vor der Tür steht, aber das war zum Glück nicht der Fall, weil wir für eine Zusammenkunft in Corona-Zeiten viel zu viele gewesen wären. Schlussendlich haben wir bis 5:30 Uhr getagt. Florian musste Arnusch ins Bett bringen, weil er am Tisch eingeschlafen ist. So etwas habe ich noch nie gesehen. Er hat einfach seinen Kopf gesenkt und geschnarcht! Insgesamt sind zweieinhalb Kisten Holsten durchgegangen, sowie mehrere Flaschen Pfeffi, Talamore, Schnaps, eine Flasche Portwein und Tequila.

Samstag

Als ich das erste Mal aufgewacht bin, hatte ich ziemliche Kopfschmerzen, aber die waren zum Glück um 12:30 weg, als wir aufgestanden sind. Kurz vor Feierabend haben wir noch sinniert, dass ich bleibe und wir weiter saufen, aber dafür war ich zu kaputt. Ich glaube, dass Sandra und Arnusch ganz froh waren, dass ich gefahren bin. Sie hatte Kopfschmerzen, und er hing auch durch. Kurz vor Ende gab es zudem noch den Vorschlag, Angeln zu gehen, aber wer auch immer das gesagt hatte, ist nicht erschienen. Er wäre bei unserem Zustand auch achtkantig aus dem Haus geboxt worden.

Nachdem Sandra und ich aufgeräumt hatten, gab es zwar Frühstück, aber ich konnte noch nichts essen. Um 15:00 Uhr habe ich mich auf den Weg gemacht. Ich konnte direkt auf die Fähre fahre und war um kurz nach 5 wieder in Bremerhaven. Alles in allem eine sehr geile Party, wie immer in Vaale!

Vaale 2020-04-30

Trotz der andauernden Coronakrise habe ich es mir nicht nehmen lassen, Arnusch zu seinem Geburtstag zu besuchen. Schon das Abholen des Mietwagens war sehr surreal. Ich hatte das Auto für 12:00 Uhr gebucht, bin aber erst um 12:30 vom Hof gefahren, weil die Station mit nur einer Mitarbeiterin besetzt war, und ich noch auf zwei Kunden warten musste. Zunächst eine Dame, die wohl spontan ein Auto mieten wollte. Ich habe verblüfft zur Kenntnis genommen, dass die Abwicklung des Vertrages im Büro ohne Maske erledigt wurde. Erst als es nach draußen zum Auto ging, hat sich die Mitarbeiterin eine angelegt. Muss man nicht verstehen… Ich habe auch nicht nachgefragt. Danach war ein Paar dran, das französisch sprach. Der folgende Dialog auf Denglisch lief auch ohne Maske ab, genauso wie meine Anmietung.

Diese gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet, da das total tolle Computersystem immer wieder die schon bezahlte Märchensteuer von meiner Kreditkarte abbuchen wollte. Nachdem das sehr nette Mädel die Buchung so umgebaut hatte, dass alles bis auf zwei Cent passte, hatte ich die Wahl zwischen einem Renault Megane Kombi oder einem Ford Eco Sport. Ich habe mich für letztere Karre entschieden. Als wir den Wagen gefunden hatten, wollten wir den Kofferraum öffnen, aber das war schwieriger als erwartet, da es keine gewöhnliche Heckklappe war, die sich nach oben öffnete, sondern eine Tür, die nach links aufging. Hat für Außenstehende bestimmt lustig ausgesehen.

Nachdem wir auch das Problem gelöst hatten, wollte ich in den T€di an der Elbestraße, um eine Glückwunschkarte für Arnusch zu kaufen. Als ich die Türschwelle übertrat, wurde mir von der Kasse die Frisur gelegt.

“Nehmen sie einen Korb!”, wurde ich angeblökt. Als ich mich umdrehte, um nach besagtem Korb zu suchen, kam noch ein “Und wo ist die Maske?” hinterher. Ich war so perplex, dass ich mich wieder ins Auto gesetzt habe und unverrichteter Dinge abgereist bin. So wichtig war die Karte nun doch nicht.

Um 13:00 Uhr hatte ich alles beisammen und bin losgefahren. Das nächste surreale Erlebnis kam an der Einfahrt zum Anleger in Wischhafen. Dort stand ein großes Schild mit der Aufschrift “Schleswig-Holstein für Touristen gesperrt”, was mich allerdings nicht aufgehalten hat. Das einzig Gute an der Krise war, dass ich nicht lange warten musste. Am Anleger warteten nur LKW und Monteure, so dass ich mit der nächsten Fähre mitreisen durfte.

Um ca. 15:45 Uhr war ich endlich da. Sandra hatte auch gerade Feierabend. Nachdem ich ein paar Bier kalt gestellt hatte, haben wir einen Kaffee getrunken und dabei über die Krise geredet. Sie war genauso wie ich der Meinung, das da mehr hintersteckt als nur die Sorge um unsere Gesundheit. Was genau wussten wir allerdings auch nicht.

Um ca. 17:00 Uhr sind Rico und Arnusch aufgeschlagen. Nachdem ich mein Auto umgeparkt hatte, gab es das erste Bier. Der Abend war sehr interessant. Alle Anwesenden waren unisono der Meinung, dass der Lockdown kompletter Blödsinn ist. Das hat mich darin bestätigt, dass ich nicht in einer Blase gefangen bin. Schlussendlich haben wir bis 7:30 Uhr morgens getagt. Es war schon wieder hell, als ich mich hingelegt habe. Vorher haben wir noch gemeiert, allerdings nicht als Saufspiel. Stattdessen gab es einen Schlag auf den Hinterkopf, wenn man verloren hat. Arnusch hat mir so Einen verpasst, dass ich eine Runde aussetzen musste.

Sandra war baff überrascht, dass wir noch aufgeräumt hatten. Das war Arnuschs Idee, wenn ich mich recht erinnere. Sie hatte eigentlich ein Schlachtfeld erwartet.

Ich bin um ca. 12:30 Uhr aufgestanden, kurz nach Ricos Rücksturz nach Rostock, den ich noch gehört habe. Während ich mit Arnusch mehrere Tassen Kaffee getrunken habe, hat Sandra eine sehr leckere Spargelsuppe gezaubert. Immer wieder faszinierend, wie schnell sie sowas hinbekommt. Nach dem Essen ging es mir schon wesentlich besser, aber dennoch habe ich mich um kurz vor 3 Uhr vom Acker gemacht. Wenn ich nur ein Bier getrunken hätte, wäre ich sofort wieder voll im Jum gewesen.

Die Rückfahrt war sehr anstrengend. Ich musste mich reichlich konzentrieren und habe in Schließlichundendlich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten. Zum Glück war die Fähre da, so dass ich nicht warten musste. Um 17:40 Uhr war ich endlich wieder in Bremerhaven auf meinem Sofa.

Silvester 2019

Auf der Berserker-Tour habe ich mit einem Ohr mitbekommen, dass Rico und Eric den Jahreswechsel in Vaale bei Arnusch und Sandra feiern wollten. Da ich noch nichts vorhatte, habe ich Rico darauf angesprochen. Er hat ein gutes Wort für mich eingelegt, so dass ich auch kommen durfte 🙂

Wir sind schon am 30.12.2019 angereist. Die Anfahrt war sehr komfortabel, da Enterprise mir ein verspätetes Weihnachtsgeschenk in Form eines Upgrades auf eine Mercedes-E-Klasse gemacht hat. Für nur 105,00 € habe ich eine ziemlich geile Karre bekommen. An dem Wagen war nichts mehr mechanisch! Anstatt eines Armaturenbretts hat die Karre ein riesiges Display, das bis in die Mittelkonsole geht. Der Tacho und den Umdrehungszähler kennt 3 verschiedenen Modi. Hat ein wenig gedauert, bis ich die Tankanzeige gefunden habe. Sehr schade, dass so wenig Autobahn auf der Strecke war. Das Auto war nicht nur geil ausgestattet, sondern konnte auch was. Überholen war mit der Automatik kein Problem. Mercedes-typisch war der Hebel natürlich am Lenkrad, dort, wo eigentlich der Scheibenwischer ist. Für mich nicht sehr intuitiv, aber das habe ich gerne in Kauf genommen.

An der Fähre musste nur eine Zigarettenlänge warten, da die Schlange sehr kurz war und sie gerade angelegt hatte. Der Weg bis dorthin war allerdings ein Krampf. Bis 100 Meter vor dem Anleger wollte mich der blöde Navi über die Autobahn schicken. Zum Glück ist die Strecke ausgeschildert, so dass ich Selma einfach ignorieren konnte. Nach kurzer Verwirrung auf der anderen Seite hat sie mir allerdings den richtigen Weg gewiesen. Ich war ungefähr 2:15 Stunden unterwegs. Ich bin erst um 11:00 Uhr anstatt 10:00 Uhr losgefahren, weil es bei Enterprise ein wenig länger gedauert hatte, und ich noch Bier kaufen wollte.

Die Anderen haben nicht schlecht gestaunt, als ich aus der E-Klasse ausgestiegen bin. Nach ca. einer Stunde sind Rico und ich mit dem Wagen einkaufen gefahren. Er war ziemlich begeistert. Nachdem das erledigt war, sind wir mit dem Wesentlichen angefangen. Rico musste sich noch ein wenig zurückhalten, weil sein Auto auf der Hinfahrt in den Notmodus geschaltet hatte. Arnusch hatte natürlich einen Verwandten, der den Fehler (zu heiße Ansaugluft oder sowas ähnliches) löschen konnte, aber das hat nicht lange geholfen. Für eine Fahrt ins Dorf hat es gereicht, aber auf der Rückfahrt am 1. Januar ist er wieder aufgetreten.

Alles in Allem war es ein schöner Abend, da ich weder den Kartoffelschnaps noch den Selbstgebrannten getrunken habe. Irgendwann nach dem Abendessen wurde beschlossen und verkündet, dass wir eine Billard-Bar in Schenefeld besuchen wollten. Sandra war ein wenig angepisst, dass sie uns fahren musste, aber das waren Interna zwischen ihr und Arnusch, wie sich später herausstellte.

Der Weg dorthin führte mitten durchs Nirgendwo. Wenn der Wagen verreckt wäre, hätte uns bestimmt niemand gefunden! Endlich angekommen habe ich mich seit Jahrzehnten mal wieder an Poolbillard versucht. Mein Gott, bin ich schlecht! Die Anderen haben über mich gelacht, weil ich schon ziemlich angefurzt war, aber es lag nicht nur daran, dass ich kaum etwas getroffen habe. Danach haben wir noch 3 Runden Darts geworfen. Das ging, aber gut ist anders. Nach 2 großen Dithmarscher Pils kam ein leichter Kopfschmerz auf, so dass ich ganz froh war, als Sandra uns abgeholt hat. Wir waren einstimmig der Meinung, dass man das Gebräu nicht saufen kann. Ich war ganz froh, als ich endlich in der Wohnstube auf dem Sofa lag.

Am nächsten Morgen hat Rico Brötchen aus Wacken geholt. Das Frühstück tat schon ganz gut. Nachdem ich mit Sandra noch einmal Einkaufen war, gab es das erste Bier. Bei Arnusch fängt Silvester immer im 12:00 Uhr mittags an, und ich konnte ihn nicht alleine trinken lassen. Es war zwar schon viertel vor zwei, oder dreiviertel eins, was für lustige Diskussionen über Kuchen gesorgt hat, aber schlussendlich war das kein Problem. Ich habe Pegelsaufen gemacht, wie immer in Wacken. Dabei habe ich Sandra bei der Zubereitung des Abendessens geholfen. Ich musste Kartoffeln pellen, Gurken kleinschneiden und Eier pellen, aber auch das habe ich gemeistert. Dazu gab es Frikadellen und Bockwürste. Alles sehr lecker!

Irgendwann haben wir uns aus dem Anbau in die Wohnstube verlagert, weil es dort wärmer war. Das war ein kleines Problem, weil irgendwann die Unterhaltung versiegte und alle nur noch auf den Fernseher gestarrt haben. Dann wurde es Arnusch zu blöd, so dass er alleine Party im Anbau gemacht hat. Nachdem ich das mitbekommen hatte, bin ich auch dorthin. In der Zwischenzeit hatte Rico sich ins Bett gelegt, vielleicht weil er zu viel von dem 80-prozentigen Obstler getrunken hatte. Wie auch immer, das hat gereicht, die Party wieder in Schwung zu bringen, so dass wir wieder im Wohnzimmer gelandet sind.

Kurz vor dem Jahreswechsel ist Rico tatsächlich wieder aufgestanden und hat mit uns gefeiert. Ich wurde mehr oder weniger genötigt, Erdbeerschnaps zu trinken, der wie Marmelade schmekte. Ekelig! Danach ging es nach draußen zum Feuerwerk.

Arnusch hatte mehrere Raketenbatterien gekauft, die schön für das Auge waren. Eine ist leider umgekippt und hat die Ladung waagerecht anstatt senkrecht verschossen. Von Ricos 4 Polenböller sind 2 elendig krepiert, und 2 tatsächlich hochgegangen. Danach habe ich mit Arnusch noch bis um 4:30 Uhr getagt. Wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. War sehr schön!

So wie Rico berichtete, haben Eric und er um kurz vor 9 Uhr den Rücksturz nach Rostock angetreten, aber davon habe ich nichts mitbekommen. Als ich um ca. 10:30 Uhr aufgestanden bin, waren die beiden schon weg. Sandra und Arnusch waren bereits wach und haben eine geraucht. Ich habe mich zu ihnen gesellt und habe geholfen aufzuräumen. Die Wohnstube sah wild aus, aber nachdem wir den Tisch freigeräumt hatten, und Sandra ein wenig gefegt hatte, war alles wieder gut.

Um 12:15 bin ich losgefahren. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass ein Böller auf dem Autodach lag. Zum Glück konnte man das mit ein wenig Wasser abspülen. An der Fähre war ich der Vorletzte und musste an der Ampel warten, aber sie haben mich noch mitgenommen. Es war so nebelig, dass man kaum 30 Meter weit sehen konnte, aber schlussendlich bin ich um ca. 15:00 Uhr wohlbehalten in Bremerhaven angekommen. Das Auto hat zum Glück auch keinen Schaden bekommen.

Alles in Allem ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Jahreswechsel!

Wacken 2019

Anreise, Donnerstag 1.8.2019

Dieses Mal musste ich fahren, da Danilos E-Klasse verreckt ist und er der A-Klasse so weit traut, wie er ein Klavier werfen kann. Ich habe den Wagen für 8:00 Uhr bestellt, stehe aber schon um 6:00 Uhr auf und packe meine Klamotten. Um 7:50 Uhr stehe ich bei Enterprise. Ich bekomme einen Seat Arona. Um 8:15 Uhr stehe ich bei Danilo vor der Tür. Wir nehmen die Fähre und müssen nur knapp eine Stunde warten, also alles gut.

Obwohl wir so gut durchgekommen sind, sind wir nicht die Ersten. Die Bande aus Rostock ist schon bei Stefan und trinkt Bier. Egal, Sandra und Arnusch haben Urlaub. Nachdem ich das Auto abgestellt habe, gibt es das erste kühle Blonde. Nur knapp eine Stunde später ist das Zelt aufgestellt, die Luftmatratzen aufgepumpt und weiter geht es. Ich hab ganz vergessen, dass Gero und Eric die Karten noch nicht bezahlt haben, so dass ich auf mal über 1.000 € im Portemonnaie habe. Rico hat sein Bändchen von Stefan bekommen und kommt auch rein, also alles gut.

Bevor wir jedoch ins Infield kommen, kehren wir an der Theke bei der Sparkasse am Ortseingang ein. Dort werden wir genötigt, einen Chili-Schnaps zu trinken. Das Zeug ist Körperverletzung! Reichlich scharf und mit viel Promille. Davon habe ich noch den ganzen Abend was!

Nach dem ersten Bier im Dorf gehe ich alleine los und versuche, mich mit Olaf zu treffen. Wir verabreden uns an der Wasteland Stage, aber die finde ich nicht, und auch die Ordner können mir nicht sagen, wo die ist. Nach einigem Hin und Her finden wir uns endlich am Jägermeister-Hirsch. Er hat auf dem Zeltplatz zwei Mädels getroffen. Die eine ist ganz angetan von ihm, was offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht.

Wir sitzen vor dem Hirsch und unterhalten uns gut. Als dann endlich Sabaton spielt, mache ich den Fehler und gehe Bier holen. Danach finde ich sie nicht wieder und schaue mir das Konzert alleine an, allerdings nicht ganz bis zum Ende. Als ich voll bin wie ein Eimer, mache ich mich auf den Rückweg, der sich wie immer ganz schön hinzieht. Ich bin heilfroh, als ich endlich im Zelt liege.

Freitag, der 2.8.2019

Am nächsten Morgen muss ich feststellen, dass ich wohl Einiges verpasst habe. Rico hat sich mal wieder auf die Fresse gepackt und wird von Danilo zum Sanni gefahren. Er hat sich den linken Arm aufgerissen und saftet ganz gut. Selbst Schuld. Hätte halt keinen Wodka trinken sollen. Die Anderen waren wohl mehr oder weniger die ganze Zeit bei der History Stage und haben sich den Metal Battle angeschaut. Vor allem die ägyptische Band Veritatem Solam hat es ihnen angetan. Sabaton fanden sie nicht so gut, war aber zu erwarten.

Wir müssen früh los, um Eluveitie zu sehen. Die spielen schon um 13:00 Uhr. Während des Konzertes zieht ein Gewitter auf. Ich habe die großartige Idee, ins Zelt zu gehen, auch wenn wir Cradle of Filth verpassen. Die Idee war gut, aber kurz darauf wird abgebrochen und das gesamte Infield geräumt. Wir stehen noch eine Weile vor der History Stage, bis wir von der Security rausgescheucht werden. Danilo versteckt sich hinter einem Gitter mit einem Plakat, aber Rico petzt.

Schlussendlich stehen wir in einer großen Traube vor dem Eingang. War irgendwie kontraproduktiv. Wir wurden immer wieder darauf hingewiesen, keine großen Gruppen zu bilden, aber vielleicht sind einige hundert Personen auch keine große Gruppe. Es tröpfelt ein wenig, so dass ich einen Müllsack überziehe, aber das Gewitter zieht komplett an uns vorbei.

Während wir warten, haben die Ordner Spaß. Sie müssen zwar Buhrufe aushalten, aber einer macht Crowdsurfing, und ein anderer animiert uns zum Hinsetzen. Die ersten 4 Reihen machen mit, aber wir nicht. Wir lassen uns nicht komplett verarschen. Dafür bekommt der Typ auch einen gepflegten Anschiss, so wie es aussah. Wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn sie die Bierbude offen gelassen hätten.

Naja, wie auch immer. Um 15:30 wird das Infield wieder geöffnet, aber das Programm ist komplett durcheinander. Die Metal Battle Bands dürfen nur noch 20 Minuten anstatt einer halben Stunde spielen, und die Pause wird auch verkürzt.

Danilo und ich gehen zur Wasteland Stage, um Diary of Dreams zu sehen, aber leider lässt man die einfach ausfallen, um die Zeit aufzuholen. Wir treffen 2 Gruppen, die auch ganz enttäuscht sind. Soviel dazu…

Wie dem auch sei, es geht zurück ins Infield. Dort gibt es Within Temptation und Slayer, auch nicht schlecht. Dann rufen wir Sandra an, damit sie uns abholt. So geil, dass wir nicht laufen müssen! Ich gewinne einmal mehr den Preis für den Tagesvollsten 🙂

Samstag, der 3.8.2019

Wir sind alle ziemlich kaputt. Sandra fährt morgens los und holt Forellen aus dem Fischpuff. Gero und Arnusch legen die Viecher erst in Salzlake ein, dann wird geräuchert. Rico hat sich derweil ins Wohnzimmer verkrochen, liegt mit einer Decke auf dem Sofa und schaut erst Moto GP, dann das Formel 1 Qualifying. Danilo und Eric kämpfen mit dem Bier, aber mir schmeckt es schon wieder.

Danilo sorgt sich, dass ich mich so betrinke, dass ich am nächsten Morgen nicht fahren kann, aber das ist sein Problem. Während die Fische im Ofen garen, kommt Arnuschs Mutter und ein paar andere Leute. Einige kenne ich vom Geburtstag, aber außer die Mama sitzen alle an der Theke.

Wir lassen es ruhig angehen, da wir eigentlich nur Crematory um 22:45 Uhr sehen wollen. Die Forelle schmeckt echt geil, und wäre noch besser gewesen, wenn das Vieh nicht so viele Gräten hätte. Dennoch, das hat Arnusch sehr gut hinbekommen.

Da Rico keinen Bock auf Alk hat, fährt er uns gegen 18:00 Uhr ins Dorf. Der Rest der Bande hat eigentlich gar keine Lust und fährt eine Stunde später schon wieder. Ich bleibe und gehe ins Infield. Dort treffe ich Waldi und seine Perle. Während Powerwolf und Parkway Drive unterhalten wir uns. Letzere sind gar nicht schlecht!

Schon eine Stunde vor dem Auftritt von Crematory gehe ich zur History Stage. Leider zu spät. Als ich dort ankomme, steht dort schon eine Schlange, die gefühlt bis ins Dorf reicht. Pro Forma frage ich, ob die alle für das Konzert anstehen. Natürlich doch, was auch sonst! Es ist mir wohl nicht vergönnt, die einmal live zu sehen. Ich verstehe auch nicht, warum man die auf der kleinsten Bühne verortet hat. Das ist einfach nur Blödsinn!

Wie auch immer, da ich sowieso nicht rein komme, mache ich mich auf den Weg. Natürlich laufe ich erstmal am Ausgang vorbei und lande vor der Wasteland Stage. Zumindest weiß ich jetzt, wo ich hin muss. Bei Ali esse ich noch einen Döner, bevor ich Rico anrufe, der mich 10 Minuten später abholt. Es gibt zum Glück kein Bier mehr, so dass ich mich sofort ins Zelt lege.

Abreise, Sonntag der 4.8.2019

Irgendwann in der Nacht werde ich von Arnuschs Söhnen geweckt. Pasquale hat Würfelhusten und kotzt erstmal gepflegt in den Garten. Muss so um 5:00 Uhr rum gewesen sein, es dämmerte auf jeden Fall schon.

Ungefähr 2 Stunden später werde ich vom Regen wach. Nachdem es aufgehört hat, fragt Danilo, ob ich schon wach bin. Ich mache mich kurz frisch, dann wird das Zelt abgebaut, nass wie es ist. Um 7:30 Uhr sind wir auf dem Weg. Am Fähranleger müssen wir nur eine dreiviertel Stunde warten, so dass wir um 11:00 Uhr in Bremerhaven aufschlagen.

Medien

Bilder

Wacken 2018

Donnerstag

Abreise war um 8:00. Danilo stand pünktlich vor der Tür. Einladen, eine Zigarette rauchen und ab geht es. Er wollte unbedingt die Fähre nehmen, weil er das entspannend findet und sich beim Fahren nicht so aufregen muss 🙂 Hat auch alles gut geklappt. Als wir den Anleger erreichten, kam die Fähre auch schon, und die Schlange war so kurz, dass wir nicht warten mussten.

Um 11:00 Uhr haben wir uns mit den Chaoten aus Rostock am Edeka getroffen, um Frühstück einzukaufen. Dieses Mal waren wir so intelligent und haben kein Grillfleisch eingekauft, weil 2017 alles der Hund bekommen hatte.

In Vaale wurden wir von Sandra begrüßt, die zwei Wochen Urlaub hatte. Danilo hatte Bier in einer Kühltasche mit, so dass es noch vor dem Zeltaufbau eine Hopfenkaltschale gab. Es war glühend heiß, bestimmt 30°C im Schatten. Sonnenschutz war das oberste Gebot, deshalb hatte ich mir Creme mit Schutzfaktor 50+ gekauft und sogar mitgenommen!

Ein paar Bier später, nach dem Eincremen, ging es dann auch los nach Wacken. Sandra war so nett und hat uns zum Friedhof gebracht. Die Anreise war zwar nicht ganz regelgerecht mit vier Personen im Fond, aber wen stört das schon? Ricos Auto hat hinten getönte Scheiben, so dass niemand hinein schauen konnte.

Um 13:45 waren wir auf dem Weg zur Bändchenausgabe. Natürlich wurden wir wieder um den ganzen Platz geschickt. Dieses Mal hatten sie sich etwas Neues ausgedacht: An der Eintrittskarte aus Papier war eine Karte mit einem RFID-Chip angeklebt, der beim Eintritt gescannt wurde. Dieses Mal gab es sogar eine Schlange, wahrscheinlich, weil die Scanner mehr off- als online waren. Dennoch haben wir unsere Bändchen bekommen. Dieses Jahr schwarz-grau.

Sofort ab ins Zelt, weil wir Malicious Culebra vom Metal Battle sehen wollten. Dort ist es wider erwarten angenehm kühl, weil die Seiten offen sind, Schatten ist, und immer ein wenig Wind durch weht. Ohrenstöpsel rein und dann gibt es richtig was auf die Ohren.

Danach geht es das erste Mal ins Infield. Dort spielt Dirk Schneider, so dass ich mich selbständig mache und mich mit Olaf treffe. Nach ein wenig hin und her treffen wir uns an der Coffee Bar der Louder Stage, wo Oomph! spielt. Von dem Auftritt bekommen wir wenig mit, da wir uns so gut es geht unterhalten. Die Hitze macht einen wirklich fertig! Nach dem Konzert gehen wir in den Biergarten, wo wir ein paar Österreicher treffen. Der eine redet wie ein Wasserfall, vergisst dabei aber das Trinken nicht.

Apropos Bier: Die Eintrittskarten haben auch eine Geldkarte eingebaut, die man aufladen und damit bezahlen kann. Deshalb muss alles in eine ziemlich langsame Kasse eingetippt werden, über die die Bedienungen fluchen. Ich habe niemanden gesehen, der damit bezahlt hat.

Irgendwann mache ich mich wieder auf den Weg und suche die Anderen im Infield, wo ich sie nicht finde. Ich erreiche Rico auf dem Händi, der mir sagt, dass sie schon wieder beim Zelt sind. Dort gibt es wieder reichlich Krach: Irgendwann kommt Dying Fetus. Melodie und Text Fehlanzeige, aber was solls.

Auf dem Heimweg verlieren Rico und ich die Anderen und hätten fast wieder einen Wackenrundgang gemacht, aber wir bemerken unseren Fehler zum Glück frühzeitig. Am Ortsausgang werfen wir noch einen Döner ein. Naja, ich esse ihn, Rico wirft ihn weg. Er stolpert an der Bordsteinkante und legt sich akkurat auf die Fresse. Als ich mich umdrehe, ist er auf mal weg und liegt auf der Straße! Er hat den Sturz mit den Händen abgefangen, so dass er nur eine Schramme am Knie hat. Leider schwillt die Hand im Laufe des Wochenendes immer mehr an, und er hat keine Kraft mehr.

Wir machen uns auf den gefühlt endlosen Weg nach Vaale. Hätten wir die anderen nicht verloren, wären wir mit einem Taxi gefahren!

Freitag

Der Freitag ist genauso heiß wie der Donnerstag. Wir sind um ca. 13:00 Uhr wieder im Infield, weil Rico Dark Tranquility schauen möchte. Ich stelle mich mit ihm in die brennende Hitze, aber das macht mir ganz schön zu schaffen. Ich muss erst mal Pause machen und kaufe mir tatsächlich Wasser in Wacken! Nur 3,50€ für 0,4l Mineralwasser. Ein Schnäppchen, aber egal!

Danach ging es direkt weiter mit Korpiklaani auf der Harder Stage. Die habe ich mir aus dem Schatten angeschaut: Das Fresszelt zwischen Louder und Harder. Dann ging es fast nahtlos weiter mit Epica auf der Faster Stage. Ich verabschiede mich von den Anderen und mache mich auf den Weg. Kurze Zeit später stehen sie neben mir, weil sie wohl keine andere Band gefunden haben. Kein schlechter Auftritt! Kurze Pause für Schandmaul, und dann ging es weiter mit Children of Bodom, auch ziemlich geil, und das Bier läuft wieder!

Mittlerweile sind auch Sandra und Arnusch zu uns gestoßen. Sandra sagt zu unserer aller Entsetzen, dass sie gerne Doro sehen möchte! Volle Deckung! Nun ja, wir können unsere Gastgeber ja nicht im Regen stehen lassen, also geben wir uns die volle Dröhnung. Wir stehen wie bei Volbeat zwischen den beiden Bühnen unter den Boxen und schauen uns das Drama an. Wie erwartet sabbelt sie mehr als dass sie singt, aber das ist gar nicht so schlecht. Dann singt sie halt wenigstens nicht 🙂

Nach ungefähr der Hälfte des Auftritts bekommt Sandra Rückenprobleme und möchte los. Wir sind schon auf dem Weg, als Doro plötzlich den Sänger von Amon Amarth auf die Bühne holt! Jetzt wird es doch noch einmal interessant. Wenn er singt, hört man Doro nicht! Dennoch der zweit schlechteste Auftritt, den wir gesehen haben.

Nach Doro geht es weiter mit Nightwish, von dem kleinen Eric als Nightshit verballhornt. Aber nachdem er sie gesehen hat, stimmt er zu, dass sie gar nicht sooo schlecht sind 🙂 Wir schauen uns noch ein paar Lieder von Running Wild an, und dann geht es ab ins Zelt.

Ungefähr 1 km vor Vaale holt uns Sandra mit dem Auto ein und nimmt uns mit. Arnusch und Gero gehen zu Fuß. In Vaale trinken wir noch einen Absacker und labern Scheiße, bis es auf die Luftmatratze geht.

Samstag

An diesem Tag gehen wir erst sehr spät los, weil unsere Gastgeber gerne mit uns grillen wollten. Der Morgen nimmt noch eine unerwartete Wendung, als Gero und Arnusch losfahren, um frische Forellen zum Räuchern zu kaufen. Arnusch hat sich einen Räucherofen gebaut, der auch genutzt werden wollte. Währenddessen schmeißen wir den Grill an und genießen Fleisch vom Fleischer, das Sandra besorgt hat. Dazu lecker Nudelsalat und Knoblauchkartoffeln. Sehr lecker! Aber die frisch geräucherte Forelle ist echt der Hammer! Ich bin zwar schon ziemlich vollgefressen, als die auf den Tisch kommen, aber eine schaffe ich. Sehr geil!

Als Sandras Schwester mit Rudi Karell aufschlagen, geht es auch bald los. Sandra fährt uns wieder bis zum Ortseingang, so dass wir fast pünktlich zu Die Apokalyptischen Reiter um 17:00 Uhr im Infield sind. Rico schaut sich die Band mit mir an, die Anderen gehen zu Gojira auf der Faster Stage. Mir gefallen sie, auch wenn der Sound auf der Bühne nicht so gut ist. Ziemlich windanfällig. Aber auch für Rico ist es kein Totalverlust. Danach gehen wir rüber zu unserem üblichen Treffpunkt, weil  um 20:00 Uhr Arch Enemy spielt.

Davor müssen wir leider noch Steel Panther ertragen, die schlechteste Band des Festivals. Wir dachten alle, dass wir mit Doro den Tiefpunkt erlebt hatten, aber die Kapelle war noch unterirdischer! Schlechte Musik, viel Gelaber, von dem mindestens jedes zweite Wort eine Variation von fuck war. Außerdem haben sie viel über Schwänze (Schwanz konnte der Sänger sogar auf Deutsch) und Titten gesprochen. Dabei haben sie eine Frau auf die Bühne geholt, die ihre Titten gezeigt hat, und sie dann nach Strich und Faden verarscht.

Sie saß wie auf dem Präsentierteller auf einen Barhocker und wurde von dem Sänger vollgelabert. Dann haben sie noch 17 andere Mädels auf die Bühne geholt, die teilweise barbusig zu der schlechten Musik tanzen mussten. Einfach nur zum Fremdschämen! Unterirdisch!

Wir mussten es allerdings aushalten, weil danach der beste Auftritt des Wochenendes kam: Arch Enemy. Geile Musik, und die Sängerin ist einfach eine Frontsau! Ohne viel Klimbim haben sie ihr Programm abgespult. Kein Gelaber, kurze Solos und ansonsten hau drauf! Klasse, weiter so!

Danach kam Helloween. Auch nicht schlecht! Da wurde ich sofort in meine Jugend zurückbefördert, und Rico ist voll abgegangen zu Dr. Stein und den anderen Klassikern. War auch echt geil gemacht. Sogar Kai Hansen stand auf der Bühne. Aber nach anderthalb Stunden halte ich es nicht mehr aus und gehe mit Danilo los.

Wir hören noch den letzten Song von Alien Weaponery auf der Wasteland Stage, trinken noch ein Bier und gehen dann zu Samael ins Zelt. Da gibt es mal wieder richtig was auf die Ohren. Eine schöne Abwechslung zu Helloween. Danach geht es zurück ins Infield. Helloween ist fertig. Wir hören uns noch den ersten Song von Dimmu Borgir an, aber das überzeugt uns nicht, so dass wir uns auf den Heimweg machen. Eric hält am Ortsausgang ein Taxi an, das uns zum Glück nach Vaale bringt, wo wir sofort ins Zelt fallen.

Sonntag

Wir sind um 9:30 Uhr bei Eric in Aukrug zum Frühstück verabredet. Um 8:00 Uhr stehen wir auf. Ich dusche, während Danilo mit den anderen Chaoten das Zelt zusammen faltet. Dann machen wir uns auf den Weg und kommen pünktlich in Aukrug an. Erics Töchter erscheinen kurze Zeit später. Der Freund der Jüngeren ist Arzt im Krankenhaus in Itzehoe, und die Ältere hat überraschenderweise immer noch keinen Freund.

Um ca. 10:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Danilo will wieder die Fähre nehmen. In Glückstadt warten wir 2 Stunden (im Verkehrsfunk war 1 Stunde angesagt), bis wir auf den Kahn kommen, aber sehr wahrscheinlich wäre es über die Autobahn auch nicht schneller gegangen. Um Hamburg herum war auf Google Maps alles rot, also nur Stau. Kein Wunder: Letzter Ferientag in Niedersachsen und Bremen. Wie auch immer, um ca. 14:30 setzt mich Danilo vor der Haustür ab.

Bilder und Running Order

Hier die Bilder

Und die Running Order

Wacken 2017

Donnerstag

Die Anreise gestaltete sich komplizierter als geplant. Danilo hatte noch einen Gerichtstermin um 10:00 Uhr in Hannover, den er bei seiner Urlaubsplanung vergessen hatte und zudem schon 2 Mal verlegt worden war. Also bin ich um 5:30 aufgestanden, damit er mich um 6:30 abholen konnte. Wie immer war er pünktlich.

Bis Hannover sind wir gut durchgekommen. Das Drama begann, als wir tanken mussten. Danilo hat aus Versehen ca. 30 Liter Benzin in seinen Diesel getankt. Er hat den Rüssel in den Tank gesteckt, den Feststellhebel betätigt und sich dann wieder ins Auto gesetzt, um sein Portemonnaie zu suchen. Als er wieder an der Zapfsäule stand, hat er sich gewundert, dass Diesel plötzlich 1,32 € kosten sollte und seinen Irrtum bemerkt.

An der Kasse konnte man ihm sofort helfen: Sie hatten den Abpump-Service auf einer Kurzwahltaste 🙂 Wir hatten zwar noch anderthalb Stunden Zeit, aber der Notdienst ließ auf sich warten, weil er im Stau stand. Schlussendlich hat Danilo ein Taxi zum Gericht genommen, derweil ich mich um das Auto gekümmert habe.

War auch richtig so. Statt der angekündigten halben Stunde hat es eine ganze Stunde gedauert, bis der Notdienst endlich da war. Das Abpumpen war keine große Sache, hat allerdings 250,– € gekostet, plus ca. 82,– € für eine neue Tankfüllung. Der Großteil der Abpumpkosten war natürlich für die Entsorgung. Habe mich schlau gelesen: Der Preis war eher am unteren Ende der Preisskala. Man kann auch locker das Doppelte dafür bezahlen!

Wie auch immer: Als ich endlich vom Hof gefahren bin, war es kurz vor 10. Wenn Danilo das Taxi nicht genommen hätte, wäre er auf jeden Fall zu spät gekommen. Der Navi hat zwar gesagt, dass es nur 8 Minuten bis zum Gericht wären, aber das war ein Gerücht. In Hannover gibt es die rote Welle, egal, ob man 50 oder 80 km/h fährt.

Der Termin hat zwar länger gedauert als geplant, aber das war kein Problem. Wir sind gut durchgekommen und nach 2:30h in Vaale eingeflogen. Kurz nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, gab es erst einmal einen Platzregen, der sich gewaschen hatte. Es war ein einziger Vorhang aus Wasser! Danach war das Infield ruiniert, da haben die Fantom-Drainagen, für die wir 30 € mehr bezahlt haben, auch nichts mehr gebracht 🙂

Um ca. 18:00 Uhr waren endlich im Infield. Die Security war echt nett und hat uns viel Spaß gewünscht. Dieses Mal wurden die Beutel, die man bei der Bändchenausgabe bekommt, nicht sofort in die Tonne gedrückt. Man durfte sie mit rein nehmen!

Pünktlich zu “The final Countdown” waren wir an unserem angestammten Platz. Als der Titel angespielt wurde, kam bei einigen um uns herum das Aha-Erlebnis: “Ach, die sind das!”

Derweil Status Quo gespielt hat, bin ich ins Zelt gegangen und hab mir Aborted angehört. War ziemlicher Krach, kaum eine Melodie zu erkennen. Zu Accept & Orchestra war ich wieder im Infield. Hat sich gelohnt. Nach ca. einer halben Stunde wurde das Orchester aufgebaut. Danach gab es nur instrumentalen Krach. War zwar auch gut, aber irgendwann war es genug. Zum Glück hat die Band es gemerkt, und der Sänger ist wieder auf die Bühne gekommen. Alles in allem eine gelungene Vorstellung!

Danach kam Volbeat auf der Harder Stage (links). Das war einfach eine Klasse für sich! Wir standen direkt unter den Boxen, da ging der Bass durch Mark und Bein. Einfach nur geil! Selten so ein gutes Konzert gesehen!

Leider hat Danilo dabei seine Brille verloren, aber das Publikum war ganz große Klasse. Jeder um uns herum hat sofort mitgesucht! Er hat sie wiedergefunden, aber leider ist ein Bügel abgebrochen. Zum Glück hatte er eine Ersatzbrille mit.

Danach wurden sofort die Bürgersteige hochgeklappt. War gar nicht so einfach, Pfand für die Becher zu bekommen! Auch im Dorf auf der Hauptstraße war tote Hose. Muss aber auch zugeben, dass ich ziemlich froh war, als ich endlich im Zelt lag. Danilos LuMa war echt Gold wert!

Freitag

Sandra hat uns mit dem Auto bis zur Apotheke gebracht. Sie musste 2 Mal fahren, um uns alle zu bringen. Klasse, dass sie das auf sich genommen hat!

Bandmäßig war der Tag leider nicht so dolle. Wir waren zu Saltatio Mortis da, die dieses Mal auf der Hauptbühne spielen durften, sind aber direkt ins Zelt gegangen. Dort spielte Grand Magus, dann Steak Number Eight (nicht so berühmt). Dann ins Infield, wo wir noch einen Teil von Trivium mitgenommen haben.

Nach Sacred Reich im Zelt haben sich alle verabschiedet, derweil ich noch einmal ins Infield gelatscht bin. Megadeth war dieses Mal gar nicht so schlecht! Eigentlich wollte ich ja noch Marilyn Manson sehen, aber ich konnte einfach nicht mehr stehen! Da überall nur Matsch war, konnte man sich auch nirgends setzen. Echt ätzend. Deshalb habe ich irgendwann auf den Weg gemacht. Besser gehen als stehen!

Der Rückweg hat sich wie immer ziemlich hingezogen. Hat gedauert, bis hinter der nächsten Kurve endlich der Kuhstall am Ortseingang kam! Wie sich herausstellte, waren die Anderen gerade mal eine halbe Stunde da, obwohl Sandra sie mit dem Auto abgeholt hatte. Wie auch immer, hab noch kurz Guten Abend gesagt und hab mich sofort ins Zelt gelegt. Ich war wirklich froh, endlich meine Gräten ausstrecken zu können!

Samstag

Am letzten Tag habe ich noch einmal alles gegeben. Um ca. 11:00 gab es das erste Bier im Garten, ohne Frühstück, weil wir grillen wollten. Sandra ist einkaufen gefahren, hat Nudelsalat und Frikadellen gemacht. War echt lecker! Einen bessere Gastgeberin kann man sich nicht wünschen 🙂

Gegen 16:00 Uhr hat uns Sandras Schwester mit einem Hermes-Wagen ins Dorf gebracht, leider ein wenig zu spät für “Heaven Shall Burn”. Gero und ich sind ins Infield, die Anderen zu Insomnium ins Zelt. Eigentlich wollte wir zu Hämatom auf der “Louder Stage”, aber als Gero den Sound von Heaven Shall Burn gehört hat, wollte er da unbedingt hin. War ja auch kein Problem, weil wir noch 45 Minuten Zeit hatten, und sie auf der linken Bühne gespielt haben.

Auch die letzte halbe Stunde hat sich gelohnt! Um ehrlich zu sein, haben wir uns danach gepestet, dass wir nicht früher gekommen sind. Die Jungs haben eine echt geile Show abgeliefert! Ein Circle of Death rund um das Mischpult, und alle haben mitgemacht! Einfach nur Klasse!

Danach hat Hämatom auf der Louder Stage gespielt. War auf alle Fälle einen Besuch wert. Der Wind hat den Sound zwar öfters Mal verweht, aber Live sind die einfach nur geil! Mit eine der besten Bands dieses Jahr.

Danach mussten wir vor der Hauptbühne Alice Cooper durchstehen, aber zum Glück war alles soweit abgetrocknet, dass man sich setzen konnte. Danach kam Amon Amarth, vielleicht das absolute Highlight dieses Jahr! Naja, mit Heaven Shall Burn. Die Jungs haben wirklich alles gegeben, dafür konnte man Alice Cooper schon ertragen 🙂

Danach gab es Tankard im Zelt. Avantasia auf der Hauptbühne wäre zu viel gewesen. Als wir danach wieder zu Kreator ins Infield gegangen sind, war ich schon ziemlich breit, aber der Weg hat sich gelohnt. Die haben noch einmal ordentlich Krach gemacht. Naja, der Radweg hätte schon ein wenig breiter sein können, ich bin bestimmt die doppelte Strecke gelaufen. Ein Schritt vor, zwei zur Seite und dann wieder voran 🙂

Sonntag

Abreisetag. Der Tag fing für meinen Geschmack viel zu früh an, aber so ist das halt, wenn man Termine macht. Um 9:30 war das Zelt zusammengefaltet und im Auto. Hätte fast meinen Hausschlüssel vergessen, weil ich noch so breit war! Dann sind wir nach Aukrug zum Frühstück gefahren.

Der Tisch war schon gedeckt, als wir um 10:00 Uhr angekommen sind. War wie immer ein gelungener Abschluss. Um kurz vor 12:00 Uhr haben Danilo und ich uns auch auf den Weg gemacht. Eine halbe Stunde nachdem Rico, Gero und Eric gefahren sind.

Dieses Mal haben wir die Fähre von Brunsbüttel nach Cuxhaven genommen. Geplante Abfahr der Fähre: 14:00 Uhr. Tatsächliche Abfahrt: 15:00 Uhr, wegen eines Honks mit einem Koffer, der auf jemanden gewartet hat, und dann schlussendlich doch wieder ausgestiegen ist.

Wie auch immer: Eine sehr entspannte Rückreise. Aukrug – Brunsbüttel: 1:10h. Die Fähre hat noch einmal eine Stunde bis Cuxhaven gebraucht, und von dort war es nur noch ein Katzensprung bis Bremerhaven. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder!

Bilder und Running Order

Hier die Bilder

Und die Running Order

Sabaton – Sporthalle Hamburg

Anreise (6.1.2017)

Da ich nicht wusste, ob, wie und wo man in Hamburg bei der Seemannsmission parken kann, habe ich mich für die Bahn entschieden. Die scheint die Preise zu würfeln. Hinreise 1. Klasse mit Zugbindung: 35€, Normalpreis ohne Zugbindung 2. Klasse: 40€. Schlussendlich habe ich das Niedersachsenticket gewählt (23€). Die Regionalzüge (DB und Metronom) waren wie erwartet pünktlich. Abfahrt 14:28 Bremerhaven HBF, Ankunft 16:42 Hamburg HBF mit nur 30 Minuten Aufenthalt in Bremen. Dann nochmal 42 Minuten Nahverkehr: erst Bus, dann S- und U-Bahn.

Am Busbahnhof hat uns eine Frau angesprochen, ob wir ein Telefon hätten und einen Krankenwagen rufen könnten, weil dort ein unterkühlter Mann auf der Bank saß, dem es gar nicht gut ging. Es war auch ziemlich kalt, um die -6°C. Bevor ich 112 wählen konnte, hatte Olaf einen Wagen der BP gesichtet und sie aktiviert. Sie haben sich schlussendlich gekümmert und einen Krankenwagen gerufen.

In der S-Bahn sind wir auf eine Gruppe aus Leer gestoßen, die auch zum Konzert wollte. Einer aus der Gruppe (ich glaube, er hieß Jannis) hatte noch keine Karte. Er konnte es kaum glauben, als Olaf ihm seine 2. Karte schenken wollte. Insgesamt waren es 4 Personen: Jannis, seine Schwester, ihr Freund und Phillip, 15 Jahre alt, sein erstes Metal-Konzert. Wir haben uns sofort verstanden, auch sie sind jedes Jahr in Wacken 🙂

Das Konzert – Sporthalle Hamburg

Wie alle guten Deutschen (und Engländer) haben wir uns natürlich artig an der langen Schlange angestellt. Nach der obligatorischen Abtastung hat man uns gesagt, dass Gästeliste-Gäste einen anderen Eingang benutzen müssen. Also kehrt marsch und einmal um die Halle gelaufen. Nach Vorzeigen des Personalausweises haben wir die Karten sofort bekommen. Jannis hatte bis zum Schluss nicht glauben können, dass er umsonst reinkommt. Die Tageskarte hätte 55€ gekostet.

Erstmal ein Bier. Jannis gibt einen aus. Hat er gerne gemacht, nachdem Olaf ihm die Karte geschenkt hat. Ein Bier (Astra Pilsener 0,5l im Plastikbecher) kostet 4,50€ plus 0,50€ Pfand. Egarl Karl! Wir sind hier, um Spaß zu haben! Nachdem wir die Anderen gefunden hatten, ging es in die Halle. Accept als Vorband, auch nicht schlecht! Ein Urgestein des Heavy-Metals. Sie haben keine schlechte Show abgeliefert, aber leider kannten weder Olaf noch ich auch nur ein Lied.

Nach einer halbstündigen Umbaupause, die wir zum Rauchen genutzt haben, und in der Jannis und Olaf Kontaktdaten ausgetauscht haben, kam Sabaton. Was soll ich sagen? Einfach eine geile Show, die die Jungs abgeliefert haben! Sie können auf der Bühne genauso viel wie im Studio. Ich habe fast alle Lieder wiedererkannt, und auch das Gelaber hielt sich in Grenzen. Ich frage mich allerdings, warum Leute einen Sitzplatz auf der Tribüne haben wollen!

Wir stehen direkt an dem Merchandise-Stand ganz hinten. Leider kommt es, wie es kommen musste. Olaf stellt sein Bier auf dem Tisch ab, und es kippt um. Warum, wieso oder weshalb bleibt offen. Das Bier läuft natürlich in einen Karton mit neuen T-Shirts. Das führt zu einer hitzigen Diskussion zwischen der jungen Verkäuferin und Olaf. Als sie ihm droht, ihn “von der Security entfernen zu lassen”, wird draußen weiter diskutiert. Nach einer Weile mache ich mir Sorgen und mache mich auf die Suche, kann sie aber nicht finden. Ich gehe wieder zurück in die Halle und genieße Sabaton. Zwei Lieder später gehe ich noch einmal los und finde Olaf, der mit einem ehemaligen Polizisten diskutiert. Er hat das angeblich schwangere Mädel in Grund und Boden geredet und das Problem gelöst. Ende gut, alles gut. Zum Schluss des Konzerts bin ich ziemlich breit, und die kalte, frische Luft tut ihr Übriges.

Rückreise mit U- und S-Bahn. Olaf möchte noch in die Haifisch-Bar, aber ich kann nicht mehr und lege mich schlafen. Frühstück von 6:30 bis 9:30.

Abreise (7.1.2017)

Das Zimmer war sauber und vollkommen OK für 35€. Nichts besonderes, 2 Betten, Dusche und Bad sowie Frühstück. Letzteres war gar nicht schlecht. 2 Eier, kleine Würstchen und Frikadellen, Rollmöpse, Kaffee und Orangensaft. Mineralwasser wäre nicht schlecht gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Nach dem Frühstück Sachen packen und ab zum Hamburger HBF. Dieses Mal kein Bus, sondern nur S- und U-Bahn. Der Mensch an der Rezeption hat uns am Abend zuvor schon aufgeklärt, dass es auch eine S-Bahn-Station ganz in der Nähe gibt, was Gurgel nicht wusste.

Der Weg dorthin war nicht ganz unbeschwerlich. Viele Treppen und das bei Blitzeis! Die Nacht zuvor hatte es gefroren, wie schon geschrieben, und dazu kam Regen. Zum Glück haben wir uns nicht auf die Fresse gepackt. Ich nehme den Metronom um 11:14 und steige in Bremen in die NWB um, die gefühlt an jeder Milchkanne hält. Der Lokführer hat Humor und variiert seine Warnungen zum Glatteis an jedem Bahnhof.

Die größte Herausforderung war, vom Bahnhof nach Hause zu laufen. Bin fast nur auf der Straße gegangen, weil die Bürgersteige spiegelglatt waren. Die Fishtown Penguins hätten problemlos dort spielen können 🙂

Hier die Bilder

Ich habe fertig.