Wacken 2022

Das erste Wacken nach Corona war ziemlich geil! Ich hatte mit Danilo abgesprochen, dass ich schon früher anreise, so dass wir nicht sehr umweltfreundlich mit 2 Autos aus Bremerhaven angereist sind. Ich am Montag, Danilo am Donnerstag. Da ich die Entscheidung früh genug getroffen hatte, konnte ich einen Mietwagen bei Cambio blocken. Überraschenderweise waren die inklusive Kraftstoff günstiger als ein Mietwagen von Enterprise, obwohl ich eine Odyssee durch HH gemacht habe!

Wacken 2022 hatte eine Besonderheit: Am Mittwoch spielten bereits Headliner, die man allerdings extra bezahlen musste, der sogenannte Wacken Wednesday, der 66,66€ kosten sollte. Zunächst habe ich mich geweigert, den Veranstaltern das zusätzliche Geld in den Rachen zu werfen, bis Eric mich überredet hat, die Karten zu kaufen.

Montag, der 1.8.2022

So ergab es sich, dass ich am Ford Fiesta um ca 12:00 Uhr vom Bahnhof abgeholt habe. Nachdem ich 4 Kisten Beck’s von Holab ins Auto geladen habe, bin ich um ca. 14:00 Uhr vom “Hof” gefahren. Natürlich nicht ohne einen Blick auf Google Maps und die Situation in Wischhafen. Dort staute es sich fast bis ins Dorf hinein, so dass ich mich entschieden habe, über HH zu fahren. Das sind zwar 100km mehr, aber immer noch besser, als 4+ Stunden an der Fähre zu warten. Bis HH kam ich gut voran, aber vor dem Elbtunnel war ich im Stau gefangen. Insgesamt habe ich 3,5 Stunden gebraucht, was ob der zahlreichen Baustellen immer noch eine sehr gute Zeit war. Da Arnusch Urlaub hatte, haben wir bis ca. 4:00 Uhr getagt und zusammen die erste Kiste Bier vernichtet. In der relativ kurzen Nacht habe ich auf dem Sofa genächtigt, mit einer kurzen Unterbrechung, weil der Große um 6:00 Uhr zur Arbeit musste. Der erste gelungene Abend!

Dienstag, der 2.8.2022

Als ich mich später aufgerafft habe, spürte ich ein leichtes Klopfen im Kopf, das einfach nicht verschwinden wollte. Anders gesagt, ich hatte einen Kater, gegen den ich leider nicht antrinken konnte, weil wir noch ein Auto in Itzehoe parken und Eric vom Bahnhof abholen mussten, wofür ich als Fahrer eingeplant war.

Die Klimaanlage im Opel hat mir den Rest gegeben. Nachdem wir wieder in Wacken waren, habe ich mich hingelegt, bis die Kopfschmerzen gegen Abend endlich verschwunden waren. Nach einigen Hopfenkaltschalen haben Eric und ich uns auf dem Weg gemacht, die Bändchen abzuholen.

Trotzdem wir das erste Mal direkt in Wacken wohnten, war der Weg gefühlt nicht kürzer. Da man alles umgebaut hatte, war der Eingang zum Festivalgelände beim Busbahnhof, und man wurde wie immer einmal um das gesamte Gelände geschickt, um zur Ausgabe zu gelangen, aber das hatten wir erwartet. Leider war die Schlange sehr, sehr lang, was Eric allerdings geschickt und unverschämt umgangen hat, indem er wahllos Leute angesprochen hat mit “Hallo, wir kennen uns nicht, aber das werden wir jetzt ändern”. Oder anders gesagt, er hat sich einfach weit vorne in die Schlange gedrängelt.

Als wir endlich an einem Container standen, habe ich erwähnt, dass wir auch Karten für den Mittwoch hätten, und bekam zur Antwort, dass es dafür ein separates Ticket gebe, das ich leider auf die Schnelle nicht auf dem Handy aufrufen konnte, weil ich es gar nicht erst versucht habe, weil ich mir sehr sicher war, dass ich das generierte Passwort nirgendwo gespeichert hatte, was allerdings sehr wohl der Fall war, was ich allerdings erst festgestellt habe, als wir wieder bei Arnusch waren. Ende vom Lied: Ich habe mir die Tickets via RDP über den Computer von Arnusch’s Sohn zugeschickt, um später festzustellen, dass das Passwort sehr wohl in meinem Firefox-Konto gespeichert war.

Zu dem Zeitpunkt war es bereits nach 24:00 Uhr. Wir haben uns zum Glück nicht mehr aufgerafft, um noch einmal zur Ausgabe zu wandern, weil Eric am nächsten Tag gelesen hat, dass die Schlange auch um 4:00 Uhr nachts noch lang war. Nach ein paar Bier haben wir uns dann auf die Matratzen gelegt, die Sandra im Wohnzimmer bereitgestellt hatte.

Mittwoch, der 3.8.2022

Zum Frühstück gab es Bier für mich, Eric hat tatsächlich etwas Festes eingeworfen. Wir haben uns früh auf den Weg gemacht, um das Bändchen für den Mittwoch zu bekommen. Dafür sind wir zunächst zum Office gerödelt, aber leider wurden wir dort abgewiesen, da wir nur “normale” Besucher waren.

Von dort sind wir zur offiziellen Ausgabe gelaufen, wo Eric sich wieder einmal vorgedrängelt hat, was dieses Mal nicht ganz so gut kam, seinen Zweck aber trotzdem erfüllt hat. Nur 20 Minuten später hatten wir das Bändchen für den Mittwoch und haben uns auf den Weg zu Nephylim auf der Headbanger Stage gemacht. Wir hatten sogar noch genug Zeit, uns eine Hopfenkaltschale im Biergarten in den Kopf zu schrauben.

Dabei kam zum ersten Mal der RFID-Chip in dem Bändchen zum Einsatz. Irgendwer hatte beschlossen, dass es doch viel einfacher sei, kein Bargeld mitführen zu müssen, und somit auch keine Geldbörsen geklaut werden könnten. Da ich als Besteller der Tickets bereits eine WackenID hatte, konnte ich meinen Chip problemlos via Kreditkarte aufladen und habe die erste Runde gekauft. Was soll ich sagen: Ich habe mein Bier bekommen, aber schneller ging es nicht wirklich.

Nephylim hat nur 20 Minuten gespielt. Während Eric sich an der Bühne vergnügt hat, bin ich sitzen geblieben und habe mich nett unterhalten, bis Brothers of Metal auf der Louder Stage spielte. Obwohl es nicht seine Musik war, hat Eric mich natürlich begleitet. Ich habe den Auftritt genossen. Danach habe ich zum ersten Mal feste Nahrung zu mir genommen.

Während Gloryhammer, was wieder einmal zum Fremdschämen war, haben wir uns nett mit einer Frau aus Cuxhaven unterhalten. Danach kam Epica, wobei mir eine niederländische Gruppe neben uns aufgefallen ist. Nachdem ich Eric darauf hingewiesen habe, dass sie vielleicht zu Nephylim gehörten, hat er sie angesprochen, und ich hatte recht. Er hat sich riesig gefreut! Danach kam Avantasia, was wir beide nicht sehen wollten, aber dafür kam Knasterbart auf der Wackinger Stage. Wiederum nicht Erics Ding, aber er hat mich bis zum bitteren Ende begleitet!

Donnerstag, der 4.8.2022

Der 2. Anreisetag. Dieses Mal Danilo und alle aus Rostock. Nachdem Danilo sein Zeit in den Garten geworfen hatte, wurde Bier getrunken und Dart gespielt. Da die Anderen noch ihre Bändchen brauchten, sind wir zum 3. Mal zur Ausgabe gerödelt. Die Nachzügler waren nach nicht mal 10 Minuten durch. Da es keine Schlange mehr gab, waren wir zeitig an unserem Treffpunkt, wo wir auch die Leute aus Aukrug wieder getroffen haben.

Die ganz große Überraschung an dem Tag war der Auftritt von Amon Amarth zwischen den Bühnen Faster und Harder unter dem Rinderkopf! Das hat den Abend rausgerissen. Dirk Schneider und Grave Digger waren zwar ganz nett, und haben Gero u. a. auch dazu veranlasst, sich ganz nach vorne zu begeben, aber der Überraschungsauftritt war schon das Glanzlicht des Abends. Dabei hat Gero sein Mobiltelefon verloren…

Freitag, der 5.8.2022

Nach einem Anruf auf Geros Telefon hat sich herausgestellt, dass es tatsächlich beim Fundbüro gelandet ist, was sich natürlich direkt neben der… Trommelwirbel… Bändchenausgabe befindet. Also noch eine Wanderung eben dorthin.

Trotz allem haben wir es rechtzeitig zu Hypocrisy ins Infield geschafft. Freedom Call um 14:00 Uhr war leider viel, viel zu früh. Während wir auf Slipknot warteten, gab es einen weiteren Überraschungsauftritt auf der luftigen Bühne unter dem Rinderkopf: In Extremo zusammen mit Hämatom. Konnte man sich anschauen, aber wie sagte Eric aus Aukrug so schön: Hämatom gehören eigentlich nicht hier hin. Die können nur 3 Akkorde, werden aber vom Veranstalter gepusht. Und so war es denn auch.

Dennoch hat die Vorstellung die Zeit bis Slipknot versüßt. Letztere haben auf der Bühne eine sehr geile Show abgeliefert. Wirklich alle waren baff überrascht und schwer begeistert von der Vorstellung! Danach haben wir uns vom Acker gemacht.

Samstag, der 6.8.2022

Am Samstag sind wir zu As I Lay Dying im Infield angekommen, mein erster Tag, an dem ich nicht zur Bändchenausgabe musste! Danach kam Hämatom, die nicht auf sehr große Begeisterung gestoßen sind. Sie wurden geduldig ertragen, um es mal so zu sagen, weil danach Arch Enemy spielte, die wie immer eine klasse Show abgeliefert haben! Lordi und Powerwolf haben wir uns geschenkt und sind stattdessen Richtung Luftmatratze gelaufen.

Sonntag und Epilog

Die Bande aus Rostock ist gefühlt schon mitten in der Nacht aufgebrochen. Danilo und ich haben länger ausgeharrt, weil wir sein Zelt noch trocknen und abbauen mussten, und außerdem mein Auto abholen mussten. Nachdem wir Danilos Zelt mehr oder weniger fachkundig zusammengefaltet hatten, war Rücksturz nach Bremerhaven angesagt.

Danilo konnte mich nicht überzeugen, an der Fähre anzustehen, was glaube ich eine gute Entscheidung war. Im Radio wurde während unserer Odyssee durch PI und HH angesagt, dass die Wartezeit an der Fähre 1 (in Worten eine) Stunde betrage, aber das war bestenfalls Wunschdenken. Nachdem wir uns kurz vor dem Elbtunnel aus den Augen verloren hatten, weil ich eine andere Röhre als Danilo genommen habe, sind wir uns erst wieder auf der A27 begegnet. Ich war baff überrascht, dass er so weit vor mir war. Insgesamt hat die Rückreise etwa 3,5 Stunden gedauert.

Außerdem habe ich es tatsächlich geschafft, mich mit Corona zu infizieren! Als Gero erwähnte, dass sein PCR-Test positiv sei, habe ich am Mittwoch einen Selbsttest gemacht, da ich am Dienstag nur zum Pinkeln und Trinken aus dem Bett gekommen bin, weil ich Kopfschmerzen hatte. Ebendieser Test war innerhalb von 30 Sekunden positiv, so dass ich am Donnerstag einen PCR-Test habe machen lassen, der natürlich auch positiv war…

Rockharz 2022

Tja, eigentlich hätte dies ein Post über Rockharz 2020 sein sollen, aber “dank” Corona ist es 2022 geworden…

Prolog

In den 3 Jahren seit dem letzten Rockharz hat es Olaf finanziell so zerlegt, dass er es sich einfach nicht leisten konnte mitzukommen. Meine Kollegin konnte auch nicht mitkommen, so dass die 2. Karte verfallen ist, und ich alleine gefahren bin. Zum Glück stimmten Davids Kontaktdaten noch, so dass wir Sonntagabend telefoniert haben und einen Treffpunkt ausmachen konnten.

Da der Mietwagen für eine Woche nur 3 €uronen teurer war als für 6 Tage, habe ich ihn bereits am Montag abgeholt, so dass ich ganz entspannt einkaufen konnte: 3 Paletten Warsteiner im Angebot für 59 Cent, Wasser, Klopapier und Desinfektionsmittel.

Anreise – 2022-07-05

Gurgel hat gesagt, dass ich etwa 3:30h bis zu unserem Treffpunkt (Shelltankstelle in Hoym) bräuchte, so dass ich mich um kurz nach 8 Uhr auf den Weg gemacht habe. Da ich keine Hausnummer in den Navi eingegeben habe, bin ich einmal falsch abgebogen, war aber dennoch eine halbe Stunde zu früh. Etwa 45 Minuten später waren Moni und David auch da. Einmal Tanken später haben wir uns in die Schlange gestellt und wurden von den Einheimischen herzlich begrüßt. Ca. anderthalb Stunden später hatten wir einen sehr guten Platz ergattert. Weit genug weg von den Dixies, aber trotzdem noch nah genug, dass es keine Weltreise war, außerdem kaum mehr als 5 Minuten vom Infield entfernt.

Nachdem wir 2 Wurfzelte, mein Igluzelt und den Pavillon aufgebaut hatten, gab es endlich das lang ersehnte erste Bier. Leider konnte David nicht mit trinken, da er in der Zwischenzeit eine Lebensmittelallergie bekommen hatte. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Caro und Richie es auf den Zeltplatz geschafft hatten. Die beiden sind später angereist, weil Caro noch arbeiten musste (oder so).

Nach ein paar Bier haben wir unsere Bändchen abgeholt, was für mich nicht ganz so einfach war, weil ich keinen ausgedruckten Zettel mit einem Barcode hatte, sondern nur ein Hardcover-Ticket für 2020. Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas verpasst habe, aber nach längerem Anstehen in einer Schlange für Problemfälle wurde ich schlussendlich für würdig befunden, das Infield zu betreten. Nach ein paar Bier im Mutantenstadl haben wir uns wieder zum Pavillon begeben und den Abend mit viel dummen Gelaber und Bier ausklingen lassen.

Mittwoch – 2022-07-06

Nach der ersten Nacht im Zelt gab es Bier zum Frühstück, derweil Moni und David Kaffee und andere Dinge auf ihrem Campingkocher warm gemacht haben. Richie war auch nicht so und hat sofort eine Dose geöffnet, als er sich um ca. 12:00 Uhr aus seinem Zelt geschält hat. Wir haben reichlich Blödsinn geredet, derweil wir auf die erste Vorstellung abends gewartet haben.

Zu meiner Überraschung hatte Kataklysm niemand auf dem Schirm. Nachdem ich erwähnt hatte, dass sie zusammen mit Hyprocrisy und Amon Amarth in Hamburg aufgetreten sind, hat die Anderen überzeugt. Nach Grave Digger kam Beast in Black, die durchaus sehenswert waren, also ganz gut, um die Zeit zu überbrücken. Währenddessen haben sich alle bis auf Richie Richtung Bühne aufgemacht, um die volle Dröhnung zu bekommen. Danach kam Tarja. Nach dem ersten Lied haben wir uns angeschaut und gleichzeitig beschlossen, dass sie nicht sehenswert ist. Ich hatte mir wirklich mehr versprochen. Deshalb sind wir ins Mutantenstadl gerödelt und haben Bier im Sitzen genossen. Auf dem Weg dorthin habe ich mehrere enttäuschte Kommentare gehört.

Sepultura, die nächste Kapelle, war das Warten auf jeden Fall wert. Sie haben die Bühne gerockt, sehr geile Vorstellung! Danach kam noch In Extremo, aber wir waren mittlerweile so breit, dass wir uns nach der Hälfte der Vorstellung schlafen gelegt haben.

Donnerstag – 2022-07-07

Der nächste Morgen begann genauso wie der Tag zuvor: Mit Bier zum Frühstück, nur das dieses Mal das Frühstück gekauft wurde. Richie und ich haben uns einmal mehr mit Flüssignahrung zufrieden gegeben. Auch dieses Mal sind wir erst spät ins Infield gegangen, was allerdings eine recht gute Entscheidung war. An dem Nachmittag hat das Wetter umgeschwenkt und uns reichlich Regen mit Wind beschert. Es war so schlimm, dass wir den Pavillon mit reichlich Panzerband und zusätzlichen Stangen flicken mussten.

Zum Glück war es vorbei, als wir zu Goitsche Front ins Infield gegangen sind. Da der Wind immer noch reichlich blies, habe ich meine Lederjacke angezogen, was eine sehr gute Entscheidung war. Ohne die hätte ich das letzte Konzert von Knasterbaart wahrscheinlich nicht gesehen. Alles in allem war auch der 2. Tag sehr sehenswert mit Thundermother, Dark Tranquility und Subway to Sally.

Zudem habe ich beim Abspannen meines Zeltes wohl etwas richtig gemacht. Alles war trocken und warm, als ich in den Schlafsack gekrochen bin.

Freitag – 2022-07-08

Der nächste Tag war ziemlich hart, da es schon um 13:45 Uhr mit Ost+Front los ging. Außer Richie konnte ich niemanden überzeugen, so dass die anderen währenddessen zur Teufelsmauer hoch gerödelt sind. Es hatte schon seinen Grund, dass die Band so früh gespielt hatte, aber es hatte auch sein Gutes. Auf dem Rückweg zum Zelt haben wir uns beim Merch-Stand angestellt, da die Schlange relativ kurz war. Während Richie die Stellung gehalten hat, habe ich Bier aus dem Zelt geholt, mich danach wieder eingereiht und endlich mein erstes Rockharz-Shirt erworben.

Wieder am Zelt waren wir immer noch alleine, aber nicht, weil die Anderen noch auf dem Felsen waren, sondern weil sie beim Merchandising anstanden. Wie auch immer, wieder zu sitzen war sehr erholsam. Nach ein paar weiteren Dosenbier sind wir wieder zu Jinjer ins Infield gelaufen. Zu meiner großen Überraschung kam die Kapelle aus der Ukraine, was ich vorher nicht wusste. Natürlich wurde die Herkunft genutzt, um Stimmung zu machen… Manchmal ist weniger mehr, so dass ich lieber die Fresse gehalten habe.

Wie auch immer, der nächste großartige Auftritt war Ensiferum. Die haben das Publikum mitgenommen und die Bühne gerockt. Danach kam Steel Panther, leider einmal mehr zum Fremdschämen. Zumindest mussten sich die Mädels auf der Bühne im Gegensatz zu Wacken nicht blank machen…

ASP haben wir nebenbei gehört, um die Zeit bis zu Running Wild zu überbrücken. Letztere waren zwar ganz gut, aber nicht sehr überzeugend, so dass ich nach der Hälfte des Konzerts ins Zelt gegangen bin.

Samstag – 2022-07-09

Der Samstag war hart, weil er früh anfing. Wir sind zu April Art um 13:00 Uhr nach unten gerödelt, was eine gute Entscheidung war. Die Frontfrau in Pink hat eine sehr gute Schau abgeliefert, und die Musik dazu war auch nicht schlecht.

Wir haben bis Tankard ausgeharrt, die Richie schon wegen des Namens geil fand. Ich wollte sie auch sehen, da es eine Band aus meiner Jugend ist, und ich wurde nicht enttäuscht. Während wir auf Betontod gewartet haben, stand Moni an der Autogrammschlange für April Art an, wo es ungefähr gar nicht voran ging. Langsam ist noch freundlich umschrieben!

Aus dem Off haben wir Exodus und Testament genossen, bis Knorkator endlich auf die Bühne kamen, die mal wieder eine geile Schau geliefert haben. Nach Eisbrecher habe ich mich von Richie verabschiedet, da ich nicht mehr stehen konnte, voll wie ein Eimer war und Accept nicht unbedingt sehen musste. Eluveitie als Rausschmeißer hätte mir noch gefallen, aber ich konnte einfach nicht mehr.

Wie ich am nächsten Morgen erfahren habe, gab es wohl ein paar Verzögerungen, so dass Richie auch nicht mehr stehen konnte. Nachdem er sich einfach auf den Boden gelegt hatte, wurde er immer wieder angesprochen, ob es ihm gut gehe.

Sonntag – 2022-07-10

Karo, Richie und ich haben schon um 8:00 Uhr unsere Klonten zusammen geräumt und abgebaut. War schon spannend, wie er die Zelte zusammengefaltet hat. Danach haben wir gewartet, dass Moni und David aufwachen, um zusammen den Pavillon abzubauen. War leider vergebliche Lebensmüh, da er bei einem Windstoß endgültig seinen Geist aufgeben hat, so dass Karo und ich die Überreste zu einem überfüllten Müllcontainer gebracht haben.

Ich habe noch bestimmt eine Stunde gewartet, dass alle aufbrechen, bis David sagte, dass ich nicht warten müsse. Ich dachte, dass Moni noch unter der Dusche oder sonst wo war, und wollte mich vernünftig verabschieden, aber sie lag im Bulli. Nachdem ich auf Wiedersehen gesagt habe, habe ich mich auf den Weg gemacht.

Rockharz 2019

2.7.2019 – Anreise

Die Anreise war ziemlich entspannt. Nach Ballenstedt ist es nicht viel weiter als nach Wacken, wenn man Autobahn anstatt Fähre nimmt. Wir sind hier um ca. 13:00 Uhr losgefahren, da wir noch Badelatschen für mich kaufen mussten, und sich so alles ein wenig verzögert hat. Olaf ist schon am Montag angereist, um keinen Stress zu haben. Am Montag haben wir Bier, Konserven und Anderes gekauft, was man für ein Festival braucht. Zum Glück ist Olaf diesbezüglich schon erfahren, so dass ich mir keine Sorgen machen musste. An Klopapier oder Desinfektionsmittel zum Beispiel hätte ich gar nicht gedacht! Wir haben 4 Paletten Bier 0,5l gekauft, und reichlich Wasser. Meine Vorräte für den Rest des Jahres sind gedeckt, aber besser zu viel als zu wenig.

Um 17:00 Uhr erblickten wir endlich eine endlose Autoschlange, an der es zunächst weder vor noch zurück ging, da es nur eine Zufahrt zum Festivalgelände gibt. Der Typ vor uns hat uns berichtet, dass es jedes Jahr dasselbe Elend sei, weil alle Autos nach verbotenen Gegenständen gefilzt werden. Dieses Jahr war es zum Glück nicht so. Nur knapp 1 bis 1,5 Stunden später wurden wir endlich eingewiesen. Die einzige Kontrolle, die wir über uns ergehen lassen mussten, war die Ticketkontrolle. Außerdem mussten wir pro Person 10 € Frühanreisegebühr abdrücken, aber egal. Dafür haben wir einen sehr guten Zeltplatz mit netten Nachbarn bekommen.

Olaf hat sofort Kontakt aufgenommen, was eine sehr gute Entscheidung war. Rechts von uns war das Havelland mit Moni, David und Richard vertreten, rechts von uns Duisburg und Hamburg. Die Mannschaft gegenüber hat ein wenig Hektik verbreitet, weil sie eigentlich mehr Platz brauchte, und waren sehr froh, dass wir nur 2 Einmannzelte mithatten. Sie sind allerdings mitten in der Nacht noch umgezogen (dazu später mehr).

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, sind wir ins Infield und haben uns umgeschaut. Der Biergarten (Mutantenstadl) hatte geöffnet, und ein frisches, gezapftes Bier klang nach einer sehr guten Idee. Die Preise sind sehr moderat für ein Festival. Bei 4,50 € für 0,5l kann man sich wirklich nicht beschweren! Wir waren beide angenehm überrascht. Im Biergarten haben wir Thomas kennen gelernt, ein Steiger/Sprengmeister beim Salzabbau. Wir haben uns lange unterhalten, bis wir alle die nötige Bettschwere hatten.

Unseren Zeltplatz haben wir ohne Probleme wieder gefunden, weil alles gut ausgeflaggt ist, und das Rockharz ein Festival der kurzen Wege ist. Wir brauchten ca. 15 Minuten vom Infield bis zum Zelt. Nachdem ich mich erst in mein Zelt und dann im Zelt in meinen Schlafsack eingewickelt hatte, verging einige Zeit, da das Zelt zu klein für mich war. Als ich mich am nächsten Morgen wieder hinausgeschält hatte, rieb ich mir verwundert die Augen, weil gegenüber eine große, freie Fläche war. Die Mannschaft gegenüber war, wie schon geschrieben, des nächtens noch umgezogen. Das habe ich allerdings erst nicht mitgeschnitten, weil ich dringend pissen musste und noch nicht wieder nüchtern war. Alles in Allem ein schöner Abend!

3.7.2019 – Der Auftakt

Das erste Mal Kacken auf einem Dixie-Klo. Wesentlich weniger schlimm als erwartet. Alles so sauber, wie so eine Plastiktonne sein kann. Trotzdem eine sehr gute Idee, Kackpappe und Desinfektionsmittel zu kaufen. Gibt halt ein besseres Gefühl.

Danach reichlich Zeit, Bier zu trinken, da das erste Konzert erst um 16:30 Uhr beginnt. Olaf und ich schrauben uns ein Bier nach dem anderen in den Kopf, sitzen auf unseren Campingstühlen vor unseren Zelten und lassen uns garen. Irgendwann werden wir von der Gruppe aus dem Havelland eingeladen, sich mit unter ihren Pavillon zu setzen, was wir dankbar annehmen. Es war schon ziemlich heiß!

Wir bekommen den heißen Tipp, uns unbedingt Brothers of Metal anzuschauen. Wir gehen zusammen ins Infield und schauen uns die Kapelle an. Wirklich nicht schlecht! Powermetal vom Feinsten. Die Jungs haben eine wirklich gute Show abgeliefert.

Da danach bis JBO nichts kommt, rödeln Olaf und ich zur Teufelsmauer hoch. Von dort aus kann man das gesamte Festivalgelände überblicken. Ziemlich geiler Ausblick. Wir sitzen recht lange auf der Aussichtsplattform und genießen es. Rechtzeitig zu JBO schaffen wir es wieder ins Infield.

Dort treffe ich jemanden, der auch Platt spricht und unterhalte mich lange mit ihm. Von JBO bekomme ich nur die letzten Lieder mit, aber egal, sehr interessant! Wir nehmen noch die ersten Lieder von UDO mit, aber dann bin ich so voll, dass ich nicht mehr gerade stehen kann. Ich habe es offensichtlich übertrieben. Olaf hakt sich bei mir ein und bringt mich zum Zeltplatz. Dennoch ein sehr gelungener Abend!

4.7.2019 – Der 1. Geburtstag

An Olafs Geburtstag werden wir um ca. 7:30 Uhr von einem Hornbläser geweckt. Da es noch so früh war, haben wir uns beide gedacht, duschen zu gehen. Wir haben also unsere Siebensachen zusammengepackt und sind losgerödelt. Die Schlange reichte von der Dusche bis fast zum Eingang des Infields. Das hatte ich nicht erwartet, da ich tags zuvor um ca. 10:30 Uhr ohne Probleme duschen konnte. Ich habe 3,50 € abgedrückt und konnte mich sofort mit Wasser bewerfen. Da ich noch reichlich müde bin, mache ich die Kehrtwende und gehe wieder zum Zelt. Die Zeit möchte ich doch lieber mit Schlafen verbringen. Als Olaf ungefähr 2 Stunden später wieder auftaucht, bin ich auch wach, aber auch nicht wirklich, da die Dusche fehlt.

Nichts desto trotz, das Bier muss rein! Wir setzen uns unter den Pavillon zu der Gruppe aus dem Havelland und erzählen, wie geil Van Canto ist. Sie lassen sich überzeugen und kommen mit. Ein sehr geiler Auftritt! Kaum zu glauben, dass das einzige Instrument auf der Bühne das Schlagzeug ist.

In der anschließenden Runde stellt sich heraus, dass David und Olaf zusammen Geburtstag haben. Die Gratulationsorgie ruft die Gruppe noch weiter neben uns auf den Plan, die sich dann auch zu uns gesellen. Nette Leute aus dem Sauerland. Ich unterhalte mich lange über die Bühnenshow von Avantasia, aber irgendwann müssen wir aufstoßen und ins Horn brechen, weil Olaf unbedingt Lordi sehen möchte. Nicht Meins, aber egal, Karl. Danach kommt Hämatom. David, Richard und Moni sind nicht abgeneigt und kommen mit.

Lordi ist nicht so der Hit, aber Hämatom reißt es raus. Danach müssen wir Wintersun und Cradle of Filth abwarten, weil wir alle Amon Amarth sehen wollen. Das Warten hat sich gelohnt! Olaf und ich nehmen noch die ersten Songs von Witt mit, aber danach hat es sich ausgewittet. Wir sind müde, und so toll ist es auch nicht.

5.7.2019 – Mein Geburtstag

Dieser Tag ist vom Lineup nicht so der Hit. Deshalb sitzen wir lange unter dem Pavillon und unterhalten uns auch mit der Gruppe aus dem Sauerland. Ich muss öfters mal weg, da ich telefonische Geburtstagsgrüße bekomme. Ist aber gar nicht so schlimm, da einer aus der Sauerlandgruppe neben mir sitzt und mir seine Lebensgeschichte erzählt.

Zwischendrin essen Olaf und ich tatsächlich die erste und einzige Dose Ravioli von den drölfundfünfzig, die wir eingekauft haben. Olaf stellt den Brenner auf den Gartentisch und hinterlässt damit einen bleibenden Eindruck. Als er das Ding wieder abräumt, ist ein tiefer Abdruck an der Stelle. Das ist ihm ziemlich peinlich, aber die Havelländer sind sehr entspannt. Wir wollen einen Edding besorgen, mit dem er die Stelle signieren kann, aber das schaffen wir leider nicht.

Als David und Richard zu Soilwork aufbrechen wollen, gehe ich mit, um mich loszueisen. Das war eine gute Entscheidung. War zwar nicht ganz so geil, aber auch kein totaler Reinfall. Danach gibt es Dragonforce, was durchaus brauchbarer Melodic-Power-Metal ist. Richard erzählt mir, dass die Band den Soundtrack zu einem Computerspiel gemacht haben, und er sie deshalb mag. Hypocrisy danach ist auch ganz nett. Olaf taucht kurz vor Saltatio Mortis auf, aber der Rest (inklusive mir) geht wieder zurück zum Zelt, da wir noch Heidevolk sehen wollen.

Wir trinken noch ein paar Bier und rödeln um kurz vor 1:00 Uhr noch mal wieder zurück ins Infield. Das hat sich richtig gelohnt! Eine holländische Pagan-Metal-Band, die auf holländisch singt und dazu eine ziemlich geile Show abliefert!

6.7.2019 – Der letzte Tag

Am Samstag ist es zunächst ziemlich heiß, und wir müssen früh los. Um 13:15 Uhr spielt Freedom Call, die wir alle sehen wollen. Im Infield werden wir zwar gegart, aber es hat sich einmal mehr gelohnt. Die Band dreht ein Video und gibt sich deshalb ganz besonders Mühe. Ein weiterer sehr gelungener Auftritt! Wir sind uns alle einig, dass es danach zurück zum Zelt geht, da wir nicht komplett durchgegart werden wollen. Olaf ist zwar ein wenig traurig, dass er Visions of Atlantis nicht gesehen hat (die haben eine Frontfrau), aber die Nummer ist halt durch.

Nach einem Stopp beim Merchendise-Stand, wo sich Olaf eine Rockharz-Flagge kauft, geht es zurück zum Zelt. Wir überzeugen die Anderen, sich Mono Inc. anzuschauen, aber das war kein so guter Tipp. Auf der Bühne waren sie nicht sehr überzeugend. Ich habe mir wesentlich mehr erwartet. Es fehlte halt einfach der Wumms, aber egal. Danach kam Epica, die auch nicht schlecht waren, und dann endlich Korpiklaani!

Letztere haben eine echt geile Show geliefert. Olaf konnte damit so gar nichts anfangen, aber er hat durchgehalten, obwohl es zum Ende hin zu Regnen begann. Bei Children of Bodom hat er sich allerdings verabschiedet. Das war auch nicht Seins. Mir wurde kurze Zeit später kalt, so dass ich mich auch vom Acker gemacht habe.

Die letzte Nacht habe ich im Auto geschlafen. Mein Billo-Zelt für 15 € aus dem Famila hatte zwar Belüftung, aber keine Abdeckung. Als ich mich ins Zelt und Schlafsack einwickeln wollte, musste ich feststellen, dass es ziemlich feucht war, und bin ins Auto umgezogen. War zwar nicht sehr bequem, aber immer noch besser als ein nasser Schlafsack und ein feuchtes Zelt. Ich habe den Sitz zurück geklappt und geschlafen. Die nötige Bettschwere hatte ich schon noch, obwohl ich um ca. 22:30 Uhr aufgehört habe zu trinken, da ich noch fahren musste.

7.5.2019 – Abreise

Am Sonntag bin ich recht entspannt im Auto aufgewacht. Ich war zwar nicht wirklich ausgeschlafen, aber durchaus ausgenüchtert. Vor der Abfahrt habe ich noch ein neues Zelt erworben, weil meins nicht nur wasserdurchlässig, sondern auch kaputt war. Eine Stange war gebrochen, aber was will man erwarten. Richard hatte zum Glück sein Zelt vergessen und mir seine Neuerwerbung für 30 € vermacht. Ein McKinley, in das ich bestimmt auch reinpasse, und ich mich auch nicht wie in eine Frischhaltefolie einwickeln muss.

Auf dem Infield war Stop and Go angesagt, da aus allen Richtungen Autos kamen, aber dennoch sehr entspannt. Einmal aus dem Infield raus ging es voran. Die Gruppe aus Duisburg/Hamburg war schon abgereist, als ich noch geschlafen habe. Von dem Havelländern haben wir uns noch verabschiedet. Olaf hält den Kontakt.

Epilog

Ein sehr geiles Festival, vor allem ein Festival der kurzen Wege! Mann kann auch zwischen den Auftritten zurück zum Zelt, weil es halt nur maximal 15 Minuten dauert. Mehr Duschen und auch Dixie-Klos wären allerdings angebracht. Ich habe nur Mittwoch geduscht, was zwar kein Problem ist, aber schöner wäre es schon gewesen, sich zumindest einmal mehr mit Wasser zu bewerfen.

Wie auch immer, die Karten für nächstes Jahr sind bestellt!

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