Auch 2024 habe ich mich wieder mit Moni, David und Richie verabredet. Wir haben uns am Dienstag, den 2.5. an der Tankstelle in Hoym getroffen und sind von dort auf das Festivalgelände gefahren. Dieses Mal ist Richie vorgefahren und ist in Hoym links abgebogen, so dass wir über die L75 und Feldwege zum Festivalgelände gelangt sind. Der Preis für die Frühanreise hat sich von 10€ auf 30€ verdreifacht, um den Anreiseverkehr zu entzerren, aber wie sich später herausstellte, war es gut investiertes Geld, da die Anreise am Mittwoch noch chaotischer war. Nur 3 Stunden später standen wir auf Zeltplatz K, mehr oder weniger direkt gegenüber der Biogasanlage. Etwa 20 Minuten später stand der Pavillon und mein Zelt, so dass wir das erste Bier genießen konnten. Wir hatten die Dixies direkt vor der Haustür, was ich als ganz angenehm empfand. Geruchsbelästigung gab es keine, und das laute Zuschlagen der Türen habe ich nur anfangs gehört. Moni war am Dienstag noch nicht mit dabei, weil ihre Anwesenheit bei einem Audit gefragt war.
Wie schon 2023 hatte ich den Wagen (VW T-Cross von Enterprise) bereits am Vortag beladen und musste am Dienstag nur noch Klamotten und den Kulturbeute packen, bevor ich mich um 9:30 Uhr auf den Weg gemacht habe. Außerdem habe ich einen Wasserkanister beigesteuert, den ich in BHV befüllt habe. Weiterhin hatte ich 2×24 Dosen Holsten dabei, die ich im Sonderangebot bei Edeka für 55 Cent ergattern konnte.
Nachdem Richie und ich 2 Dosen vernichtet hatten, haben wir unser Bändchen abgeholt. Die Schlange war kurz, also kein Problem. Danach haben wir ein wenig im Infield umgeschaut, wobei Richie ein neues Angebot erprobt hat: Bier via App bestellen und dann direkt neben dem Mutantenstadl abholen. Hat funktioniert, aber es gab natürlich auch Wartezeit. Wenn man vorher noch zur Pissrinne musste, konnte man sich das Bier hinterher abholen, also gar nicht so schlecht.
Danach sind wir wieder zum Zeltplatz, ca. 15 Minuten Fußmarsch entfernt, um weiteres Dosenbier zu vernichten. Es war ziemlich windig und kalt, so dass ich tatsächlich meine Lederjacke angezogen habe.
Mittwoch, 2024-07-05
Richie wollte eigentlich Gutalax sehen, eine tschechische Band, die um 16:10 Uhr spielte, aber es hat nicht sollen sein, da wir auf Moni warten mussten. Sie hat sich gegen 13:00 Uhr auf den Weg gemacht und stand ca. 2,5 Stunden später vor den Toren des Festivals. David hat sie abgeholt und zu uns gelotst, was aber länger als gedacht gedauert hat, weil die Einweiser keinen Plan mehr hatten, wo noch etwas frei war. Zum Glück war Ansage für die Einweiser, dass Autos, die zu einem bereits bestehenden Camp wollten, an der Schlange vorbei durften, wenn genug Platz vorhanden war, den wir hatten. Trotzdem hat es länger gedauert als gedacht, so dass Richie Gutalax verpasst hat.
Nachdem Moni ihren Kia abgestellt hatte, sind wir sofort ins Infield gerödelt, da es Zeit für Brothers of Metal war. Leider hat Moni den Anfang verpasst, da die Schlange vor der Bändchenausgabe wackenartige Länge angenommen hatte. Trotzdem hat sie es zu aller unserer Überraschung geschafft, die Hälfte des Auftritts sehen.
Danach haben wir feste Nahrung aufgenommen und uns im Mutantenstadl erholt, um fit für den Rest des Abends zu werden. Kärbholz und Callejon haben wir ausgelassen, dann ging es um 20:00 Uhr mit Oomph! weiter, die leider eine große Enttäuschung waren. Ich habe kaum ein Lied wiedererkannt, wahrscheinlich, weil sie den Sänger ausgetauscht haben, vielleicht auch, weil sie einfach keine Bühnenband sind. Das bleibt im Ergebnis offen.
Dafür wurden wir mit Bruce Dickinson und Dirkschneider mehr als entschädigt. Die beiden haben eine sehr geile Show abgeliefert! Hat einfach nur Spaß gemacht. Danach kam noch Amorphis, die wir uns auch geschenkt haben, weil David meinte, dass sie auf der Bühne nichts könnten, und sind zurück zum Zelt gerödelt.
Donnerstag, 2024-07-04
Es ging sehr früh los, 13:05 Uhr mit Heldmaschine, die ich gerne sehen wollte. Die anderen sind auf meine Empfehlung mitgekommen und haben den Auftritt durchaus genossen. Leider begann es zum Ende hin Bindfäden zu regnen, so dass Richie zum Zelt gegangen ist, um eine Jacke zu holen, ist aber nicht zurück gekommen. Ich hatte zum Glück einen Wackenregensack dabei, der das Schlimmste verhindert hat. Ich bin zwar nass geworden, aber nicht kalt. So ergab es sich, dass ich auch The O’Reillys and the Paddyhats gesehen habe, die eine ziemlich geile Show abgeliefert haben. Da es windig war, hätte es keinen großen Unterschied gemacht, unter dem Pavillon nass zu werden oder im Infield. Danach kam Massive Wagons, die vor gefühlt 100 Leuten gespielt haben. Sie haben sich redlich Mühe gegeben, war aber nichts Besonderes. Danach sind wir zurück zum Zelt. Es hatte mittlerweile aufgeklart, so dass wir uns in der Sonne trocknen konnten.
Weiter ging es erst um 20:35 Uhr mit Hatebreed. In der Zwischenzeit habe ich mir Flunkyballspiele unserer Nachbarn angeschaut (mit Schiedsrichter) und natürlich auch Bier getrunken. Hatebreed hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, haben aber großen Spaß gemacht. Sehr geiler Auftritt! Danach kam Hammerfall, auch nicht schlecht, und Kreator, die wir uns nicht entgehen lassen konnten. Die letzten beiden Bands (Dartagnan und Dominium) haben wir uns geschenkt und stattdessen noch eine Wildsaubratwurst und Dosenbier genossen.
Freitag, 2024-07-05
Da ich mich im Schlafsack mittlerweile schon selbst riechen konnte, habe ich mir an meinem Geburtstag eine Dusche gegönnt. Ich war so doof und habe mich an der längsten Schlange angestellt, bis jemand hinter mir gefragt hat, ob die Leute für Einzelkabinen anstünden, was natürlich der Fall war. Danach bin ich daran vorbei in das Großraumduschenzelt, wo es es auch Einzelkabinen gab, allerdings ohne Ablage, was aber kein Problem war. Geduscht und wieder zurück fühlte ich mich wie ein anderer Mensch und hab mit Richie ein Bier zum Frühstück genommen, wie jeden Tag.
Um 13:45 sind Richie und ich los zu Spidergawd, weil er sie unbedingt sehen wollte. Musikalisch war es kein Hochgenuss, aber sie hatten ein Saxophon auf der Bühne, was mich sehr überrascht hat. Metal mit dem Instrument kannte ich noch nicht. Es gab auch ein Solo, was mir durchaus Applaus abgerungen hat.
Danach sind die Teufelsmauer über einen alternativen Aufstieg bei J hoch gerödelt. Ich habe sogar die Treppen erklommen, aber nicht bis ganz nach oben zum Kreuz. War mal wieder ein geiler Ausblick und ein schönes Erlebnis. Währenddessen hat Van Canto gespielt, aber man kann halt nicht alles haben. Außerdem war der Tag noch lang.
Um 17:55 Uhr ging es im Infield weiter mit Unleash the Archers. Auch geil, obwohl sie Northwest Passage nicht gespielt haben. Danach kam Kissin’ Dynamite, Glorymetal vom Feinsten mit akkuraten Fönfrisuren. War ganz witzig.
Danach der Running Gag Suicidal Tendencies. Die haben 3 Mal vorher abgesagt, und waren auch dieses Mal zu spät, so dass wir uns stattdessen eine Wildbratwurst genehmigt haben, um uns danach für Alestorm bereit zu machen. Während Amaranthe spielte, haben wir uns ganz nach vorne an die andere Bühne gestellt. Amaranthe war ziemlich geil, aber wir konnten nicht viel sehen, da wir halt vor der anderen Bühne standen.
Aber es hat sich gelohnt. Wenn man einmal drin steht, kommt man so schnell auch nicht wieder raus, und schon gar nicht wieder rein. Aber es macht schon Laune, wenn man die aggressiven Idioten ignoriert, die jeden Rempler persönlich nehmen. Da frage ich mich doch, warum die überhaupt so weit vorne stehen. Während des Konzerts ist ein Mädel an mir vorbei, das wohl nicht so recht wusste, worauf sie sich eingelassen hat. Natürlich gab es auch reichlich Crowdsurfer von hinten, aber egal. Das ist halt so. Wie auch immer, geiles Konzert! Danach hat sich der Sänger zu einem Bierstand tragen lassen, was ihn sehr sympathisch macht.
Danach kam Dimmu Borgir, von denen Richie und ich uns nur die ersten beiden Lieder angeschaut hatten, weil es komplett ohne Melodie war, einfach nur Presslufthammer-Bernhard. Moni und David hatten wir mittlerweile verloren, so dass wir uns nach einer weiteren Wildschweinbratwurst zum Zelt aufgemacht haben.
Samstag, 2024-07-06
Richie und ich haben uns am Nachmittag einen Burger (Viking Burger mit Curly Fries) bei Simon gegönnt, und sind rechtzeitig vor dem Unwetter wieder am Zelt angekommen. Kaum wieder unter dem Pavillon frischte der Wind auf, und es gab reichlich Regen. Um nicht nass zu werden, haben wir eine Plane in Windrichtung am Pavillon befestigt, so dass wir alles trocken überstanden haben. Als wir zu Orden Ogan ins Infield wollten, hatte niemand mehr Lust, die Plane wieder abzunehmen.
Orden Ogan hat auch eine gute Schau abgeliefert, Soilwork war nicht tolle, so dass wir uns in das Mutantenstadl gesetzt haben, und erst wieder für Schandmaul vor der Bühne standen. Da deren Sänger Kehlkopfkrebs hatte, hat der Sänger von Salatio Mortis und noch ein Anderer gesungen, was aber gar nicht so schlimm war. Dennoch hat es sich gelohnt.
Danach kam der Headliner Judas Priest. Die haben anderthalb Stunden gespielt, wobei der Sänger immer wieder in einem (Sauerstoff)-Zelt? verschwunden ist und seine Garderobe gewechselt hat. Wie auch immer, war ganz schön, die gesehen zu haben, aber es war teilweise auch wie Zähneziehen. Ich habe kaum ein Lied erkannt, aber wer weiß, wie lange die es noch mache. Die dürften mittlerweile um die 80 sein…
Danach war Hypocrisy angesagt, die eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätten, als sie bekommen haben, aber egal. Es hat sich gelohnt, noch so lange im kalten Wind zu stehen und den Auftritt zu genießen. Moni und David wollten sich im Anschluss noch Lordi anschauen, was aber nichts für Richie und mich war. Wir haben zum Abschluss des Festivals noch eine Wildschweinbratwurst eingeworfen und sind dann zum Zelt gegangen, um die Reste meines Dosenbiers zu vernichten.
Es dauerte auch nicht lange, bis die anderen Beiden auch da waren. Derweil wir uns noch unterhielten, wurde das bekannteste Lied aus dem ESC gespielt, aber egal. Zähne putzen, pullern, ab ins Bett!
Sonntag, 2024-07-07 – Abreise und Epilog
Am Abreisetag haben unsere Nachbarn schon um ca. 6:30 Uhr Alarm gemacht und alles lautstark zusammen gepackt. Danach war ich wach und habe nur noch gedöst. Irgendwann bin ich aufgestanden und habe alles bis auf den Stuhl und den Pavillon eingepackt.
Der Pavillon hat Rockharz 2024 leider nicht überlebt. Da wir die Regenschutzplane vor dem Gang ins Infield nicht wieder entfernt haben, hatte der Wind eine so große Angriffsfläche, dass das Gestänge während der Konzerte gebrochen ist. Wie auch immer, damit habe ich bereits einen Weihnachtswunsch…
Die Rückreise war recht unproblematisch. Im Gegensatz zum Vorjahr brauchte ich keine Starthilfe und konnte mich sofort in die Schlange einreihen. Nach einer Stunde war ich auf der Straße und habe reichlich Kitt gegeben. Der Rücksturz nach BHV hat etwa 3 Stunden gedauert.