Sabaton – Sporthalle Hamburg

Anreise (6.1.2017)

Da ich nicht wusste, ob, wie und wo man in Hamburg bei der Seemannsmission parken kann, habe ich mich für die Bahn entschieden. Die scheint die Preise zu würfeln. Hinreise 1. Klasse mit Zugbindung: 35€, Normalpreis ohne Zugbindung 2. Klasse: 40€. Schlussendlich habe ich das Niedersachsenticket gewählt (23€). Die Regionalzüge (DB und Metronom) waren wie erwartet pünktlich. Abfahrt 14:28 Bremerhaven HBF, Ankunft 16:42 Hamburg HBF mit nur 30 Minuten Aufenthalt in Bremen. Dann nochmal 42 Minuten Nahverkehr: erst Bus, dann S- und U-Bahn.

Am Busbahnhof hat uns eine Frau angesprochen, ob wir ein Telefon hätten und einen Krankenwagen rufen könnten, weil dort ein unterkühlter Mann auf der Bank saß, dem es gar nicht gut ging. Es war auch ziemlich kalt, um die -6°C. Bevor ich 112 wählen konnte, hatte Olaf einen Wagen der BP gesichtet und sie aktiviert. Sie haben sich schlussendlich gekümmert und einen Krankenwagen gerufen.

In der S-Bahn sind wir auf eine Gruppe aus Leer gestoßen, die auch zum Konzert wollte. Einer aus der Gruppe (ich glaube, er hieß Jannis) hatte noch keine Karte. Er konnte es kaum glauben, als Olaf ihm seine 2. Karte schenken wollte. Insgesamt waren es 4 Personen: Jannis, seine Schwester, ihr Freund und Phillip, 15 Jahre alt, sein erstes Metal-Konzert. Wir haben uns sofort verstanden, auch sie sind jedes Jahr in Wacken 🙂

Das Konzert – Sporthalle Hamburg

Wie alle guten Deutschen (und Engländer) haben wir uns natürlich artig an der langen Schlange angestellt. Nach der obligatorischen Abtastung hat man uns gesagt, dass Gästeliste-Gäste einen anderen Eingang benutzen müssen. Also kehrt marsch und einmal um die Halle gelaufen. Nach Vorzeigen des Personalausweises haben wir die Karten sofort bekommen. Jannis hatte bis zum Schluss nicht glauben können, dass er umsonst reinkommt. Die Tageskarte hätte 55€ gekostet.

Erstmal ein Bier. Jannis gibt einen aus. Hat er gerne gemacht, nachdem Olaf ihm die Karte geschenkt hat. Ein Bier (Astra Pilsener 0,5l im Plastikbecher) kostet 4,50€ plus 0,50€ Pfand. Egarl Karl! Wir sind hier, um Spaß zu haben! Nachdem wir die Anderen gefunden hatten, ging es in die Halle. Accept als Vorband, auch nicht schlecht! Ein Urgestein des Heavy-Metals. Sie haben keine schlechte Show abgeliefert, aber leider kannten weder Olaf noch ich auch nur ein Lied.

Nach einer halbstündigen Umbaupause, die wir zum Rauchen genutzt haben, und in der Jannis und Olaf Kontaktdaten ausgetauscht haben, kam Sabaton. Was soll ich sagen? Einfach eine geile Show, die die Jungs abgeliefert haben! Sie können auf der Bühne genauso viel wie im Studio. Ich habe fast alle Lieder wiedererkannt, und auch das Gelaber hielt sich in Grenzen. Ich frage mich allerdings, warum Leute einen Sitzplatz auf der Tribüne haben wollen!

Wir stehen direkt an dem Merchandise-Stand ganz hinten. Leider kommt es, wie es kommen musste. Olaf stellt sein Bier auf dem Tisch ab, und es kippt um. Warum, wieso oder weshalb bleibt offen. Das Bier läuft natürlich in einen Karton mit neuen T-Shirts. Das führt zu einer hitzigen Diskussion zwischen der jungen Verkäuferin und Olaf. Als sie ihm droht, ihn “von der Security entfernen zu lassen”, wird draußen weiter diskutiert. Nach einer Weile mache ich mir Sorgen und mache mich auf die Suche, kann sie aber nicht finden. Ich gehe wieder zurück in die Halle und genieße Sabaton. Zwei Lieder später gehe ich noch einmal los und finde Olaf, der mit einem ehemaligen Polizisten diskutiert. Er hat das angeblich schwangere Mädel in Grund und Boden geredet und das Problem gelöst. Ende gut, alles gut. Zum Schluss des Konzerts bin ich ziemlich breit, und die kalte, frische Luft tut ihr Übriges.

Rückreise mit U- und S-Bahn. Olaf möchte noch in die Haifisch-Bar, aber ich kann nicht mehr und lege mich schlafen. Frühstück von 6:30 bis 9:30.

Abreise (7.1.2017)

Das Zimmer war sauber und vollkommen OK für 35€. Nichts besonderes, 2 Betten, Dusche und Bad sowie Frühstück. Letzteres war gar nicht schlecht. 2 Eier, kleine Würstchen und Frikadellen, Rollmöpse, Kaffee und Orangensaft. Mineralwasser wäre nicht schlecht gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Nach dem Frühstück Sachen packen und ab zum Hamburger HBF. Dieses Mal kein Bus, sondern nur S- und U-Bahn. Der Mensch an der Rezeption hat uns am Abend zuvor schon aufgeklärt, dass es auch eine S-Bahn-Station ganz in der Nähe gibt, was Gurgel nicht wusste.

Der Weg dorthin war nicht ganz unbeschwerlich. Viele Treppen und das bei Blitzeis! Die Nacht zuvor hatte es gefroren, wie schon geschrieben, und dazu kam Regen. Zum Glück haben wir uns nicht auf die Fresse gepackt. Ich nehme den Metronom um 11:14 und steige in Bremen in die NWB um, die gefühlt an jeder Milchkanne hält. Der Lokführer hat Humor und variiert seine Warnungen zum Glatteis an jedem Bahnhof.

Die größte Herausforderung war, vom Bahnhof nach Hause zu laufen. Bin fast nur auf der Straße gegangen, weil die Bürgersteige spiegelglatt waren. Die Fishtown Penguins hätten problemlos dort spielen können 🙂

Hier die Bilder

Ich habe fertig.

 

IPv6 mit der Telekom, Linux und pppoe

Pflicht: IPv4-Konnektivität

Wie das geht, habe ich hier beschrieben. Wenn das nicht läuft, geht auch nichts mit IPv6.

Kür: IPv6-Konnektivität

Ist eigentlich ganz einfach, wenn man weiß, dass Forwarding für das ppp-Interface ausgeschaltet sein muss. Ansonsten kann man lange auf ein Prefix warten: Man bekommt zwar eins, aber das Interface wird nicht konfiguriert!

So geht dem:

Unter Arch Linux gibt es die Datei /etc/ppp/ipv6-up.d/00-iface-config.sh. Dort trägt man Folgendes ein:

#!/bin/bash
echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/$1/use_tempaddr 
echo 0 > /proc/sys/net/ipv6/conf/$1/forwarding 
echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/$1/autoconf 
echo 1 > /proc/sys/net/ipv6/conf/$1/accept_ra

Wichtig ist die 2. Zeile: forwarding == 0, wie schon oben erwähnt. Diese Option ist der Schlüssel zum Glück, wirklich!

use_tempaddr kann ganz nach Gusto gesetzt werden, und autoconf muss natürlich auch aktiviert sein. Bei accept_ra bin ich mir nicht sicher.

Als Nächstes braucht man rdisc6 (Arch Linux: pacman -S ndisc6). Dann legt man eine neue Datei in /etc/ppp/ip-up.d an (Name egal, Hauptsache, es ist ein ausführbares Shell-Script). Bei mir heißt sie tkom-up.sh:

#!/bin/bash
rdisc6 ${IFNAME}

${IFNAME} wird von dem PPP-Gerümpel gesetzt und enthält den Namen des PPP-Interfaces (Überraschung!).

Zu guter Letzt muss man dem PPP-Dämonen noch sagen, dass er auch für IPv6 zuständig ist. Dafür fügt man die Zeile

+ipv6

irgendwo in /etc/ppp/options hinzu. Nach einem beherzten

# systemctl restart adsl

sollte eine globale IPv6-Adresse an ppp* rangeflanscht sein!

Ansonsten wäre da noch…

systemd-networkd, das standardmäßig Router-Announcements an IPv4-Only-Interfaces entgegennimmt und eine nervige Default-Route via fe80::1 setzt. Das kann man dem Trum abgewöhnen, indem man IPv6AcceptRA=false zu der .network-Unit hinzufügt. Bei mir sieht das so aus (ehemals KD, jetzt Vodafone-Verbimmelung):

[Match] 
Name=ext 
 
[Network] 
DHCP=v4 
IPv6AcceptRA=false

 

Telekom VDSL2 100/40

Bestellung und Auslieferung

Am 27.04.2016 habe ich via Internet Magenta Zuhause L bestellt (100/40 Mbit). Als Neukunde hat man sich geradezu rührend um mich gekümmert. Am 09.05.2016 wurde ich angerufen, um die Details der Installation abzuklären. War ganz gut so, denn aus den zahlreichen E-Mails habe ich nicht erkennen können, ob ein Techniker kommen muss oder nicht.

Es musste ein Techniker kommen. Das Zeitfenster war grandios: zwischen 8 und 16 Uhr. Allerdings hat er angerufen, bevor er losgefahren ist und angekündigt, dass er in 20 bis 30 Minuten vor Ort sei. So war es dann auch.

Als Erstes hat er ein Gerät an die TAE in der Wohnung angenöppelt, danach ging es in den Keller zum Hausanschluss. Dort hat er zwei Drähte rausgerupft und zwei andere aufgelegt. Wieder in der Wohnung hat der den Anschluss durchgemessen: 109Mbit/s Downstream. YEAH!

Das war Kundenservice par Exellence, muss ich sagen. Kann mich nicht beschweren!

Hartware

Da ich einen Router wollte, den man als Modem betreiben kann, habe ich den angebotenen Speedport-Trum nicht bestellt, da die Telekom den Modem-Modus aus der Firmware entfernt hat. Nach ein wenig F&E hat sich das Draytek Vigor 130 als Waffe der Wahl herausgestellt. Kostenpunkt: 103,92 € bei Amazon.

Laut Beschreibung vectoring-fähig, hat allerdings nur einen LAN-Anschluss. Egal, Karl. Hadante soll es routen 🙂

Voller Erwartung habe ich das Teil also angenöppelt und auf den Sync gewartet. Als er denn endlich da war, kam die große Enttäuschung: Lediglich 16Mbit/s, es sprach nur ADSL2+ 🙁 Also noch mehr F&E…

Dabei stellte sich heraus, dass ich eine spezielle Firmware benötige, damit das Teil VDSL spricht. Die bekommt man hier: Vigor130_v3.7.9_modem7.zip ist das Archiv der Wahl. Das ist die Version für G.Vectoring. Nach dem Firmware-Update hatte ich endlich die erwarteten 100/40 Mbit, Juchuu!

Modem-Betrieb

Um das Teil als Modem zu betreiben, muss man folgende Einstellungen vornehmen:

Internet Access -> General Setup
DSL Mode: Auto
VLAN Tag insertion (ADSL): Disable
VLAN Tag insertion (VDSL2): Enable
 Tag value: 7
 Priority: 0

PPPoE läuft auf VLAN 7, VLAN 8 ist IPTV, AFAIK. Abspeichern + Reboot des Modems. Dann:

Internet Access -> MPoA / Static or dynamic IP
MPoA (RFC1483/2684): Enable
Bridge Mode: "Enable Bridge Mode"

Abspeichern und obligatorischer Reboot des Modems. Danach darf man den “Roaring Penguin” bemühen.

Linux-Setup

Ich habe mir eine 1Gbit/s NIC von Intel gekauft: Die Intel EXPI9301CTBLK PRO1000 (Kernel Module e1000e). Die ist direkt mit dem Modem verbämselt. Wenn man den Benutzernamen unfallfrei zusammen klöppelt, ist der Rest ziemlich schmerzfrei. Der Benutzername lautet: <Anschlusskennung><Zugangsnummer>#0001@t-online.de. Die Daten stehen in den Einrichtungsunterlagen. Also:

# pppoe-setup

und die Daten eingeben. Danach

# pppoe-start

um zu testen, ob es funxioniert. Wenn ja, kann man den Service adsl aktivieren:

# pppoe-stop
# systemctl enable adsl
# systemctl start adsl

Um auch Pakete zu routen, muss die MTU für TCP komischerweise auf maximal 1382 festgetackert werden:

# iptables -t mangle -A POSTROUTING -o ppp0 -p tcp -m tcp \
--tcp-flags SYN,RST SYN -j TCPMSS --set-mss 1382

Habe erstmal fertig. Das Policy Routing ist leider schwieriger als gedacht, und IPv6 mit wechselnden Prefixen ist mehr oder weniger nutzlos 🙁