Bad Iburg – Olaf – 2023-04-21

Es war das erste Mal, dass ich Olaf nach dem Umzug aus der Reußenköge in Bad Iburg besucht habe. Eigentlich ist eigentlich ein blödes Wort, aber hier passt es, glaube ich. Bis spät abends Samstag Nacht war es ein durchaus gelungenes Wochenende, aber dann gab es Stress…

Wie immer bin ich Freitag abends mit einem Mietwagen angereist. Dieses Mal war es ein KIA Proceed, ein Sportwagen, der reichlich Spaß gemacht hat. Auf dem A27 nach Bremen konnte ich die Karre bis 220 km/h bringen, bis ich ausgebremst wurde, aber es wäre noch mehr gegangen. Nicht überraschend war die Karre recht durstig, unter 8L/100km ging kaum etwas, aber dafür hat es reichlich Spaß gemacht. Irgendwas ist ja immer 🙂

Da Ulrike auf einer Kreuzfahrt in Nordnorwegen war, hatte er Ihren Hund Karlsson, ein Pudelmischling, der sich immer wieder mit Frau Katze angelegt hat. Am Freitag haben wir bis 5:00 Uhr morgens getagt, und über Gott und die Welt geredet. Da war alles noch in Ordnung.

Der Samstag war auch super. Wir sind durch den Freeden querfeldein zum Herrmansturm gerödelt, mit einer “Abkürzung” durch den Benno-Steinbruch. Es war nur insofern eine Abkürzung, dass wir Längenmeter gespart haben, dafür aber reichlich Höhenmeter über unwegiges Gelände in Kauf genommen haben. Es ging schon sehr steil bergauf, bis wir wieder einen befestigten Weg unter den Füßen hatten. Dann sind wir zunächst in die falsche Richtung gelaufen, sind aber umgedreht, nachdem wir meinen Fehler bemerkt hatten.

Die Aussicht auf dem Weg dorthin war schon echt schön. Wald ist leider etwas, was es hier “oben” an der Küste nicht gibt. Da sind 3 Bäume ein Wald, und 6 ein Urwald. Olaf ist mir nur widerwillig auf den Turm gefolgt, weil er Höhenangst hat, was ich bis dahin nicht wusste. Ich bin da auch nicht ganz unbefleckt, aber wenn es ein Gitter und/oder Geländer gibt, bin ich da nicht so.

Nachdem ich den Ausblick genossen habe, sind wir zurück gerödelt. Am Döhrenberg wollten wir eine Mahlzeit einwerfen, aber das Restaurant hatte noch nicht geöffnet, was ihn schon ein wenig angenervt hatte. Danach meinte er, querfeldein laufen zu müssen, bis wir eine eingezäunte Schonung erreichten und danach den Pfad oberhalb erklimmen mussten, den ich schon vorher laufen wollte. Währenddessen hatte Karlsson keinen Bock mehr und musste getragen werden.

Als wir nach fast 4 Stunden wieder bei ihm waren, war jemand mit einem Elektrolaubbläser direkt gegenüber zugange, was zugegebenermaßen ziemlich nervig war. Daraufhin ist Olaf nach draußen gerödelt und hat ihm eine Ansage gemacht, die er zunächst ignoriert hat. Allerdings hat er wenig später einen Besen benutzt, aber wohl nur, weil er es musste. Als kurz darauf der Bläser wieder ansprang, hat Olaf die Polizei über Amt angerufen und seines Unmuts Luft getan, aber es war wohl so, dass der Typ bis 22:00 Uhr hätte Blasen dürfen.

Zum Glück hat er sich auf das Wesentliche beschränkt, so dass wir uns auf den Balkon setzen konnten, bis es um ca. 18:00 Uhr zu regnen begann. Da wir bis dahin noch nichts gegessen hatten, lud er mich ins Forsthaus ein, als Dankeschön für die Hilfe beim Umzug. Nach ein wenig Gegenwehr habe ich zugestimmt. Er hat eine Rehkeule bestellt und den Hund damit gefüttert, was jenem nicht gut bekommen ist. Ich habe ein Kräuterschnitzel mit Pilzsoße und selbstgemachten Pommes gegessen, aber die Keule wäre besser gewesen, aber egal.

Nachdem wir nach reichlich Bayreuther Bier wieder bei ihm waren, haben wir uns zunächst nett unterhalten. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich gesagt habe oder falsch gemacht habe, um ihn zur Explosion zu bringen. Anscheinend hatte sich reichlich aufgestaut. Ich musste mir Einiges anhören:

  • Ich möge mir einen vernünftigen Schreibtisch kaufen, da ich mir es leisten könne
  • Meine Sitzgelegenheiten für Gäste seinen frech, oder unter aller Sau
  • Ich solle meine XL-Wacken-Shirts entsorgen, weil sie mir nicht stünden, was auch stimmt
  • Ich sei ihm nicht wichtig, weil ich immer nur freitagabends komme, dann den halben Samstag schliefe und sonntags früh wieder abreiste. Dabei hat er Ylvys Kommunion ins Lächerliche gezogen und mir den Termin nicht geglaubt

Danach war ich zum Glück sprachlos. Jedes Wort wäre bei dem Pegel auch zu viel gewesen. Ich habe nur gesagt, dass ich darüber nachdenken müsse und mich danach auf die LuMa gelegt.

Am nächsten Morgen war alles wieder i.O. Wir haben uns in aller Freundschaft verabschiedet und am Montag telefoniert, als ob fast nichts gewesen wäre…