Das erste Wacken nach Corona war ziemlich geil! Ich hatte mit Danilo abgesprochen, dass ich schon früher anreise, so dass wir nicht sehr umweltfreundlich mit 2 Autos aus Bremerhaven angereist sind. Ich am Montag, Danilo am Donnerstag. Da ich die Entscheidung früh genug getroffen hatte, konnte ich einen Mietwagen bei Cambio blocken. Überraschenderweise waren die inklusive Kraftstoff günstiger als ein Mietwagen von Enterprise, obwohl ich eine Odyssee durch HH gemacht habe!
Wacken 2022 hatte eine Besonderheit: Am Mittwoch spielten bereits Headliner, die man allerdings extra bezahlen musste, der sogenannte Wacken Wednesday, der 66,66€ kosten sollte. Zunächst habe ich mich geweigert, den Veranstaltern das zusätzliche Geld in den Rachen zu werfen, bis Eric mich überredet hat, die Karten zu kaufen.
Montag, der 1.8.2022
So ergab es sich, dass ich am Ford Fiesta um ca 12:00 Uhr vom Bahnhof abgeholt habe. Nachdem ich 4 Kisten Beck’s von Holab ins Auto geladen habe, bin ich um ca. 14:00 Uhr vom “Hof” gefahren. Natürlich nicht ohne einen Blick auf Google Maps und die Situation in Wischhafen. Dort staute es sich fast bis ins Dorf hinein, so dass ich mich entschieden habe, über HH zu fahren. Das sind zwar 100km mehr, aber immer noch besser, als 4+ Stunden an der Fähre zu warten. Bis HH kam ich gut voran, aber vor dem Elbtunnel war ich im Stau gefangen. Insgesamt habe ich 3,5 Stunden gebraucht, was ob der zahlreichen Baustellen immer noch eine sehr gute Zeit war. Da Arnusch Urlaub hatte, haben wir bis ca. 4:00 Uhr getagt und zusammen die erste Kiste Bier vernichtet. In der relativ kurzen Nacht habe ich auf dem Sofa genächtigt, mit einer kurzen Unterbrechung, weil der Große um 6:00 Uhr zur Arbeit musste. Der erste gelungene Abend!
Dienstag, der 2.8.2022
Als ich mich später aufgerafft habe, spürte ich ein leichtes Klopfen im Kopf, das einfach nicht verschwinden wollte. Anders gesagt, ich hatte einen Kater, gegen den ich leider nicht antrinken konnte, weil wir noch ein Auto in Itzehoe parken und Eric vom Bahnhof abholen mussten, wofür ich als Fahrer eingeplant war.
Die Klimaanlage im Opel hat mir den Rest gegeben. Nachdem wir wieder in Wacken waren, habe ich mich hingelegt, bis die Kopfschmerzen gegen Abend endlich verschwunden waren. Nach einigen Hopfenkaltschalen haben Eric und ich uns auf dem Weg gemacht, die Bändchen abzuholen.
Trotzdem wir das erste Mal direkt in Wacken wohnten, war der Weg gefühlt nicht kürzer. Da man alles umgebaut hatte, war der Eingang zum Festivalgelände beim Busbahnhof, und man wurde wie immer einmal um das gesamte Gelände geschickt, um zur Ausgabe zu gelangen, aber das hatten wir erwartet. Leider war die Schlange sehr, sehr lang, was Eric allerdings geschickt und unverschämt umgangen hat, indem er wahllos Leute angesprochen hat mit “Hallo, wir kennen uns nicht, aber das werden wir jetzt ändern”. Oder anders gesagt, er hat sich einfach weit vorne in die Schlange gedrängelt.
Als wir endlich an einem Container standen, habe ich erwähnt, dass wir auch Karten für den Mittwoch hätten, und bekam zur Antwort, dass es dafür ein separates Ticket gebe, das ich leider auf die Schnelle nicht auf dem Handy aufrufen konnte, weil ich es gar nicht erst versucht habe, weil ich mir sehr sicher war, dass ich das generierte Passwort nirgendwo gespeichert hatte, was allerdings sehr wohl der Fall war, was ich allerdings erst festgestellt habe, als wir wieder bei Arnusch waren. Ende vom Lied: Ich habe mir die Tickets via RDP über den Computer von Arnusch’s Sohn zugeschickt, um später festzustellen, dass das Passwort sehr wohl in meinem Firefox-Konto gespeichert war.
Zu dem Zeitpunkt war es bereits nach 24:00 Uhr. Wir haben uns zum Glück nicht mehr aufgerafft, um noch einmal zur Ausgabe zu wandern, weil Eric am nächsten Tag gelesen hat, dass die Schlange auch um 4:00 Uhr nachts noch lang war. Nach ein paar Bier haben wir uns dann auf die Matratzen gelegt, die Sandra im Wohnzimmer bereitgestellt hatte.
Mittwoch, der 3.8.2022
Zum Frühstück gab es Bier für mich, Eric hat tatsächlich etwas Festes eingeworfen. Wir haben uns früh auf den Weg gemacht, um das Bändchen für den Mittwoch zu bekommen. Dafür sind wir zunächst zum Office gerödelt, aber leider wurden wir dort abgewiesen, da wir nur “normale” Besucher waren.
Von dort sind wir zur offiziellen Ausgabe gelaufen, wo Eric sich wieder einmal vorgedrängelt hat, was dieses Mal nicht ganz so gut kam, seinen Zweck aber trotzdem erfüllt hat. Nur 20 Minuten später hatten wir das Bändchen für den Mittwoch und haben uns auf den Weg zu Nephylim auf der Headbanger Stage gemacht. Wir hatten sogar noch genug Zeit, uns eine Hopfenkaltschale im Biergarten in den Kopf zu schrauben.
Dabei kam zum ersten Mal der RFID-Chip in dem Bändchen zum Einsatz. Irgendwer hatte beschlossen, dass es doch viel einfacher sei, kein Bargeld mitführen zu müssen, und somit auch keine Geldbörsen geklaut werden könnten. Da ich als Besteller der Tickets bereits eine WackenID hatte, konnte ich meinen Chip problemlos via Kreditkarte aufladen und habe die erste Runde gekauft. Was soll ich sagen: Ich habe mein Bier bekommen, aber schneller ging es nicht wirklich.
Nephylim hat nur 20 Minuten gespielt. Während Eric sich an der Bühne vergnügt hat, bin ich sitzen geblieben und habe mich nett unterhalten, bis Brothers of Metal auf der Louder Stage spielte. Obwohl es nicht seine Musik war, hat Eric mich natürlich begleitet. Ich habe den Auftritt genossen. Danach habe ich zum ersten Mal feste Nahrung zu mir genommen.
Während Gloryhammer, was wieder einmal zum Fremdschämen war, haben wir uns nett mit einer Frau aus Cuxhaven unterhalten. Danach kam Epica, wobei mir eine niederländische Gruppe neben uns aufgefallen ist. Nachdem ich Eric darauf hingewiesen habe, dass sie vielleicht zu Nephylim gehörten, hat er sie angesprochen, und ich hatte recht. Er hat sich riesig gefreut! Danach kam Avantasia, was wir beide nicht sehen wollten, aber dafür kam Knasterbart auf der Wackinger Stage. Wiederum nicht Erics Ding, aber er hat mich bis zum bitteren Ende begleitet!
Donnerstag, der 4.8.2022
Der 2. Anreisetag. Dieses Mal Danilo und alle aus Rostock. Nachdem Danilo sein Zeit in den Garten geworfen hatte, wurde Bier getrunken und Dart gespielt. Da die Anderen noch ihre Bändchen brauchten, sind wir zum 3. Mal zur Ausgabe gerödelt. Die Nachzügler waren nach nicht mal 10 Minuten durch. Da es keine Schlange mehr gab, waren wir zeitig an unserem Treffpunkt, wo wir auch die Leute aus Aukrug wieder getroffen haben.
Die ganz große Überraschung an dem Tag war der Auftritt von Amon Amarth zwischen den Bühnen Faster und Harder unter dem Rinderkopf! Das hat den Abend rausgerissen. Dirk Schneider und Grave Digger waren zwar ganz nett, und haben Gero u. a. auch dazu veranlasst, sich ganz nach vorne zu begeben, aber der Überraschungsauftritt war schon das Glanzlicht des Abends. Dabei hat Gero sein Mobiltelefon verloren…
Freitag, der 5.8.2022
Nach einem Anruf auf Geros Telefon hat sich herausgestellt, dass es tatsächlich beim Fundbüro gelandet ist, was sich natürlich direkt neben der… Trommelwirbel… Bändchenausgabe befindet. Also noch eine Wanderung eben dorthin.
Trotz allem haben wir es rechtzeitig zu Hypocrisy ins Infield geschafft. Freedom Call um 14:00 Uhr war leider viel, viel zu früh. Während wir auf Slipknot warteten, gab es einen weiteren Überraschungsauftritt auf der luftigen Bühne unter dem Rinderkopf: In Extremo zusammen mit Hämatom. Konnte man sich anschauen, aber wie sagte Eric aus Aukrug so schön: Hämatom gehören eigentlich nicht hier hin. Die können nur 3 Akkorde, werden aber vom Veranstalter gepusht. Und so war es denn auch.
Dennoch hat die Vorstellung die Zeit bis Slipknot versüßt. Letztere haben auf der Bühne eine sehr geile Show abgeliefert. Wirklich alle waren baff überrascht und schwer begeistert von der Vorstellung! Danach haben wir uns vom Acker gemacht.
Samstag, der 6.8.2022
Am Samstag sind wir zu As I Lay Dying im Infield angekommen, mein erster Tag, an dem ich nicht zur Bändchenausgabe musste! Danach kam Hämatom, die nicht auf sehr große Begeisterung gestoßen sind. Sie wurden geduldig ertragen, um es mal so zu sagen, weil danach Arch Enemy spielte, die wie immer eine klasse Show abgeliefert haben! Lordi und Powerwolf haben wir uns geschenkt und sind stattdessen Richtung Luftmatratze gelaufen.
Sonntag und Epilog
Die Bande aus Rostock ist gefühlt schon mitten in der Nacht aufgebrochen. Danilo und ich haben länger ausgeharrt, weil wir sein Zelt noch trocknen und abbauen mussten, und außerdem mein Auto abholen mussten. Nachdem wir Danilos Zelt mehr oder weniger fachkundig zusammengefaltet hatten, war Rücksturz nach Bremerhaven angesagt.
Danilo konnte mich nicht überzeugen, an der Fähre anzustehen, was glaube ich eine gute Entscheidung war. Im Radio wurde während unserer Odyssee durch PI und HH angesagt, dass die Wartezeit an der Fähre 1 (in Worten eine) Stunde betrage, aber das war bestenfalls Wunschdenken. Nachdem wir uns kurz vor dem Elbtunnel aus den Augen verloren hatten, weil ich eine andere Röhre als Danilo genommen habe, sind wir uns erst wieder auf der A27 begegnet. Ich war baff überrascht, dass er so weit vor mir war. Insgesamt hat die Rückreise etwa 3,5 Stunden gedauert.
Außerdem habe ich es tatsächlich geschafft, mich mit Corona zu infizieren! Als Gero erwähnte, dass sein PCR-Test positiv sei, habe ich am Mittwoch einen Selbsttest gemacht, da ich am Dienstag nur zum Pinkeln und Trinken aus dem Bett gekommen bin, weil ich Kopfschmerzen hatte. Ebendieser Test war innerhalb von 30 Sekunden positiv, so dass ich am Donnerstag einen PCR-Test habe machen lassen, der natürlich auch positiv war…