Wacken 2018

Donnerstag

Abreise war um 8:00. Danilo stand pünktlich vor der Tür. Einladen, eine Zigarette rauchen und ab geht es. Er wollte unbedingt die Fähre nehmen, weil er das entspannend findet und sich beim Fahren nicht so aufregen muss 🙂 Hat auch alles gut geklappt. Als wir den Anleger erreichten, kam die Fähre auch schon, und die Schlange war so kurz, dass wir nicht warten mussten.

Um 11:00 Uhr haben wir uns mit den Chaoten aus Rostock am Edeka getroffen, um Frühstück einzukaufen. Dieses Mal waren wir so intelligent und haben kein Grillfleisch eingekauft, weil 2017 alles der Hund bekommen hatte.

In Vaale wurden wir von Sandra begrüßt, die zwei Wochen Urlaub hatte. Danilo hatte Bier in einer Kühltasche mit, so dass es noch vor dem Zeltaufbau eine Hopfenkaltschale gab. Es war glühend heiß, bestimmt 30°C im Schatten. Sonnenschutz war das oberste Gebot, deshalb hatte ich mir Creme mit Schutzfaktor 50+ gekauft und sogar mitgenommen!

Ein paar Bier später, nach dem Eincremen, ging es dann auch los nach Wacken. Sandra war so nett und hat uns zum Friedhof gebracht. Die Anreise war zwar nicht ganz regelgerecht mit vier Personen im Fond, aber wen stört das schon? Ricos Auto hat hinten getönte Scheiben, so dass niemand hinein schauen konnte.

Um 13:45 waren wir auf dem Weg zur Bändchenausgabe. Natürlich wurden wir wieder um den ganzen Platz geschickt. Dieses Mal hatten sie sich etwas Neues ausgedacht: An der Eintrittskarte aus Papier war eine Karte mit einem RFID-Chip angeklebt, der beim Eintritt gescannt wurde. Dieses Mal gab es sogar eine Schlange, wahrscheinlich, weil die Scanner mehr off- als online waren. Dennoch haben wir unsere Bändchen bekommen. Dieses Jahr schwarz-grau.

Sofort ab ins Zelt, weil wir Malicious Culebra vom Metal Battle sehen wollten. Dort ist es wider erwarten angenehm kühl, weil die Seiten offen sind, Schatten ist, und immer ein wenig Wind durch weht. Ohrenstöpsel rein und dann gibt es richtig was auf die Ohren.

Danach geht es das erste Mal ins Infield. Dort spielt Dirk Schneider, so dass ich mich selbständig mache und mich mit Olaf treffe. Nach ein wenig hin und her treffen wir uns an der Coffee Bar der Louder Stage, wo Oomph! spielt. Von dem Auftritt bekommen wir wenig mit, da wir uns so gut es geht unterhalten. Die Hitze macht einen wirklich fertig! Nach dem Konzert gehen wir in den Biergarten, wo wir ein paar Österreicher treffen. Der eine redet wie ein Wasserfall, vergisst dabei aber das Trinken nicht.

Apropos Bier: Die Eintrittskarten haben auch eine Geldkarte eingebaut, die man aufladen und damit bezahlen kann. Deshalb muss alles in eine ziemlich langsame Kasse eingetippt werden, über die die Bedienungen fluchen. Ich habe niemanden gesehen, der damit bezahlt hat.

Irgendwann mache ich mich wieder auf den Weg und suche die Anderen im Infield, wo ich sie nicht finde. Ich erreiche Rico auf dem Händi, der mir sagt, dass sie schon wieder beim Zelt sind. Dort gibt es wieder reichlich Krach: Irgendwann kommt Dying Fetus. Melodie und Text Fehlanzeige, aber was solls.

Auf dem Heimweg verlieren Rico und ich die Anderen und hätten fast wieder einen Wackenrundgang gemacht, aber wir bemerken unseren Fehler zum Glück frühzeitig. Am Ortsausgang werfen wir noch einen Döner ein. Naja, ich esse ihn, Rico wirft ihn weg. Er stolpert an der Bordsteinkante und legt sich akkurat auf die Fresse. Als ich mich umdrehe, ist er auf mal weg und liegt auf der Straße! Er hat den Sturz mit den Händen abgefangen, so dass er nur eine Schramme am Knie hat. Leider schwillt die Hand im Laufe des Wochenendes immer mehr an, und er hat keine Kraft mehr.

Wir machen uns auf den gefühlt endlosen Weg nach Vaale. Hätten wir die anderen nicht verloren, wären wir mit einem Taxi gefahren!

Freitag

Der Freitag ist genauso heiß wie der Donnerstag. Wir sind um ca. 13:00 Uhr wieder im Infield, weil Rico Dark Tranquility schauen möchte. Ich stelle mich mit ihm in die brennende Hitze, aber das macht mir ganz schön zu schaffen. Ich muss erst mal Pause machen und kaufe mir tatsächlich Wasser in Wacken! Nur 3,50€ für 0,4l Mineralwasser. Ein Schnäppchen, aber egal!

Danach ging es direkt weiter mit Korpiklaani auf der Harder Stage. Die habe ich mir aus dem Schatten angeschaut: Das Fresszelt zwischen Louder und Harder. Dann ging es fast nahtlos weiter mit Epica auf der Faster Stage. Ich verabschiede mich von den Anderen und mache mich auf den Weg. Kurze Zeit später stehen sie neben mir, weil sie wohl keine andere Band gefunden haben. Kein schlechter Auftritt! Kurze Pause für Schandmaul, und dann ging es weiter mit Children of Bodom, auch ziemlich geil, und das Bier läuft wieder!

Mittlerweile sind auch Sandra und Arnusch zu uns gestoßen. Sandra sagt zu unserer aller Entsetzen, dass sie gerne Doro sehen möchte! Volle Deckung! Nun ja, wir können unsere Gastgeber ja nicht im Regen stehen lassen, also geben wir uns die volle Dröhnung. Wir stehen wie bei Volbeat zwischen den beiden Bühnen unter den Boxen und schauen uns das Drama an. Wie erwartet sabbelt sie mehr als dass sie singt, aber das ist gar nicht so schlecht. Dann singt sie halt wenigstens nicht 🙂

Nach ungefähr der Hälfte des Auftritts bekommt Sandra Rückenprobleme und möchte los. Wir sind schon auf dem Weg, als Doro plötzlich den Sänger von Amon Amarth auf die Bühne holt! Jetzt wird es doch noch einmal interessant. Wenn er singt, hört man Doro nicht! Dennoch der zweit schlechteste Auftritt, den wir gesehen haben.

Nach Doro geht es weiter mit Nightwish, von dem kleinen Eric als Nightshit verballhornt. Aber nachdem er sie gesehen hat, stimmt er zu, dass sie gar nicht sooo schlecht sind 🙂 Wir schauen uns noch ein paar Lieder von Running Wild an, und dann geht es ab ins Zelt.

Ungefähr 1 km vor Vaale holt uns Sandra mit dem Auto ein und nimmt uns mit. Arnusch und Gero gehen zu Fuß. In Vaale trinken wir noch einen Absacker und labern Scheiße, bis es auf die Luftmatratze geht.

Samstag

An diesem Tag gehen wir erst sehr spät los, weil unsere Gastgeber gerne mit uns grillen wollten. Der Morgen nimmt noch eine unerwartete Wendung, als Gero und Arnusch losfahren, um frische Forellen zum Räuchern zu kaufen. Arnusch hat sich einen Räucherofen gebaut, der auch genutzt werden wollte. Währenddessen schmeißen wir den Grill an und genießen Fleisch vom Fleischer, das Sandra besorgt hat. Dazu lecker Nudelsalat und Knoblauchkartoffeln. Sehr lecker! Aber die frisch geräucherte Forelle ist echt der Hammer! Ich bin zwar schon ziemlich vollgefressen, als die auf den Tisch kommen, aber eine schaffe ich. Sehr geil!

Als Sandras Schwester mit Rudi Karell aufschlagen, geht es auch bald los. Sandra fährt uns wieder bis zum Ortseingang, so dass wir fast pünktlich zu Die Apokalyptischen Reiter um 17:00 Uhr im Infield sind. Rico schaut sich die Band mit mir an, die Anderen gehen zu Gojira auf der Faster Stage. Mir gefallen sie, auch wenn der Sound auf der Bühne nicht so gut ist. Ziemlich windanfällig. Aber auch für Rico ist es kein Totalverlust. Danach gehen wir rüber zu unserem üblichen Treffpunkt, weil  um 20:00 Uhr Arch Enemy spielt.

Davor müssen wir leider noch Steel Panther ertragen, die schlechteste Band des Festivals. Wir dachten alle, dass wir mit Doro den Tiefpunkt erlebt hatten, aber die Kapelle war noch unterirdischer! Schlechte Musik, viel Gelaber, von dem mindestens jedes zweite Wort eine Variation von fuck war. Außerdem haben sie viel über Schwänze (Schwanz konnte der Sänger sogar auf Deutsch) und Titten gesprochen. Dabei haben sie eine Frau auf die Bühne geholt, die ihre Titten gezeigt hat, und sie dann nach Strich und Faden verarscht.

Sie saß wie auf dem Präsentierteller auf einen Barhocker und wurde von dem Sänger vollgelabert. Dann haben sie noch 17 andere Mädels auf die Bühne geholt, die teilweise barbusig zu der schlechten Musik tanzen mussten. Einfach nur zum Fremdschämen! Unterirdisch!

Wir mussten es allerdings aushalten, weil danach der beste Auftritt des Wochenendes kam: Arch Enemy. Geile Musik, und die Sängerin ist einfach eine Frontsau! Ohne viel Klimbim haben sie ihr Programm abgespult. Kein Gelaber, kurze Solos und ansonsten hau drauf! Klasse, weiter so!

Danach kam Helloween. Auch nicht schlecht! Da wurde ich sofort in meine Jugend zurückbefördert, und Rico ist voll abgegangen zu Dr. Stein und den anderen Klassikern. War auch echt geil gemacht. Sogar Kai Hansen stand auf der Bühne. Aber nach anderthalb Stunden halte ich es nicht mehr aus und gehe mit Danilo los.

Wir hören noch den letzten Song von Alien Weaponery auf der Wasteland Stage, trinken noch ein Bier und gehen dann zu Samael ins Zelt. Da gibt es mal wieder richtig was auf die Ohren. Eine schöne Abwechslung zu Helloween. Danach geht es zurück ins Infield. Helloween ist fertig. Wir hören uns noch den ersten Song von Dimmu Borgir an, aber das überzeugt uns nicht, so dass wir uns auf den Heimweg machen. Eric hält am Ortsausgang ein Taxi an, das uns zum Glück nach Vaale bringt, wo wir sofort ins Zelt fallen.

Sonntag

Wir sind um 9:30 Uhr bei Eric in Aukrug zum Frühstück verabredet. Um 8:00 Uhr stehen wir auf. Ich dusche, während Danilo mit den anderen Chaoten das Zelt zusammen faltet. Dann machen wir uns auf den Weg und kommen pünktlich in Aukrug an. Erics Töchter erscheinen kurze Zeit später. Der Freund der Jüngeren ist Arzt im Krankenhaus in Itzehoe, und die Ältere hat überraschenderweise immer noch keinen Freund.

Um ca. 10:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Danilo will wieder die Fähre nehmen. In Glückstadt warten wir 2 Stunden (im Verkehrsfunk war 1 Stunde angesagt), bis wir auf den Kahn kommen, aber sehr wahrscheinlich wäre es über die Autobahn auch nicht schneller gegangen. Um Hamburg herum war auf Google Maps alles rot, also nur Stau. Kein Wunder: Letzter Ferientag in Niedersachsen und Bremen. Wie auch immer, um ca. 14:30 setzt mich Danilo vor der Haustür ab.

Bilder und Running Order

Hier die Bilder

Und die Running Order