Silvester 2021

Ein Jahreswechsel, den ich so schnell nicht vergessen werde, aber Eins nach dem Anderen. Ich habe am 16.12.2021 bei Sandra und Arnusch nachgefragt, ob sie mit mir feiern wollen, und ob ich mir die fertige Hütte mal anschauen darf, was sofort bejaht wurde. Also habe ich direkt ein Auto gemietet und Jan gefragt, ob ich mir die Zapfe ausleihen könne, was kein Problem war, da er sie nicht selbst brauchte. Kurz danach habe ich bei Holab wegen eines 50-Liter-Fasses Krombacher angerufen. Das war leider ein Problem. Man konnte mir nicht zusagen, dass ich an Silvester, also 2 Wochen später, ein ebensolches Fass erwerben könne. Bei einem Besuch in der Filiale an der Schiffdorfer Chaussee sagte man mir, dass man am 30.12. mehr wisse und mich anriefe, wenn das Fass geliefert würde. Da mir die ganze Sache zu unsicher war, habe ich bei Bier Harlos angerufen. Dort wurde mir gesagt, dass ich gegen Einwurf von 192,00 € ein ebensolches Fass sofort abholen könne.

Mittwoch, 29.12.2021

An diesem Tag rief Danilo an und fragte, ob wir einen Frühschoppen machen wollten, da Lina mit den Kindern bei ihrer Schwester in Bremen war. Nach mehreren Telefonaten sind wir übereingekommen, dass wir uns bei ihm treffen und Fassbier trinken wollen. Also sind wir erst zu Jan gefahren und haben die Zapfe abgeholt. Danach sind wir zur Bier Harlos gerödelt und haben sofort und ohne Probleme ein 50-Liter-Fass bekommen (Holab hat sich übrigens nicht gemeldet). Danach haben wir alles in der Garage aufgebaut und diese dann mit Bier geflutet, weil der Bierschlauch unten an der Zapfe nicht ganz festgeschraubt war. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten haben wir Darts geschaut und dabei das flüssige Gold genossen.

Freitag, 31.12.2021

Ich hatte das Auto für 9:30 Uhr bestellt, und habe einen 1er BMW mit Automatik bekommen. Danach bin ich sofort zu Danilo gefahren, habe die Zapfe und das Fass eingeladen und habe zur Sicherheit noch einen Corona-Test beim Hornbach gemacht, da ich eh schon in der Gegend war. Dann bin ich wieder nach Hause gefahren, habe gefrühstückt und habe mich um ca. 12:00 Uhr auf den Weg nach Wacken gemacht. Ich konnte direkt auf die Fähre fahren, so dass ich schon um 14:45 in der Gartenstraße war.

Nach 2 Kaffee haben wir die Zapfe aufgebaut und haben Fassbier genossen. Sandra hat lecker Essen gemacht, Frikadellen, Nudelsalat, Kartoffeln mit Knoblauchdressing und Bockwürstchen. Irgendwann sind wir in die Garage und haben gedartet. Arnusch hat sich einen Automaten besorgt. Da ich lange nicht mehr gespielt habe, ging zwar nicht viel, aber so schlecht habe ich mich gar nicht geschlagen.

Zum Jahreswechsel nahm das Drama dann seinen Lauf. Der Sohn von Arnuschs Bruder hatte sich mit Polenböllern eingedeckt, die er zuvor schon stolz vorgezeigt hatte. Unter anderem ein Teil, das wie eine Handgranate aussah und eigentlich erst Sterne versprühen sollte, bevor es mit einem unglaublich lauten Knall explodiert, was er uns in einem YouTube-Video gezeigt hat. Leider ging die Sache nicht wie geplant aus. Irgendwie, wie genau, weiß ich nicht, ist ihm der Böller in der Hand explodiert. Laut Aussage von Florian war auch noch eine Zigarette im Spiel. Wie auch immer, kurz nach einem lauten Knall kam er mit hoch erhobener Hand angelaufen und rief nach einem Krankenwagen. Zunächst dachte ich, dass er uns verarschen wollte, bis ich sah, wie das Blut in Strömen auf den Boden tropfte. Zum Glück haben alle die Ruhe bewahrt und alles richtig gemacht. Während Arnusch einen Krankenwagen gerufen hat, wurde ein provisorischer Druckverband angelegt. Um mich ein wenig nützlich zu machen, bin ich zur Hauptstraße gerödelt, um den Krankenwagen einzuweisen, aber der kam aus der anderen Richtung (Heide anstatt Izehoe). Als ich nach 10 Minuten wieder zurück war, wurde er bereits eingeladen.

Danach war die Stimmung natürlich im Eimer. Sandra hat sich zusammengerissen und zunächst ihre Schwägerin getröstet. Erst danach hat sie sich selbst aufgelöst. So etwas liest man eigentlich nur in der Zeitung 🙁

Nach ein paar Bier haben wir uns um ca. 3:00 Uhr schlafen gelegt. Am nächsten Morgen wurde über WhatsApp berichtet, dass der kleine Finger und der Ringfinger nicht mehr gerettet werden konnten. Letzteren hatten die Nachbarn zwar noch gefunden, aber die Hand war so kaputt, dass er nicht mehr angenäht werden konnte. Ganz großes Kino…

Samstag, 1.1.2022

Um ca. 13:45 Uhr war die Zapfe wieder eingeladen, und ich habe mich in die Reußenköge aufgemacht, so dass ich um 15:00 Uhr bei Olaf vor der Tür stand. Die Fahrt hat mir alles abverlangt, und ich habe mich sklavisch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. Wenn mich die Trachtentruppe mit der Zapfe und dem halb leeren Fass im Kofferraum angehalten hätte, wäre das bestimmt nicht gut für mich ausgegangen. Ich hatte kurz überlegt, ob ich absage, weil es mir bei Abreise gar nicht gut ging, aber zum Glück habe ich das nicht gemacht. Olaf hatte sehr leckeres Gulasch gekocht, das ich um 18:00 Uhr als Frühstück eingenommen habe. Der Apfelrotkohl war auch sehr lecker, nur die (abgelaufenen) Semmelknödel haben ein wenig muffig geschmeckt, aber egal.

Wir haben natürlich ein Feuer gemacht und dabei über Gott und die Welt geredet, bis es zu regnen begann. Schlussendlich habe ich bis ca. 3:00 Uhr durchgehalten, bis gar nichts mehr ging. Olaf hat noch weiter gemacht, hat das Fass alleine aber nicht austrinken können. Nachdem ich mich hingelegt hatte, ist er kurz in das Schlafzimmer gerödelt, um ein Handy zu holen, wovon ich allerdings nichts mitbekommen habe, weil ich wie ein Stein geschlafen habe.

Sonntag, 2.1.2022

Am Sonntag bin ich um ca. 11:30 wach geworden und habe zum ersten Mal an dem Wochenende geduscht. Das hat sehr müde Geister geweckt. Danach gab es Frühstück, was mir zunächst nicht ganz so gut bekommen ist. Danach haben wir die Zapfe durchgespült, wobei ich mir fast die Finger verbrannt hätte, weil Olaf nur heißes Wasser in der Küche hat. Nachdem wir alles verladen war, habe ich mich auf den Weg gemacht. In Glücksstadt musste ich eine Stunde warten, da man mir die Schranke vor der Nase zugemacht hat. Dafür konnte ich auf der anderen Seite der Elbe auch als Erster losfahren und hatte keinen Konvoi vor mir, so dass ich um ca 17:30 Uhr wieder in Bremerhaven war.

Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, habe ich meine Eltern angerufen und ihnen “Chlückselich Neijoahr” gewünscht. Danach habe ich die Zapfe zurück gebracht, Jan den Rest vom Fest im Fass geschenkt und das Auto abgestellt. Danach habe ich noch einen Teller von Olafs Gulasch genossen, habe mich auf dem Sofa geflezt und bin nach 3 Folgen Cold Case um 11:30 todmüde ins Bett gefallen.

Silvester 2019

Auf der Berserker-Tour habe ich mit einem Ohr mitbekommen, dass Rico und Eric den Jahreswechsel in Vaale bei Arnusch und Sandra feiern wollten. Da ich noch nichts vorhatte, habe ich Rico darauf angesprochen. Er hat ein gutes Wort für mich eingelegt, so dass ich auch kommen durfte 🙂

Wir sind schon am 30.12.2019 angereist. Die Anfahrt war sehr komfortabel, da Enterprise mir ein verspätetes Weihnachtsgeschenk in Form eines Upgrades auf eine Mercedes-E-Klasse gemacht hat. Für nur 105,00 € habe ich eine ziemlich geile Karre bekommen. An dem Wagen war nichts mehr mechanisch! Anstatt eines Armaturenbretts hat die Karre ein riesiges Display, das bis in die Mittelkonsole geht. Der Tacho und den Umdrehungszähler kennt 3 verschiedenen Modi. Hat ein wenig gedauert, bis ich die Tankanzeige gefunden habe. Sehr schade, dass so wenig Autobahn auf der Strecke war. Das Auto war nicht nur geil ausgestattet, sondern konnte auch was. Überholen war mit der Automatik kein Problem. Mercedes-typisch war der Hebel natürlich am Lenkrad, dort, wo eigentlich der Scheibenwischer ist. Für mich nicht sehr intuitiv, aber das habe ich gerne in Kauf genommen.

An der Fähre musste nur eine Zigarettenlänge warten, da die Schlange sehr kurz war und sie gerade angelegt hatte. Der Weg bis dorthin war allerdings ein Krampf. Bis 100 Meter vor dem Anleger wollte mich der blöde Navi über die Autobahn schicken. Zum Glück ist die Strecke ausgeschildert, so dass ich Selma einfach ignorieren konnte. Nach kurzer Verwirrung auf der anderen Seite hat sie mir allerdings den richtigen Weg gewiesen. Ich war ungefähr 2:15 Stunden unterwegs. Ich bin erst um 11:00 Uhr anstatt 10:00 Uhr losgefahren, weil es bei Enterprise ein wenig länger gedauert hatte, und ich noch Bier kaufen wollte.

Die Anderen haben nicht schlecht gestaunt, als ich aus der E-Klasse ausgestiegen bin. Nach ca. einer Stunde sind Rico und ich mit dem Wagen einkaufen gefahren. Er war ziemlich begeistert. Nachdem das erledigt war, sind wir mit dem Wesentlichen angefangen. Rico musste sich noch ein wenig zurückhalten, weil sein Auto auf der Hinfahrt in den Notmodus geschaltet hatte. Arnusch hatte natürlich einen Verwandten, der den Fehler (zu heiße Ansaugluft oder sowas ähnliches) löschen konnte, aber das hat nicht lange geholfen. Für eine Fahrt ins Dorf hat es gereicht, aber auf der Rückfahrt am 1. Januar ist er wieder aufgetreten.

Alles in Allem war es ein schöner Abend, da ich weder den Kartoffelschnaps noch den Selbstgebrannten getrunken habe. Irgendwann nach dem Abendessen wurde beschlossen und verkündet, dass wir eine Billard-Bar in Schenefeld besuchen wollten. Sandra war ein wenig angepisst, dass sie uns fahren musste, aber das waren Interna zwischen ihr und Arnusch, wie sich später herausstellte.

Der Weg dorthin führte mitten durchs Nirgendwo. Wenn der Wagen verreckt wäre, hätte uns bestimmt niemand gefunden! Endlich angekommen habe ich mich seit Jahrzehnten mal wieder an Poolbillard versucht. Mein Gott, bin ich schlecht! Die Anderen haben über mich gelacht, weil ich schon ziemlich angefurzt war, aber es lag nicht nur daran, dass ich kaum etwas getroffen habe. Danach haben wir noch 3 Runden Darts geworfen. Das ging, aber gut ist anders. Nach 2 großen Dithmarscher Pils kam ein leichter Kopfschmerz auf, so dass ich ganz froh war, als Sandra uns abgeholt hat. Wir waren einstimmig der Meinung, dass man das Gebräu nicht saufen kann. Ich war ganz froh, als ich endlich in der Wohnstube auf dem Sofa lag.

Am nächsten Morgen hat Rico Brötchen aus Wacken geholt. Das Frühstück tat schon ganz gut. Nachdem ich mit Sandra noch einmal Einkaufen war, gab es das erste Bier. Bei Arnusch fängt Silvester immer im 12:00 Uhr mittags an, und ich konnte ihn nicht alleine trinken lassen. Es war zwar schon viertel vor zwei, oder dreiviertel eins, was für lustige Diskussionen über Kuchen gesorgt hat, aber schlussendlich war das kein Problem. Ich habe Pegelsaufen gemacht, wie immer in Wacken. Dabei habe ich Sandra bei der Zubereitung des Abendessens geholfen. Ich musste Kartoffeln pellen, Gurken kleinschneiden und Eier pellen, aber auch das habe ich gemeistert. Dazu gab es Frikadellen und Bockwürste. Alles sehr lecker!

Irgendwann haben wir uns aus dem Anbau in die Wohnstube verlagert, weil es dort wärmer war. Das war ein kleines Problem, weil irgendwann die Unterhaltung versiegte und alle nur noch auf den Fernseher gestarrt haben. Dann wurde es Arnusch zu blöd, so dass er alleine Party im Anbau gemacht hat. Nachdem ich das mitbekommen hatte, bin ich auch dorthin. In der Zwischenzeit hatte Rico sich ins Bett gelegt, vielleicht weil er zu viel von dem 80-prozentigen Obstler getrunken hatte. Wie auch immer, das hat gereicht, die Party wieder in Schwung zu bringen, so dass wir wieder im Wohnzimmer gelandet sind.

Kurz vor dem Jahreswechsel ist Rico tatsächlich wieder aufgestanden und hat mit uns gefeiert. Ich wurde mehr oder weniger genötigt, Erdbeerschnaps zu trinken, der wie Marmelade schmekte. Ekelig! Danach ging es nach draußen zum Feuerwerk.

Arnusch hatte mehrere Raketenbatterien gekauft, die schön für das Auge waren. Eine ist leider umgekippt und hat die Ladung waagerecht anstatt senkrecht verschossen. Von Ricos 4 Polenböller sind 2 elendig krepiert, und 2 tatsächlich hochgegangen. Danach habe ich mit Arnusch noch bis um 4:30 Uhr getagt. Wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. War sehr schön!

So wie Rico berichtete, haben Eric und er um kurz vor 9 Uhr den Rücksturz nach Rostock angetreten, aber davon habe ich nichts mitbekommen. Als ich um ca. 10:30 Uhr aufgestanden bin, waren die beiden schon weg. Sandra und Arnusch waren bereits wach und haben eine geraucht. Ich habe mich zu ihnen gesellt und habe geholfen aufzuräumen. Die Wohnstube sah wild aus, aber nachdem wir den Tisch freigeräumt hatten, und Sandra ein wenig gefegt hatte, war alles wieder gut.

Um 12:15 bin ich losgefahren. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass ein Böller auf dem Autodach lag. Zum Glück konnte man das mit ein wenig Wasser abspülen. An der Fähre war ich der Vorletzte und musste an der Ampel warten, aber sie haben mich noch mitgenommen. Es war so nebelig, dass man kaum 30 Meter weit sehen konnte, aber schlussendlich bin ich um ca. 15:00 Uhr wohlbehalten in Bremerhaven angekommen. Das Auto hat zum Glück auch keinen Schaden bekommen.

Alles in Allem ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Jahreswechsel!