Rockharz 2022

Tja, eigentlich hätte dies ein Post über Rockharz 2020 sein sollen, aber “dank” Corona ist es 2022 geworden…

Prolog

In den 3 Jahren seit dem letzten Rockharz hat es Olaf finanziell so zerlegt, dass er es sich einfach nicht leisten konnte mitzukommen. Meine Kollegin konnte auch nicht mitkommen, so dass die 2. Karte verfallen ist, und ich alleine gefahren bin. Zum Glück stimmten Davids Kontaktdaten noch, so dass wir Sonntagabend telefoniert haben und einen Treffpunkt ausmachen konnten.

Da der Mietwagen für eine Woche nur 3 €uronen teurer war als für 6 Tage, habe ich ihn bereits am Montag abgeholt, so dass ich ganz entspannt einkaufen konnte: 3 Paletten Warsteiner im Angebot für 59 Cent, Wasser, Klopapier und Desinfektionsmittel.

Anreise – 2022-07-05

Gurgel hat gesagt, dass ich etwa 3:30h bis zu unserem Treffpunkt (Shelltankstelle in Hoym) bräuchte, so dass ich mich um kurz nach 8 Uhr auf den Weg gemacht habe. Da ich keine Hausnummer in den Navi eingegeben habe, bin ich einmal falsch abgebogen, war aber dennoch eine halbe Stunde zu früh. Etwa 45 Minuten später waren Moni und David auch da. Einmal Tanken später haben wir uns in die Schlange gestellt und wurden von den Einheimischen herzlich begrüßt. Ca. anderthalb Stunden später hatten wir einen sehr guten Platz ergattert. Weit genug weg von den Dixies, aber trotzdem noch nah genug, dass es keine Weltreise war, außerdem kaum mehr als 5 Minuten vom Infield entfernt.

Nachdem wir 2 Wurfzelte, mein Igluzelt und den Pavillon aufgebaut hatten, gab es endlich das lang ersehnte erste Bier. Leider konnte David nicht mit trinken, da er in der Zwischenzeit eine Lebensmittelallergie bekommen hatte. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Caro und Richie es auf den Zeltplatz geschafft hatten. Die beiden sind später angereist, weil Caro noch arbeiten musste (oder so).

Nach ein paar Bier haben wir unsere Bändchen abgeholt, was für mich nicht ganz so einfach war, weil ich keinen ausgedruckten Zettel mit einem Barcode hatte, sondern nur ein Hardcover-Ticket für 2020. Ich habe keine Ahnung, ob ich etwas verpasst habe, aber nach längerem Anstehen in einer Schlange für Problemfälle wurde ich schlussendlich für würdig befunden, das Infield zu betreten. Nach ein paar Bier im Mutantenstadl haben wir uns wieder zum Pavillon begeben und den Abend mit viel dummen Gelaber und Bier ausklingen lassen.

Mittwoch – 2022-07-06

Nach der ersten Nacht im Zelt gab es Bier zum Frühstück, derweil Moni und David Kaffee und andere Dinge auf ihrem Campingkocher warm gemacht haben. Richie war auch nicht so und hat sofort eine Dose geöffnet, als er sich um ca. 12:00 Uhr aus seinem Zelt geschält hat. Wir haben reichlich Blödsinn geredet, derweil wir auf die erste Vorstellung abends gewartet haben.

Zu meiner Überraschung hatte Kataklysm niemand auf dem Schirm. Nachdem ich erwähnt hatte, dass sie zusammen mit Hyprocrisy und Amon Amarth in Hamburg aufgetreten sind, hat die Anderen überzeugt. Nach Grave Digger kam Beast in Black, die durchaus sehenswert waren, also ganz gut, um die Zeit zu überbrücken. Währenddessen haben sich alle bis auf Richie Richtung Bühne aufgemacht, um die volle Dröhnung zu bekommen. Danach kam Tarja. Nach dem ersten Lied haben wir uns angeschaut und gleichzeitig beschlossen, dass sie nicht sehenswert ist. Ich hatte mir wirklich mehr versprochen. Deshalb sind wir ins Mutantenstadl gerödelt und haben Bier im Sitzen genossen. Auf dem Weg dorthin habe ich mehrere enttäuschte Kommentare gehört.

Sepultura, die nächste Kapelle, war das Warten auf jeden Fall wert. Sie haben die Bühne gerockt, sehr geile Vorstellung! Danach kam noch In Extremo, aber wir waren mittlerweile so breit, dass wir uns nach der Hälfte der Vorstellung schlafen gelegt haben.

Donnerstag – 2022-07-07

Der nächste Morgen begann genauso wie der Tag zuvor: Mit Bier zum Frühstück, nur das dieses Mal das Frühstück gekauft wurde. Richie und ich haben uns einmal mehr mit Flüssignahrung zufrieden gegeben. Auch dieses Mal sind wir erst spät ins Infield gegangen, was allerdings eine recht gute Entscheidung war. An dem Nachmittag hat das Wetter umgeschwenkt und uns reichlich Regen mit Wind beschert. Es war so schlimm, dass wir den Pavillon mit reichlich Panzerband und zusätzlichen Stangen flicken mussten.

Zum Glück war es vorbei, als wir zu Goitsche Front ins Infield gegangen sind. Da der Wind immer noch reichlich blies, habe ich meine Lederjacke angezogen, was eine sehr gute Entscheidung war. Ohne die hätte ich das letzte Konzert von Knasterbaart wahrscheinlich nicht gesehen. Alles in allem war auch der 2. Tag sehr sehenswert mit Thundermother, Dark Tranquility und Subway to Sally.

Zudem habe ich beim Abspannen meines Zeltes wohl etwas richtig gemacht. Alles war trocken und warm, als ich in den Schlafsack gekrochen bin.

Freitag – 2022-07-08

Der nächste Tag war ziemlich hart, da es schon um 13:45 Uhr mit Ost+Front los ging. Außer Richie konnte ich niemanden überzeugen, so dass die anderen währenddessen zur Teufelsmauer hoch gerödelt sind. Es hatte schon seinen Grund, dass die Band so früh gespielt hatte, aber es hatte auch sein Gutes. Auf dem Rückweg zum Zelt haben wir uns beim Merch-Stand angestellt, da die Schlange relativ kurz war. Während Richie die Stellung gehalten hat, habe ich Bier aus dem Zelt geholt, mich danach wieder eingereiht und endlich mein erstes Rockharz-Shirt erworben.

Wieder am Zelt waren wir immer noch alleine, aber nicht, weil die Anderen noch auf dem Felsen waren, sondern weil sie beim Merchandising anstanden. Wie auch immer, wieder zu sitzen war sehr erholsam. Nach ein paar weiteren Dosenbier sind wir wieder zu Jinjer ins Infield gelaufen. Zu meiner großen Überraschung kam die Kapelle aus der Ukraine, was ich vorher nicht wusste. Natürlich wurde die Herkunft genutzt, um Stimmung zu machen… Manchmal ist weniger mehr, so dass ich lieber die Fresse gehalten habe.

Wie auch immer, der nächste großartige Auftritt war Ensiferum. Die haben das Publikum mitgenommen und die Bühne gerockt. Danach kam Steel Panther, leider einmal mehr zum Fremdschämen. Zumindest mussten sich die Mädels auf der Bühne im Gegensatz zu Wacken nicht blank machen…

ASP haben wir nebenbei gehört, um die Zeit bis zu Running Wild zu überbrücken. Letztere waren zwar ganz gut, aber nicht sehr überzeugend, so dass ich nach der Hälfte des Konzerts ins Zelt gegangen bin.

Samstag – 2022-07-09

Der Samstag war hart, weil er früh anfing. Wir sind zu April Art um 13:00 Uhr nach unten gerödelt, was eine gute Entscheidung war. Die Frontfrau in Pink hat eine sehr gute Schau abgeliefert, und die Musik dazu war auch nicht schlecht.

Wir haben bis Tankard ausgeharrt, die Richie schon wegen des Namens geil fand. Ich wollte sie auch sehen, da es eine Band aus meiner Jugend ist, und ich wurde nicht enttäuscht. Während wir auf Betontod gewartet haben, stand Moni an der Autogrammschlange für April Art an, wo es ungefähr gar nicht voran ging. Langsam ist noch freundlich umschrieben!

Aus dem Off haben wir Exodus und Testament genossen, bis Knorkator endlich auf die Bühne kamen, die mal wieder eine geile Schau geliefert haben. Nach Eisbrecher habe ich mich von Richie verabschiedet, da ich nicht mehr stehen konnte, voll wie ein Eimer war und Accept nicht unbedingt sehen musste. Eluveitie als Rausschmeißer hätte mir noch gefallen, aber ich konnte einfach nicht mehr.

Wie ich am nächsten Morgen erfahren habe, gab es wohl ein paar Verzögerungen, so dass Richie auch nicht mehr stehen konnte. Nachdem er sich einfach auf den Boden gelegt hatte, wurde er immer wieder angesprochen, ob es ihm gut gehe.

Sonntag – 2022-07-10

Karo, Richie und ich haben schon um 8:00 Uhr unsere Klonten zusammen geräumt und abgebaut. War schon spannend, wie er die Zelte zusammengefaltet hat. Danach haben wir gewartet, dass Moni und David aufwachen, um zusammen den Pavillon abzubauen. War leider vergebliche Lebensmüh, da er bei einem Windstoß endgültig seinen Geist aufgeben hat, so dass Karo und ich die Überreste zu einem überfüllten Müllcontainer gebracht haben.

Ich habe noch bestimmt eine Stunde gewartet, dass alle aufbrechen, bis David sagte, dass ich nicht warten müsse. Ich dachte, dass Moni noch unter der Dusche oder sonst wo war, und wollte mich vernünftig verabschieden, aber sie lag im Bulli. Nachdem ich auf Wiedersehen gesagt habe, habe ich mich auf den Weg gemacht.

Sachsenring 2022-06-18

Die Karten waren eigentlich ein Geburtstagsgeschenk für Atze im Jahr 2020 gedacht, aber leider kam Corona dazwischen, weshalb wir erst 2022 fahren konnten. Da die Karten für das gesamte Wochenende ziemlich teuer waren, haben wir uns dafür entschieden, nur eine Tageskarte für den Sonntag zu kaufen, die allerdings auch 150 € gekostet hat. Deshalb sind wir erst samstags angereist und haben den Montag zum Rücksturz genutzt. Wie immer hat Falk eine sehr schöne Unterkunft besorgt, die allerdings 100 km vom Veranstaltungsort entfernt war, weil alles in der näheren Umgebung einfach unbezahlbar war.

Samstag, der 18.06

Wie immer sind Danilo und ich früh aufgebrochen (7:45), um das beste Zimmer auswählen zu können. Google sagte, dass wir ca. 4:30 Stunden benötigten, was auch fast gepasst hätte, wenn sich nicht ein Gefahrguttransporter direkt vor unserer Ausfahrt zerlegt hätte. Deshalb sind wir bereits in Grimma abgefahren und haben den Weg über die Dörfer genommen, wobei wir die Landschaft und rechtwinklige Kurven genossen haben.

Wir waren natürlich die ersten und konnten unsere Ferienwohnung sofort beziehen. Wir haben das einzige Doppelzimmer gewählt. Das Einzelzimmer war für Atze reserviert, und das andere Doppelzimmer hatte ein Vierbettzimmer mit Hochbetten im Anschluss. Dazu gab es eine Dusche und ein separates WC. Wie gesagt, eine sehr akkurate Unterkunft.

Danach haben wir uns sofort dem Wesentlichen gewidmet. Wir haben uns Stühle geholt, in den Schatten eines Baumes gesetzt und kaltes Bier genossen, das wir mit Kühltaschen kalt gehalten hatten. Währenddessen haben wir uns mit den Eigentümern unterhalten und erfahren, dass wir uns auf einen enteigneten Gutshof befanden, der von den ursprünglichen Eigentümern wieder hergerichtet wurde. Außerdem habe ich Rico eine Nachricht über den Unfall geschickt, aber der Fahrer (Toni) hat lieber auf sein Navi gehört und ist sehenden Auges in den Stau gefahren. Kaum 3 Stunden später waren auch die Gehirnakrobaten aus Rostock da, verständlicherweise ziemlich genervt.

Wenn sie in Grimma abgefahren wären, hätten sie auch sofort in dem dort ansässigen Rewe einkaufen können, aber da sie lieber im Stau gestanden hatten, musste nochmal jemand los. Das war allerdings nicht mehr unser Problem, da weder Danilo oder ich noch fahrtüchtig waren.

Alles in allem war es trotzdem ein schöner Abend. Wir haben irgendwann gegrillt, viel gelacht und Scheiße erzählt. Zum Glück konnten wir niemanden stören, weil die Gastgeber auch eingeladen hatten. Etwa um Mitternacht war ich so auf, dass ich mich schlafen gelegt habe, was eine sehr gute Entscheidung war…

Sonntag, der 19.06

… weil Rico uns am Renntag bereits um 6:30 Uhr aus dem Bett geschmissen hat, weil das erste Rennen bereits um 10:00 startete. Nach der Morgentoilette und einen kurzen Frühstück im Stehen ging es los zum Sachsenring. Rico wollte unbedingt bei uns mitfahren, weil er ganz genau wusste, dass er dort besser aufgehoben war, und so war es dann auch.

Wir sind früher losgefahren, so dass wir nach einen kleinen Umweg auf einem Parkplatz gelandet sind, der zwar 10 € kostete, von dem es aber nur 500 m bis zum nächsten Eingang waren. Das war sehr gut investiertes Geld, wie sich bei der Abreise noch herausstellte…

Die Tribüne zu finden war aufgrund der guten Ausschilderung kein Problem, allerdings hätten wir uns den Weg zurück einprägen sollen. Nachdem wir uns alle an einem Brett wieder gefunden hatten, wurde zu einem Bier eingeladen. Mir schmeckte es zunächst nicht so wirklich, da ich so früh aus dem Bett geschmissen wurde, aber irgendwas ist ja immer.

Wie angekündigt war es für einen Mitteleuropäer wie mich schon zum 10:00 Uhr unerträglich heiß. Unsere Tribüne war natürlich nicht überdacht, so dass ich ganz froh war, eine Mütze mitgenommen zu haben, und dass Danilo 2 Flaschen Wasser dabei hatte.

Unsere Plätze waren am Ausgang der Start-Ziel-Geraden, wo die Unerfahrenen der kleineren Klassen gerne mal im Kies gelandet sind. Die Spitzkehre konnten wir leider nicht einsehen, aber dafür die darauf folgende Gerade, wo überholt werden konnte. Es war also reichlich Äktschn zu sehen, vor allem in den kleineren Klassen.

Nach dem ersten Rennen bin ich auf dem Geschmack gekommen und habe mich mit Toni ans Brett gestellt. 0,4l Bier für 5 €, aber was solls. Zwischen den Rennen haben Toni und ich Bekanntschaft mit Sachsen-Paule gemacht, einem Einheimischen, der tatsächlich Dialekt sprach und Fotos gemacht hat. Trotzdem wir am Brett im Schatten standen, haben Toni und ich uns kein Rennen entgehen lassen. Es war jedes Mal wieder eine Wohltat, ein frisches Getränk in der Hand zu halten und im Schatten zu stehen.

Im 2. Rennen fuhr ein Deutscher in der Spitze mit, der sich leider irgendwann verschaltet oder verbremst hat, sodass er vom 2. auf den 4. Platz zurück fiel, und sich danach nicht mehr vor arbeiten konnte. Das eigentliche MotoGP-Rennen war für mich recht uninteressant, weil kaum Überholvorgänge stattfanden und ich die Fahrer nicht kannte.

Das nachfolgende Rookie-Rennen wollte niemand mehr sehen, so dass Rücksturz zum Anwesen angesagt war. Rico, Danilo und ich sind los gelaufen, ohne auf die anderen zu warten, sind aber in an einer Engstelle, die einzige Brücke über die Rennstrecke, in einen einen Menschenauflauf geraten. Es hat auch nichts geholfen, als Danilo rief, er habe Corona. Am anderen Ende stand ein Polizeiwagen wahrscheinlich als Wellenbrecher im Weg. Die armen Polizisten verständlicherweise von allen mehr oder weniger beschimpft, aber ich glaube, die konnten am Wenigsten dafür.

Währenddessen haben Danilo und ich Rico verloren und haben den falschen Ausgang genommen. Nach mehreren Telefonaten und Verirrungen haben wir uns schlussendlich am Auto getroffen und sind losgefahren. Ich hatte eigentlich gedacht, dass uns das absolute Verkehrschaos erwartet, aber weit gefehlt. Auf dem Bezahlparkplatz war die Abreise überhaupt kein Problem. Wir waren bereits wieder von der Autobahn runter, als mir über Telefon mitgeteilt wurde, dass die anderen nun endlich vom Parkplatz runter seien. Danilo, Rico und ich waren bereits geduscht und hatten Bier getrunken, als die anderen ankamen. Danach nahm der Abend seinen Lauf: Grillen, Bier trinken und Blödsinn reden!

Montag, der 20.06

Wieder früh aufstehen für den Rücksturz nach Bremerhaven. Nachdem wir zumindest draußen alles wieder in den Urzustand zurück gebracht haben, sind Danilo und ich als erste abgereist. Nahe Hannover mussten wir wegen eines Unfalls wieder einmal den Weg über die Dörfer nehmen, aber vermutlich war das die bessere Entscheidung. Wir waren jedenfalls um ca 13:30 Uhr bei mir.

Alles in allem ein sehr gelungenes Wochenende!