Noch ein Weihnachten in der angeblichen Pandemie. Da die Seuchenverwalter kurz vor dem Fest die noch viel infektiösere Omikron-Variante aus dem Hut gezaubert haben, und ich mich immer noch nicht habe impfen lassen, war die Lage nicht mehr ganz so entspannt wie 2020. In einem Telefonat vor dem Fest hat Mutter darum gebeten, dass ich mich doch testen lasse. Damit hatte ich kein Problem, zumal die Tests wieder kostenlos waren. Außerdem waren die Preise bei Enterprise immer noch jenseits von Gut und Böse, so dass ich zu Sixt gewechselt bin.
Freitag, 24. Dezember 2021
So begab es sich, dass ich mich an Heiligabend um ca. 8:10 Uhr zum Hauptbahnhof gestiefelt bin, um das Auto abzuholen. Zu meiner Überraschung hatte die Fahrkartenausgabe noch geschlossen, als ich in die Halle schritt, weil ich ein paar Minuten zu früh war. Ich hatte schon Schlimmes vermutet, aber eine Viertelstunde später saß ich in einem Renault Captur. Ich habe noch eine Kiste Bier bei Holab gekauft, bevor ich meine Siebensachen gepackt und mich nach einer kurzen Diskussion mit meinem Nachbarn über die katholische Kirche auf die Reise gemacht habe.
Erster Halt: Der Testcontainer vor dem Hornbach in Wulsdorf. Vor mir war eine fünfköpfige Familie, die auch getestet werden wollte. Gefühlt hat das eine halbe bis dreiviertel Ewigkeit gedauert, aber tatsächlich waren es nur 25 Minuten, bis ich mit negativem Testergebnis in der Tasche auf dem Weg nach Lingen war. Ich bin um 10:20 Uhr losgefahren und stand ziemlich genau um 12:00 Uhr vor der Haustür.
Sarah war noch unterwegs, die “richtigen” Kartoffeln zu kaufen, so dass ich den Mietwagen vor der Garage abstellen konnte. Wir haben lange in der Küche gesessen und uns bei Kaffee (und Kuchen für die Anderen) über alles Mögliche unterhalten, wobei Corona zum Glück außen vor blieb.
Um ca. 17:00 Uhr wurde das Abendessen vorbereitet. Auch dieses Mal waren Tina, Niko und die Kinder nicht dabei, allerdings nicht wegen Corona, sondern weil die Brinkers eine eigene Familientradition aufbauen wollten, was ich sehr gut verstehen kann. Nach dem Essen (Rinderbraten mit Kartoffeln, Soße, Blattsalat und Rotkohl) kam die Bescherung. Natürlich haben wir bei Kaminfeuer von der DVD geknobelt. Ich habe bekommen:
- Wie gesetzt einen Kalender
- Ein Kopfkissen (kein Daunenkissen)
- Einen neuen Saugfuß für meinen Staubsauger
- Wacken-Gewürze
- Werkzeug für Schrauben aller Art und Form
- Eine Heißluftfritteuse
Danach haben wir uns bei mehreren Bier weiter unterhalten und irgendwann Loriot geschaut, bis wir alle so gegen 12:00 Uhr schlafen gelegt haben.
Samstag, 25. Dezember 2021
Ich habe geschlafen wie ein Stein und bin erst gegen 10:00 Uhr aufgewacht. In der Nacht hatte es gefroren (-5°C), so dass es gar nicht so einfach war, das Dachfenster zu öffnen. Ich habe alleine gefrühstückt, da Sarah schon früher aufgestanden war. Kurz danach musste natürlich die neue Heißluftfritteuse getestet werden. Für den Anlass hatte Mutter extra Ofenpommes gekauft. Ich schlug vor, ein Unpacking-Video zu machen, was Sarah perfekt parodiert hat! Nachdem wir der Gerät laut Anleitung in Betrieb genommen hatten, wurden 300g Pommes darin versenkt. Das Ergebnis hat alle begeistert. Die Kartoffelstäbchen waren durch und vor allem sehr knusprig, teilweise mit zu viel Röstaromen. Ein oder zwei Minuten weniger als im Programm vorgegeben wären sogar besser gewesen.
Währenddessen habe ich mit Tina telefoniert, um einen Spaziergang im Wald zu organisieren. Um ca. 14:00 Uhr waren wir an der Kukuckstraße und sind mehr oder weniger stante pede los marschiert. Es war immer noch unter Null, aber dennoch sehr erfrischend. Danach hätte ich gerne noch einen Kaffee getrunken, aber Tina hatte keine Zeit (mehr), weil sie die Kinder für den Besuch bei Oma und Opa fertig machen musste.
Also gab es den Kaffee erst am Waldessaum. So gegen 17:00 Uhr wurde Sturm geklingelt. Die Brinkers, wer sonst? Kurz darauf wurde wieder geknobelt. Das Christkind hatte natürlich auch dort Geschenke hinterlassen. Wir haben alle mitgemacht, aber wenn ein Erwachsener dran war, durfte einer von den Vieren das Paket öffnen. Chris war der aufgeregteste, aber als jüngster durfte er das auch sein.
Nach der Materialschlacht gab es Abendessen. Selbstverständlich Mutters Rinderrouladen, auf die sich alle gefreut hatten. Um 20:00 Uhr war der Spuk vorbei und die Bude gerockt. Hat wie immer reichlich Spaß gemacht. Zum Abschied habe ich Tessa noch gefragt, wann sie Geburtstag feiert, und dass sie mir bitte Bescheid sagen möge. Da sie nichts vom Arno-Christkind bekommen hat, würde ich ihr die Karte mit ein paar Euronen gerne selbst übergeben (was ich ihr allerdings nicht gesagt habe). Nachdem wir die Bude entrockt haben, gab es eine sehr interessante Unterhaltung über Papas und Mutters Kindheit, bis wir kein Bier mehr hatten und ins Bett gegangen sind.
Sonntag, 26. Dezember 2021
Obwohl ich schon um 9:30 Uhr aufgestanden bin und vor allen anderen im Bad war, habe ich wieder alleine gefrühstückt. Nachdem ich den Tisch abgeräumt hatte, kam das Gespräch auf den großen, rosa Elefanten im Raum. Mutter fragte mich, ob Impfen tatsächlich keine Option sei, mit Hinweis auf die Goldene Hochzeit im Februar. Wenn sie tatsächlich an dem geplanten Termin stattfände, hätte ich mir spätestens am folgenden Montag zumindest meinen ersten Piks abholen müssen, aber so gerne ich auch dabei wäre, irgendwo ist halt eine Grenze, und ich lasse es drauf ankommen. Nachdem ich verneint habe, mich impfen lassen zu wollen, hat sie auch gleich gesagt, dass es noch gar nicht feststeht, ob die Feier überhaupt stattfindet. Ehrlich gesagt hoffe ich ja, dass sie verschoben werden muss. Wichtig war, dass es keinen ernsthaften Streit deswegen gab.
Danach habe ich mich mit Vater unterhalten und ihm LibreOffice installiert, damit er PPS(X)-Dateien über Doppelklick abspielen kann. Während er geruht hat, saß ich im Wohnzimmer und habe ein Kreuzworträtsel gelöst, derweil Mutter und Sarah zwei Filme (Immer diese Radfahrer und eine Schnulze) gleichzeitig geschaut haben. Nach dem Kaffee (15:37 Uhr) bin ich losgefahren, und ca 1:45 Stunden später (inklusive Tanken) in Bremerhaven angekommen.