Auch dieses Jahr habe ich mich mit Moni, David und Richie getroffen, und es war mal wieder ein voller Erfolg. Ich habe mir zunächst einen Ford Fiasko von Cambio reserviert, bin dann aber auf einen Mietwagen von Enterprise umgeschwenkt, weil ich den schon am Montag abholen konnte, und dieser auch inklusive Kraftstoff nur unwesentlich teurer war. Bekommen habe ich einen Ford Puma. Den Biereinkauf habe ich bereits in den 2 Wochen zuvor erledigt, so dass ich Holsten (das knallt am Dollsten), Krombacher und Warsteiner im Angebot hatte.
Anreise 2023-07-04
Da ich das Auto größtenteils schon am Montag beladen hatte, musste ich am Dienstag nur noch meine Klamotten zusammen packen und bin nach einer letzten Dusche zu Hause um ca. 8:30 Uhr losgefahren. Ich habe mich mit den anderen wieder an der Tanke Ascherslebener Straße 24 in Hoym verabredet, wo ich um ca. 11:30 Uhr aufgeschlagen bin. Da ich noch ein wenig Zeit totzuschlagen hatte, habe ich schon einmal für die Rückreise getankt und danach gefrühstückt.
Um etwa 12:15 Uhr waren die anderen auch da. Dieses Mal hatte Richie sich einen Ford Transit geliehen, so dass ich der einzige mit Zelt war. Wir haben beschlossen, über Badeborn anzureisen, anstatt den direkten Weg über die Hinweisschilder zu nehmen, was schlussendlich dazu führte, dass wir eine Rundreise um den gesamten Flugplatz machen mussten. Keine Ahnung, ob das länger gedauert hat. Insgesamt hat es ca. 2 Stunden gedauert, bis ich endlich mein Zelt aufschlagen konnte.
Dieses Mal habe ich einen Pavillon beigesteuert, den ich mir zu Weihnachten gewünscht habe. Dieser war schnell aufgebaut, da er nicht aus Steckverbindungen besteht, sondern einfach auseinander gefaltet werden konnte. Zusammen mit Davids Erdhaken hat er sich gut bewährt. Nachdem auch mein Zelt aufgebaut war, gab es endlich das erste Dosenbier der Saison.
Währenddessen haben unsere Nachbarn unter Anderem ein Zelt vom Technischen Hilfswerk mit Bierzeltgarnitur und einem mannshohen Kühlschrank aufgebaut. Ihren Generator haben sie zunächst so aufgestellt, dass er die Abgase direkt in unseren Pavillon geblasen hat, was sie aber nach einem freundlichen Hinweis meinerseits sofort geändert haben.
Nach ein paar erfrischenden Dosen Bier sind wir ins Mutantenstadl gerödelt, haben etwas gegessen und noch ein paar mehr Bier genossen. Die Preise waren wider Erwarten sehr moderat: 4€ für 0,4l im Einwegbecher mit 0,50€ Pfand. Am Ende des Abends war ich voll wie ein Eimer 🙂
Mittwoch, 2023-05-07
Am nächsten Morgen hatte Richie leichte Probleme, sich aus seinem Ford Transit zu befreien, da die Kindersicherung aktiv war. Danach haben wir ein gepflegtes Dosenbierfrühstück zu uns genommen, derweil Moni und David feste Nahrung eingeworfen haben.
Gegen 15:30 Uhr sind wir zum “Würdigen Auftakt” ins Infield gerödelt. Hierbei handelte es sich um Eric Fish and Friends (Subway to Sally). Es war genau das, was angekündigt war: Ein würdiger Auftakt, aber mehr auch nicht. Der Auftritt hat uns nicht vom Hocker gerissen. Dann sind wir wieder zum Zelt, bis um 17:55 Tanzwut auf dem Programm stand, die ich gerne sehen wollte. Sie haben eine gute Vorstellung abgeliefert. Wir sind bis zum bitteren Ende unten geblieben.
Nach der letzten Instanz kam Angus MC Six, eine Kapelle, die ich noch nicht kannte, aber durchaus sehenswert war, genauso wie Battle Beast. Danach stand As I Lay Dying auf dem Programm. Denen waren leider auf dem Flug ihre Instrumente verlustig gegangen, so dass sie sich welche leihen mussten. Deshalb sind sie erst eine halbe Stunde später angefangen und haben dementsprechend auch nicht alles geben können. Das, was sie trotz allem abgeliefert haben, war dennoch beachtlich!
Dann kam Mono Inc., die ich ziemlich geil fand, und danach Blind Guardian. Zu dem Zeitpunkt war ich schon so voll, dass ich kaum noch stehen konnte und immer wieder Ausfallschritte machen musste. Richie hatte auch genug, so dass wir uns nach den ersten beiden Liedern in die Horizontale gelegt haben, derweil Moni und David es noch bis zum Surprise Act (Knorkator) geschafft haben.
Alles in Allem war der Mittwoch ein wenig vom Winde verweht. Zum Glück wehte in Ballenstedt nur ein laues Lüftchen, während in Norddeutschland ein Orkan tobte, weswegen in Lingen eine After-School-Party abgesagt wurde.
Donnerstag, 2023-07-06
Da ich mich selbst kaum noch riechen konnte, habe ich tatsächlich geduscht, was aber nicht viel gebracht hat. Zurück am Zeltplatz habe ich schon wieder geschwitzt. Ich habe ohne zu warten eine Einzelkabine bekommen. Das Wasser war nicht warm, aber auch nicht unangenehm kalt. Bis auf fehlende Ablagen waren die sanitären Anlagen vollkommen in Ordnung.
Der Nachmittag war nicht so gut besetzt, weshalb wir zur Teufelsmauer hoch gerödelt sind. Moni und David haben sogar den Felsen erklommen, derweil Richie und ich in dessen Schatten ein mitgebrachtes Dosenbier genossen haben.
Für Mr. Hurley & Die Pulveraffen haben wir uns dann ins Infield aufgemacht, so dass wir rechtzeitig zu den Apokalyptischen Reitern in Position waren, die durchaus sehenswert waren. Danach kam Hämatom mit ihren drei Akkorden, unterhaltsam, aber auch nicht der ganz große Bringer.
Das Glanzlicht des Abends war In Flames. Die haben alles gegeben. Bei dem Auftritt habe ich mir fast den Rücken verbogen, als plötzlich und unerwartet ein Crowd-surfer über mir auftauchte, und das, obwohl Richie und ich ziemlich weit hinten standen. Bei Skald haben wir uns auf den Rückweg begeben. Wieder einmal war ich so voll, dass ich kaum noch stehen konnte, also trotz des eher mäßigen Line-Ups wieder ein voller Erfolg!
Freitag, 2023-07-07
Wie auch an den Tagen zuvor wurde ich um Punkt 9:00 Uhr von dem Generator unseres anderen Nachbarn geweckt, der am Hinterrad seines Autos, also direkt neben unserem Pavillon stand, und so laut wie nervig war, aber damit muss man auf einem Festival halt leben. Da auch uns langsam der Strom ausging, hat David etwa eine Stunde später auch seinen Mokel angeworfen und damit die Kakophonie ein wenig verschlimmbessert.
Da wir alle von dem Namen All For Metal begeistert waren, waren wir bereits um 13:45 Uhr im Infield. Sie waren zwar längst nicht so gut wie Brothers of Metal, aber aber dennoch einen Besuch wert. Danach kamen Burning Witches, die wir uns nur zum Teil angetan haben, weil sie für meinen Geschmack zu kreischig waren.
Nach einer längeren Pause unter dem Pavillon sind wir zu Versengold wieder zurück ins Infield, weil Moni sie gerne sehen wollte. Da Richie und ich uns nicht so sehr dafür begeistern konnten, haben wir uns stattdessen an der recht kurzen Schlange des Merch-Standes angestellt. Während ich ein T-Shirt in passender Größe ergattern konnte, musste Richie leider unverrichteter Dinge abziehen, da seine Größe bereits ausverkauft war.
So ergab es sich, dass wir rechtzeitig zu Korpiklaani an Ort und Stelle waren, die eine sehr geile Party abgeliefert haben! Nach Airbourne kam endlich Arch Enemy auf die Bühne. Damit war auch bestätigt, dass die Sängerin blaue Haare hat, was wir vorher ausführlich diskutiert hatten 🙂 Auch die Kapelle hat eine super Vorstellung abgeliefert! Firkin als letzten Act haben Richie und ich uns nicht mehr gegeben, und sind stattdessen zurück zum Zelt.
Samstag, 2023-07-08
Als Erstes stand Wind Rose um 15:30 auf dem Programm. Da ich die Band nicht kannte, habe ich gefragt, welchen Metal sie spielen. Antwort Richie: Zwergenmetal! Wie auch immer, sie haben die Bühne gerockt. Es hat sich gelohnt, genauso wie Legion of the Damned danach.
Ich musste mich biertechnisch ein Wenig zurückhalten, um Amon Amarth um 22:45 Uhr noch mitzuerleben, was gar nicht so einfach war, aber auch das hat sich gelohnt. Danach kam noch “Irgendwer spielt Motörhead”, was ich mir allerdings nicht mehr angetan habe.
Abreise Sonntag, 2023-07-09
Der Pavillon war so schnell abgebaut wie wir ihn aufgebaut hatten. Nachdem ich auch mein Zelt notdürftig verpackt hatte, wollten wir uns auf die Heimreise machen. Leider hat mir der Puma zunächst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als ich ihn anlassen wollte, hat er nur Klack-Klack-Klack gesagt. Die mehrfachen Versuche haben der Batterie den Rest gegeben, so dass er nicht einmal mehr die Animation auf dem Armaturenbrett anzeigen wollte.
Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet! Ich habe keine Ahnung, was die Batterie leer gesaugt hat. Vielleicht war es der USB-Stick mit seiner LED, den ich nicht heraus gezogen hatte. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Karre sich nicht “heruntergefahren” hat, wenn ich dahinter saß, und sie nicht abgeschlossen war. Wie auch immer, zum Glück waren die anderen noch da und hatten ein Überbrückungskabel dabei. Da Richies Transit eine frischere Batterie hatte, haben wir seine Karre als Starthilfe benutzt.
Moderne Autos fremdzustarten ist gar nicht so einfach, und der Bonuslevel ist dann ein Hybrid. Nachdem der Motor nach mehreren Minuten laden angesprungen ist, habe ich als Erstes die Start-Stopp-Automatik ausgeschaltet, damit er nicht sofort wieder ausgeht, sobald ich den Fuß von der Kupplung nehme. Leider ist nicht alles geordnet wieder “hochgefahren”, so dass ich die Rückreise ohne Navi und Entertainmentsystem antreten musste, was aber nicht das größte Problem war.
Außerdem hat man mir verkündet, dass die Servolenkung ausgefallen sei, was leider auch stimmte. Der Wagen ließ sich nur sehr schwer steuern, was kein Wunder ist, wenn die Lenkung auf hydraulische Unterstützung ausgelegt ist.
Der Rücksturz nach Bremerhaven war kein Zuckerschlecken. Es war Autofahren wie vor 30 Jahren: Der Wagen muss rollen, um das Lenkrad überhaupt bewegen zu können. Zum Glück bin ich ohne Absaufen vom Feld auf die Straße gekommen, und hatte einen 12V-Adapter für den Zigarettenanzünder dabei, so dass mein Mobiltelefon die Navigation übernehmen konnte. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich in die falsche Richtung abgebogen.
Auf der Autobahn war die fehlende Servolenkung kein großes Problem, da ich wusste, dass ich beide Hände brauchte, um die Spur zu wechseln. In der Stadt musste ich allerdings reichlich arbeiten, um Kurven zu nehmen. Ich bin ohne Pause gefahren, da ich nicht riskieren wollte, auf einem Rastplatz liegenzubleiben, falls die Batterie doch nicht lädt.
So bin ich relativ wohlbehalten in Bremerhaven angekommen. Die Karre ist auch wieder angesprungen, nachdem ich bei Aral an der Schiffdorfer Chaussee getankt habe. Danach funktionierte auch die restliche Elektronik wieder, nur die Servolenkung war wohl tatsächlich defekt. Wie auch immer, ich war heilfroh, wieder zu Hause zu sein!