Auf der Berserker-Tour habe ich mit einem Ohr mitbekommen, dass Rico und Eric den Jahreswechsel in Vaale bei Arnusch und Sandra feiern wollten. Da ich noch nichts vorhatte, habe ich Rico darauf angesprochen. Er hat ein gutes Wort für mich eingelegt, so dass ich auch kommen durfte 🙂
Wir sind schon am 30.12.2019 angereist. Die Anfahrt war sehr komfortabel, da Enterprise mir ein verspätetes Weihnachtsgeschenk in Form eines Upgrades auf eine Mercedes-E-Klasse gemacht hat. Für nur 105,00 € habe ich eine ziemlich geile Karre bekommen. An dem Wagen war nichts mehr mechanisch! Anstatt eines Armaturenbretts hat die Karre ein riesiges Display, das bis in die Mittelkonsole geht. Der Tacho und den Umdrehungszähler kennt 3 verschiedenen Modi. Hat ein wenig gedauert, bis ich die Tankanzeige gefunden habe. Sehr schade, dass so wenig Autobahn auf der Strecke war. Das Auto war nicht nur geil ausgestattet, sondern konnte auch was. Überholen war mit der Automatik kein Problem. Mercedes-typisch war der Hebel natürlich am Lenkrad, dort, wo eigentlich der Scheibenwischer ist. Für mich nicht sehr intuitiv, aber das habe ich gerne in Kauf genommen.
An der Fähre musste nur eine Zigarettenlänge warten, da die Schlange sehr kurz war und sie gerade angelegt hatte. Der Weg bis dorthin war allerdings ein Krampf. Bis 100 Meter vor dem Anleger wollte mich der blöde Navi über die Autobahn schicken. Zum Glück ist die Strecke ausgeschildert, so dass ich Selma einfach ignorieren konnte. Nach kurzer Verwirrung auf der anderen Seite hat sie mir allerdings den richtigen Weg gewiesen. Ich war ungefähr 2:15 Stunden unterwegs. Ich bin erst um 11:00 Uhr anstatt 10:00 Uhr losgefahren, weil es bei Enterprise ein wenig länger gedauert hatte, und ich noch Bier kaufen wollte.
Die Anderen haben nicht schlecht gestaunt, als ich aus der E-Klasse ausgestiegen bin. Nach ca. einer Stunde sind Rico und ich mit dem Wagen einkaufen gefahren. Er war ziemlich begeistert. Nachdem das erledigt war, sind wir mit dem Wesentlichen angefangen. Rico musste sich noch ein wenig zurückhalten, weil sein Auto auf der Hinfahrt in den Notmodus geschaltet hatte. Arnusch hatte natürlich einen Verwandten, der den Fehler (zu heiße Ansaugluft oder sowas ähnliches) löschen konnte, aber das hat nicht lange geholfen. Für eine Fahrt ins Dorf hat es gereicht, aber auf der Rückfahrt am 1. Januar ist er wieder aufgetreten.
Alles in Allem war es ein schöner Abend, da ich weder den Kartoffelschnaps noch den Selbstgebrannten getrunken habe. Irgendwann nach dem Abendessen wurde beschlossen und verkündet, dass wir eine Billard-Bar in Schenefeld besuchen wollten. Sandra war ein wenig angepisst, dass sie uns fahren musste, aber das waren Interna zwischen ihr und Arnusch, wie sich später herausstellte.
Der Weg dorthin führte mitten durchs Nirgendwo. Wenn der Wagen verreckt wäre, hätte uns bestimmt niemand gefunden! Endlich angekommen habe ich mich seit Jahrzehnten mal wieder an Poolbillard versucht. Mein Gott, bin ich schlecht! Die Anderen haben über mich gelacht, weil ich schon ziemlich angefurzt war, aber es lag nicht nur daran, dass ich kaum etwas getroffen habe. Danach haben wir noch 3 Runden Darts geworfen. Das ging, aber gut ist anders. Nach 2 großen Dithmarscher Pils kam ein leichter Kopfschmerz auf, so dass ich ganz froh war, als Sandra uns abgeholt hat. Wir waren einstimmig der Meinung, dass man das Gebräu nicht saufen kann. Ich war ganz froh, als ich endlich in der Wohnstube auf dem Sofa lag.
Am nächsten Morgen hat Rico Brötchen aus Wacken geholt. Das Frühstück tat schon ganz gut. Nachdem ich mit Sandra noch einmal Einkaufen war, gab es das erste Bier. Bei Arnusch fängt Silvester immer im 12:00 Uhr mittags an, und ich konnte ihn nicht alleine trinken lassen. Es war zwar schon viertel vor zwei, oder dreiviertel eins, was für lustige Diskussionen über Kuchen gesorgt hat, aber schlussendlich war das kein Problem. Ich habe Pegelsaufen gemacht, wie immer in Wacken. Dabei habe ich Sandra bei der Zubereitung des Abendessens geholfen. Ich musste Kartoffeln pellen, Gurken kleinschneiden und Eier pellen, aber auch das habe ich gemeistert. Dazu gab es Frikadellen und Bockwürste. Alles sehr lecker!
Irgendwann haben wir uns aus dem Anbau in die Wohnstube verlagert, weil es dort wärmer war. Das war ein kleines Problem, weil irgendwann die Unterhaltung versiegte und alle nur noch auf den Fernseher gestarrt haben. Dann wurde es Arnusch zu blöd, so dass er alleine Party im Anbau gemacht hat. Nachdem ich das mitbekommen hatte, bin ich auch dorthin. In der Zwischenzeit hatte Rico sich ins Bett gelegt, vielleicht weil er zu viel von dem 80-prozentigen Obstler getrunken hatte. Wie auch immer, das hat gereicht, die Party wieder in Schwung zu bringen, so dass wir wieder im Wohnzimmer gelandet sind.
Kurz vor dem Jahreswechsel ist Rico tatsächlich wieder aufgestanden und hat mit uns gefeiert. Ich wurde mehr oder weniger genötigt, Erdbeerschnaps zu trinken, der wie Marmelade schmekte. Ekelig! Danach ging es nach draußen zum Feuerwerk.
Arnusch hatte mehrere Raketenbatterien gekauft, die schön für das Auge waren. Eine ist leider umgekippt und hat die Ladung waagerecht anstatt senkrecht verschossen. Von Ricos 4 Polenböller sind 2 elendig krepiert, und 2 tatsächlich hochgegangen. Danach habe ich mit Arnusch noch bis um 4:30 Uhr getagt. Wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. War sehr schön!
So wie Rico berichtete, haben Eric und er um kurz vor 9 Uhr den Rücksturz nach Rostock angetreten, aber davon habe ich nichts mitbekommen. Als ich um ca. 10:30 Uhr aufgestanden bin, waren die beiden schon weg. Sandra und Arnusch waren bereits wach und haben eine geraucht. Ich habe mich zu ihnen gesellt und habe geholfen aufzuräumen. Die Wohnstube sah wild aus, aber nachdem wir den Tisch freigeräumt hatten, und Sandra ein wenig gefegt hatte, war alles wieder gut.
Um 12:15 bin ich losgefahren. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass ein Böller auf dem Autodach lag. Zum Glück konnte man das mit ein wenig Wasser abspülen. An der Fähre war ich der Vorletzte und musste an der Ampel warten, aber sie haben mich noch mitgenommen. Es war so nebelig, dass man kaum 30 Meter weit sehen konnte, aber schlussendlich bin ich um ca. 15:00 Uhr wohlbehalten in Bremerhaven angekommen. Das Auto hat zum Glück auch keinen Schaden bekommen.
Alles in Allem ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Jahreswechsel!