Crematory 2023-04-08

Ein weiteres Konzert aus Coronazeiten, dessen Termin mehrmals verschoben wurde. Die Karten habe ich am 30.6.2021 für den 9.10.2021 bestellt, stattgefunden hat es schlussendlich am 8.4.2023 (Ostersamstag) mit einer anderen Vorband als angekündigt. 2022 hatte ich bereits Hotelzimmer reserviert, die ich zum Glück noch rechtzeitig stornieren konnte. 2023 war es gar nicht so einfach überhaupt ein Hotelzimmer zu bekommen, da viele Hotels gerade am Wochenende nicht nur für eine Nacht vermieten, so dass wir in einem IBIS Business (St. Pauli) gelandet sind.

Die Anreise war gelinde gesagt eine Katastrophe, da sich das Hotel in einem Labyrinth aus Einbahnstraßen am Millerntor befand. Ich bin mehrmals im Kreis gefahren, bis ich einen Parkplatz für nur 20€ die Nacht in einer Tiefgarage gefunden habe. Danach bin ich zuerst in das “falsche” IBIS gerödelt, wo man mir nach längerer Suche nach der Bestellbestätigung mitteilte, dass ich eine Tür weiter in das “blaue” IBIS müsse. Für den Preis und eine Nacht waren die Zimmer angemessen, obwohl ich auf das Hochbett musste. Der Türsteher hat mir zwar noch mitgeteilt, dass ich für nur 6€ in einen gesponsorten Parkplatz bekäme, aber das Parkhaus war leider voll.

Nachdem die Rostocker auch angekommen waren, haben wir eingecheckt, uns umgezogen und sind dann zum Logo-Club losgezogen. Da wir zu früh waren, haben wir uns mehrere (Flaschen-)Bier in einem Burger-Restaurant gegenüber gegönnt. Mit Blick auf den Club haben wir uns gefragt, ob dort tatsächlich Crematory spielt, oder eher eine Cover-Band.

Als wir um kurz nach 19 Uhr den Club betraten, wurden unsere Zweifel größer, da der Laden gefühlt nur 7×20 Meter groß war. Der Club war so klein, dass man unmittelbar vor der Bühne stand, auch wenn man es gar nicht wollte. Da dort allerdings viele ältere Leute mit Crematory-T-Shirts rumliefen, wurden unsere Zweifel schnell zerstreut. Wir waren richtig!

Die Vorband war klasse, aber noch besser war Crematory selbst. Es war nicht zu laut, sondern genau richtig für so einen kleinen Club! Die Band hat alles gegeben, und ich konnte jeden Song mitsingen. Das, was im Studio eingespielt wurde, konnten sie auch auf der Bühne bieten. Einfach großartig!

Leider mussten sie um ca. 23:00 Uhr nach Zugaben aufhören, wahrscheinlich wegen ordnungspolizeilichen Bestimmungen, aber sie waren sich nicht zu schade, sich noch unter das Publikum zu mischen und mit den Gästen zu sprechen oder Fotos zu machen. Wir haben kurz mit dem Sänger gesprochen und nebenbei erfahren, dass die Band nur ein Hobby ist. Hauptberuflich ist er Koch in einem Restaurant! Band, Beruf und Familie ginge leider nicht, deshalb habe er sich von seiner Frau getrennt, hat er auf Nachfrage zugegeben. Sehr faszinierend, dass eine so hochklassige Band, die schon in Wacken gespielt hat, die Auftritte nur als Hobby betrachtet.

Ungefähr eine Stunde und mehrere Gespräche später wurden wir aus dem Club gescheucht, weil sie schließen wollten, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es war das geilste Konzert, was ich bis jetzt mit gemacht habe!

Ich bin ins Hochbett gestiegen, ohne mir die Gräten zu brechen und hab geschlafen wie ein Stein. Gero und Eric hatten allerdings schon recht früh Hummel im Arsch und sind zusammen mit Rico und Sanni gegen 7:00 Uhr abgereist. Ich habe noch eine erfrischende Dusche genommen, bevor ich in Richtung Lingen aufgebrochen bin.

Derweil ich unter der Dusche stand, hörte ich immer wieder ein seltsames Geräusch, was sich als ein Cellbroadcast herausstellte. Zunächst dachte ich, dass jemand an der Tür “klingelte”, bis ich gemerkt habe, dass mein Händi Geräusche machte, weil es einen Großbrand in HH gab. Zum Glück betraf es mich nicht, die Feuerwehrautos kamen mir auf dem Weg zum Elbtunnel entgegen.

Alles in Allem ein sehr geiles Konzert. Den Club müssen wir uns merken!