Sachsenring 2022-06-18

Die Karten waren eigentlich ein Geburtstagsgeschenk für Atze im Jahr 2020 gedacht, aber leider kam Corona dazwischen, weshalb wir erst 2022 fahren konnten. Da die Karten für das gesamte Wochenende ziemlich teuer waren, haben wir uns dafür entschieden, nur eine Tageskarte für den Sonntag zu kaufen, die allerdings auch 150 € gekostet hat. Deshalb sind wir erst samstags angereist und haben den Montag zum Rücksturz genutzt. Wie immer hat Falk eine sehr schöne Unterkunft besorgt, die allerdings 100 km vom Veranstaltungsort entfernt war, weil alles in der näheren Umgebung einfach unbezahlbar war.

Samstag, der 18.06

Wie immer sind Danilo und ich früh aufgebrochen (7:45), um das beste Zimmer auswählen zu können. Google sagte, dass wir ca. 4:30 Stunden benötigten, was auch fast gepasst hätte, wenn sich nicht ein Gefahrguttransporter direkt vor unserer Ausfahrt zerlegt hätte. Deshalb sind wir bereits in Grimma abgefahren und haben den Weg über die Dörfer genommen, wobei wir die Landschaft und rechtwinklige Kurven genossen haben.

Wir waren natürlich die ersten und konnten unsere Ferienwohnung sofort beziehen. Wir haben das einzige Doppelzimmer gewählt. Das Einzelzimmer war für Atze reserviert, und das andere Doppelzimmer hatte ein Vierbettzimmer mit Hochbetten im Anschluss. Dazu gab es eine Dusche und ein separates WC. Wie gesagt, eine sehr akkurate Unterkunft.

Danach haben wir uns sofort dem Wesentlichen gewidmet. Wir haben uns Stühle geholt, in den Schatten eines Baumes gesetzt und kaltes Bier genossen, das wir mit Kühltaschen kalt gehalten hatten. Währenddessen haben wir uns mit den Eigentümern unterhalten und erfahren, dass wir uns auf einen enteigneten Gutshof befanden, der von den ursprünglichen Eigentümern wieder hergerichtet wurde. Außerdem habe ich Rico eine Nachricht über den Unfall geschickt, aber der Fahrer (Toni) hat lieber auf sein Navi gehört und ist sehenden Auges in den Stau gefahren. Kaum 3 Stunden später waren auch die Gehirnakrobaten aus Rostock da, verständlicherweise ziemlich genervt.

Wenn sie in Grimma abgefahren wären, hätten sie auch sofort in dem dort ansässigen Rewe einkaufen können, aber da sie lieber im Stau gestanden hatten, musste nochmal jemand los. Das war allerdings nicht mehr unser Problem, da weder Danilo oder ich noch fahrtüchtig waren.

Alles in allem war es trotzdem ein schöner Abend. Wir haben irgendwann gegrillt, viel gelacht und Scheiße erzählt. Zum Glück konnten wir niemanden stören, weil die Gastgeber auch eingeladen hatten. Etwa um Mitternacht war ich so auf, dass ich mich schlafen gelegt habe, was eine sehr gute Entscheidung war…

Sonntag, der 19.06

… weil Rico uns am Renntag bereits um 6:30 Uhr aus dem Bett geschmissen hat, weil das erste Rennen bereits um 10:00 startete. Nach der Morgentoilette und einen kurzen Frühstück im Stehen ging es los zum Sachsenring. Rico wollte unbedingt bei uns mitfahren, weil er ganz genau wusste, dass er dort besser aufgehoben war, und so war es dann auch.

Wir sind früher losgefahren, so dass wir nach einen kleinen Umweg auf einem Parkplatz gelandet sind, der zwar 10 € kostete, von dem es aber nur 500 m bis zum nächsten Eingang waren. Das war sehr gut investiertes Geld, wie sich bei der Abreise noch herausstellte…

Die Tribüne zu finden war aufgrund der guten Ausschilderung kein Problem, allerdings hätten wir uns den Weg zurück einprägen sollen. Nachdem wir uns alle an einem Brett wieder gefunden hatten, wurde zu einem Bier eingeladen. Mir schmeckte es zunächst nicht so wirklich, da ich so früh aus dem Bett geschmissen wurde, aber irgendwas ist ja immer.

Wie angekündigt war es für einen Mitteleuropäer wie mich schon zum 10:00 Uhr unerträglich heiß. Unsere Tribüne war natürlich nicht überdacht, so dass ich ganz froh war, eine Mütze mitgenommen zu haben, und dass Danilo 2 Flaschen Wasser dabei hatte.

Unsere Plätze waren am Ausgang der Start-Ziel-Geraden, wo die Unerfahrenen der kleineren Klassen gerne mal im Kies gelandet sind. Die Spitzkehre konnten wir leider nicht einsehen, aber dafür die darauf folgende Gerade, wo überholt werden konnte. Es war also reichlich Äktschn zu sehen, vor allem in den kleineren Klassen.

Nach dem ersten Rennen bin ich auf dem Geschmack gekommen und habe mich mit Toni ans Brett gestellt. 0,4l Bier für 5 €, aber was solls. Zwischen den Rennen haben Toni und ich Bekanntschaft mit Sachsen-Paule gemacht, einem Einheimischen, der tatsächlich Dialekt sprach und Fotos gemacht hat. Trotzdem wir am Brett im Schatten standen, haben Toni und ich uns kein Rennen entgehen lassen. Es war jedes Mal wieder eine Wohltat, ein frisches Getränk in der Hand zu halten und im Schatten zu stehen.

Im 2. Rennen fuhr ein Deutscher in der Spitze mit, der sich leider irgendwann verschaltet oder verbremst hat, sodass er vom 2. auf den 4. Platz zurück fiel, und sich danach nicht mehr vor arbeiten konnte. Das eigentliche MotoGP-Rennen war für mich recht uninteressant, weil kaum Überholvorgänge stattfanden und ich die Fahrer nicht kannte.

Das nachfolgende Rookie-Rennen wollte niemand mehr sehen, so dass Rücksturz zum Anwesen angesagt war. Rico, Danilo und ich sind los gelaufen, ohne auf die anderen zu warten, sind aber in an einer Engstelle, die einzige Brücke über die Rennstrecke, in einen einen Menschenauflauf geraten. Es hat auch nichts geholfen, als Danilo rief, er habe Corona. Am anderen Ende stand ein Polizeiwagen wahrscheinlich als Wellenbrecher im Weg. Die armen Polizisten verständlicherweise von allen mehr oder weniger beschimpft, aber ich glaube, die konnten am Wenigsten dafür.

Währenddessen haben Danilo und ich Rico verloren und haben den falschen Ausgang genommen. Nach mehreren Telefonaten und Verirrungen haben wir uns schlussendlich am Auto getroffen und sind losgefahren. Ich hatte eigentlich gedacht, dass uns das absolute Verkehrschaos erwartet, aber weit gefehlt. Auf dem Bezahlparkplatz war die Abreise überhaupt kein Problem. Wir waren bereits wieder von der Autobahn runter, als mir über Telefon mitgeteilt wurde, dass die anderen nun endlich vom Parkplatz runter seien. Danilo, Rico und ich waren bereits geduscht und hatten Bier getrunken, als die anderen ankamen. Danach nahm der Abend seinen Lauf: Grillen, Bier trinken und Blödsinn reden!

Montag, der 20.06

Wieder früh aufstehen für den Rücksturz nach Bremerhaven. Nachdem wir zumindest draußen alles wieder in den Urzustand zurück gebracht haben, sind Danilo und ich als erste abgereist. Nahe Hannover mussten wir wegen eines Unfalls wieder einmal den Weg über die Dörfer nehmen, aber vermutlich war das die bessere Entscheidung. Wir waren jedenfalls um ca 13:30 Uhr bei mir.

Alles in allem ein sehr gelungenes Wochenende!