An dem Tag habe ich Freizeitausgleich genommen, um ganz entspannt das Auto abzuholen und einzukaufen. Leider fing der Tag ganz und gar nicht entspannt an. Ich lag noch im Bett und dämmerte bei einem Hörspiel vor mich hin, als ich irgendwann ein lautes, tiefes Brummen vernahm. Zunächst dachte ich, dass es an den fast 30 Jahre alten Boxen lag, die am Tablet angeschlossen waren, aber das Wackeln am Kabel brachte keine Besserung. Erst nach dem Aufstehen merkte ich, dass der Krach aus dem Arbeitszimmer kam.
Hadante war aus, was bei eingeschaltetem Verstärker aus immer noch unerfindlichen Gründen zu einer Brummschleife führt. Da auch der Rest meiner Ausstattung sowie der Kühlschrank nicht mehr lief, warf ich einen Blick in den Sicherungskasten. Der Automat für den Stromkreis war natürlich geflogen und ließ sich erst wieder aktivieren, nachdem ich den Stecker neben dem Bücherschrank gezogen hatte. Ich machte mich erst frisch, bevor ich mit der Fehlersuche begann. Schnell kristallisierte sich heraus, dass Hadante der Übeltäter war. Ich vermutete sofort das Netzteil, weil die Ronte keinen Mucks mehr von sich gab. Nicht einmal die tollen LEDs auf dem Board leuchteten. Na toll, ein Wochenende ohne Internet, dachte ich zunächst, da ich nicht wusste, wo ich auf die Schnelle ein neues Netzteil auftreiben sollte.
Leider (oder zum Glück) hatte ich nicht viel Zeit, mich darum zu kümmern, weil ich um 9:00 Uhr einen Termin bei der Autovermietung hatte. Nach einer erfrischenden Dusche machte ich mich mit meinem reparierten Bulls-MTB auf den Weg. Wie sich dabei herausstellte, muss die Schaltung noch eingestellt werden, aber für den Weg zum Stadthaus hat es gereicht. Dieses mal gab es einen Renault Clio Kombi. Die Franzosen können zwar kochen und Wein machen, aber Autos bauen können sie definitiv nicht! Wie erwartet war die Karre hoffnungslos untermotorisiert. Kraft durch Drehzahl halt. Erst bei bei 6-7000 U/min im dritten Gang kam der Trümmer ein wenig aus dem Quark. Aber egal, für die Strecke Bremerhaven – Vaale über die Fähre und zurück sollte es schon reichen. Leider hatte sie auch keinen Navi, dafür aber eine Universalhalterung für Händis. Außerdem war der Tank nur zu 1/4 voll, aber da habe ich Punktlandung hingelegt.
Auf dem Rückweg nach Hause, um das Leergut einzuladen, sah ich, dass die Tür von Wede-Soft an der Rheinstraße offen stand. Dennoch bin ich vorbei gefahren und habe meine Einkäufe erledigt. Erst zum Holab, dann zum neuen Kaufland an der Pferdebarde (vormals REAL), und dann zum Aldi an der Elbestraße. Auf dem Rückweg bin ich tatsächlich bei Wede-Soft reingerödelt und habe ein neues 600W-Netzteil für 80€ gekauft.
Wieder daheim habe ich es natürlich sofort eingebaut. Danach wusste ich auch, warum das Alte den Geist aufgegeben hatte. Der Lüfter hatte keine Luft mehr bekommen, da er vollkommen verstaubt war. Zum Glück hatte ich den richtigen Riecher gehabt: Mit dem neuen Netzteil fuhr Hadante sofort wieder hoch! Danach habe ich noch meine 42km-Fahrradtour gemacht und bin gegen 14:30 losgefahren.
Anreise
Da ich wusste, dass es eine Umleitung über die Dörfer gab, bin ich sofort über Cuxhaven gefahren und habe den Umweg in Kauf genommen. Am Anleger war wie zu Corona-Zeiten erwartet nichts los. Ich hatte eine Zigarettenlänge Zeit, bis ich auf der Fähre stand. Während der Überfahrt habe ich Florian geantwortet, wann ich käme. Er hatte keine Lust einzukaufen, und wollte mich dafür einspannen. Bei meiner Antwort waren sie allerdings schon unterwegs. Kurz nach 17:00 bin ich in Vaale aufgeschlagen und habe einen heftigen Regenschauer mitgebracht.
Sandra und Taiga haben mich in Empfang genommen. Arnusch war noch arbeiten, weil er um halb eins noch einen Anruf bekommen hatte, und war erst um 19:30 wieder da. Währenddessen haben wir mehrere Bier getrunken und uns unter anderem über Corona unterhalten. Sandra musste ihre Zyste am Hals in HH entfernen lassen, weil kein anderes Krankenhaus bereit war, sie zu operieren. Im Krankenhaus musste sie durch die Corona-Station rödeln. Auf die Frage, ob das nicht gefährlich sei, kam die Antwort: Warum? Ist doch niemand hier. Das spricht Bände…
Außerdem habe ich erfahren, dass die Beiden wegen Eigenbedarfs ausziehen müssen. Der wurde angemeldet, kurz nachdem sie das Wohnzimmer komplett renoviert hatten. Neue Tapeten, Laminat usw. Wenn alles läuft wie geplant, können sie allerdings direkt neben Stefan in Wacken einziehen. Die Haushälfte müsste zwar grundsaniert werden, aber es gäbe eine Option zum Kauf für 90,000€, was in diesen Zeiten ein Schnäppchen wäre. Bin gespannt, wie das ausgeht.
Die Party
Die Party war wie immer ziemlich geil. Es kamen dann doch reichlich Leute, unter anderem Steven, Stefan und seine Frau Jasmine, außerdem welche, deren Namen ich schon wieder erfolgreich verdrängt habe. Ich habe unter anderem recht erfolgreich Darts geworfen und eine neues Kartenspiel namens “Niggern” oder so ähnlich gelernt. Wie ich später am Abend herausgefunden habe, war Florian sehr erstaunt, dass ich auch ohne Rico aufgeschlagen bin. Wir haben uns lange über Gott und die Welt unterhalten. Mit Steven habe ich mich auch länger unterhalten und sehr interessant Dinge über sein Leben gelernt.
Außerdem habe ich erfahren, dass Arnuschs Bruder Stefan tatsächlich an Corona erkrankt war. Er hatte Kopfschmerzen, Geschmacksverlust und Fieber, ähnlich einer normalen Grippe, aber keine Atemnot und musste auch nicht eingeliefert werden. Der ganze Spuk war nach zwei Tagen vorbei, aber er war 2 Wochen in Quarantäne. Währenddessen hat er es nicht geschafft, seine Frau anzustecken. Währenddessen hat er weiter sein volles Gehalt bekommen. Jetzt kenne ich tatsächlich jemanden, der an Corona erkrankt ist!
Natürlich hatte Sandra Gulaschusppe gemacht, die sehr gut geschmeckt hat. Zwischendurch gab es kurze Aufregung, weil jemand vermutet hatte, dass die Polizei vor der Tür steht, aber das war zum Glück nicht der Fall, weil wir für eine Zusammenkunft in Corona-Zeiten viel zu viele gewesen wären. Schlussendlich haben wir bis 5:30 Uhr getagt. Florian musste Arnusch ins Bett bringen, weil er am Tisch eingeschlafen ist. So etwas habe ich noch nie gesehen. Er hat einfach seinen Kopf gesenkt und geschnarcht! Insgesamt sind zweieinhalb Kisten Holsten durchgegangen, sowie mehrere Flaschen Pfeffi, Talamore, Schnaps, eine Flasche Portwein und Tequila.
Samstag
Als ich das erste Mal aufgewacht bin, hatte ich ziemliche Kopfschmerzen, aber die waren zum Glück um 12:30 weg, als wir aufgestanden sind. Kurz vor Feierabend haben wir noch sinniert, dass ich bleibe und wir weiter saufen, aber dafür war ich zu kaputt. Ich glaube, dass Sandra und Arnusch ganz froh waren, dass ich gefahren bin. Sie hatte Kopfschmerzen, und er hing auch durch. Kurz vor Ende gab es zudem noch den Vorschlag, Angeln zu gehen, aber wer auch immer das gesagt hatte, ist nicht erschienen. Er wäre bei unserem Zustand auch achtkantig aus dem Haus geboxt worden.
Nachdem Sandra und ich aufgeräumt hatten, gab es zwar Frühstück, aber ich konnte noch nichts essen. Um 15:00 Uhr habe ich mich auf den Weg gemacht. Ich konnte direkt auf die Fähre fahre und war um kurz nach 5 wieder in Bremerhaven. Alles in allem eine sehr geile Party, wie immer in Vaale!
Das Auto war für 9:00 Uhr am Freitag bestellt. Um ca. 8:30 Uhr habe ich im Büro ausgestempelt und bin zum Stadthaus gefahren. Um kurz nach 9:00 Uhr bin ich mit einem Ford Galaxy Diesel vom Hof gefahren. Danach habe ich meinen Biervorrat aufgefrischt und bin zum ersten Mal in meinem Leben mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Wegen der Parkplatzsuche wäre ich zu Fuß sehr wahrscheinlich ebenso schnell gewesen.
Um ca. 14:30 habe ich mich auf den Weg zur Fähre gemacht. Das Navi hat sich reichlich Mühe gegeben, mich über Cuxhaven zu lotsen. Als ich in Lintig vor der Umleitung stand, wusste ich auch, warum. Wie auch immer, am Anleger in Wischhafen hatte ich ungefähr eine Zigarettenlänge Zeit, bis die nächste Fähre kam. Um ca. 18:00 Uhr war ich da, da ich auf der Autobahn alles aus der Karre rausgeholt habe. Berg runter mit Rückenwind waren 200+ km/h drin.
Freitag 2021-04-16
Nach 3 oder 4 Bier haben wir den Grill angeworfen und uns darauf geeinigt, an dem Abend kein Feuer zu machen, sondern Olafs Rechner auf SSD umzurüsten. Bei unserem letzten Treffen war mir aufgefallen, dass sein Rechner unglaublich langsam war, woraufhin ich ebendiesen Vorschlag gemacht habe. Nachdem wir uns mit einem leckeren Salat und Grillfleisch gestärkt hatten, machten wir uns an die Arbeit. Die Montage der SSD war das größte Problem. 2 Grobmotoriker, eine winzige Schraube und ein noch kleineres Gewinde sind keine gute Kombination 🙂
Die Installation des tollsten, neuesten Windows auf der neuen Platte war erwartungsgemäß kein Problem, die Anmeldung mit einem lokalen Konto anstatt eines Microsoft-Kontos allerdings schon. Nach diversen PIN- und Passworteingaben sowie Einstellungen in der Systemsteuerung war auch das erledigt. In weiser Voraussicht hatte ich ein externes USB-Gehäuse für die alte Festplatte mitgebracht, so dass wir nur die wichtigsten Daten kopieren mussten. Danach haben wir bis 5:00 Uhr getagt, bevor ich mich in meinen Schlafsack gerollt habe.
Samstag 2021-04-17
Am Tag darauf bin ich um 13:30 aufgestanden. Da es kein Warmwasser gab, weil etwas an der Heizung defekt war, konnte ich nicht duschen, aber das war als Festivalerfahrener kein Problem.
Nach einem reichhaltigen Frühstück sind wir wie immer zur Hamburger Hallig gelaufen. Zu meiner Überraschung hatte das Restaurant geöffnet. Als Olaf allerdings trotz der zahlreichen Hinweisschilder über die Terrasse zum Strand wollte, wurde er angemault, doch bitte seine Maske aufzusetzen. Uns blieb nichts Anderes übrig, einen anderen Weg zu nehmen. Er hätte gerne baden wollen, aber dafür war es zu voll, da das Wetter gut war. Nach einer Zigarette haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
Als wir um 18:00 Uhr wieder zu Hause waren, gab es sofort ein Bier. Wie immer habe ich mir natürlich eine Blase am Fuß gelaufen, aber irgendwas ist ja immer. Olaf hat erst ein Feuer gemacht, bevor er den Grill angeworfen hat. Um ca. 22:00 Uhr haben wir gegessen und danach noch ein wenig am Feuer gestanden. Da wir klaren Himmel hatten, wurde es schnell kalt, aber die Ruhe und Stille dort ist einzigartig. Ohne die Lichtverschmutzung der Windräder wäre es noch schöner gewesen. Danach haben wir uns an den Computer gesetzt und haben Olafs Musiksammlung aufgefrischt. Außerdem habe ich diverse Kabel und Adapter für ihn bestellt.
Bei der Verabredung habe ich darauf bestanden, einen Termin nach Ulrikes Auszug zu wählen. Nicht, weil ich sie nicht sehen wollte, sondern weil ich keine Lust hatte, zwischen den Stühlen zu sitzen. Beim letzten Treffen hatten die Beiden immer wieder beharkt, was ich mir nicht geben wollte. Die Gästezimmer waren leer, ebenso das Wohnzimmer. Deshalb habe ich unten in meinem Schlafsack auf dem Ehebett geschlafen. Um 3:30 habe ich mich verabschiedet.
Sonntag 2021-04-18
Um 10:30 habe ich mich aus dem Schlafsack geschält und eine Katzendusche genommen. Um 12:45 Uhr habe ich mich dann vom Acker gemacht. Die Rückfahrt war rekordverdächtig. Auf der Autobahn habe ich den Diesel einmal mehr freigebrannt und alles rausgeholt. Wie der Zufall es so wollte, konnte ich am Anleger direkt auf die Fähre rollen. In Wischhafen habe ich mich vom Navi leiten lassen und bin über Cuxhaven gefahren, so dass ich nur 3 Stunden später in Bremerhaven war. Wie gesagt: rekordverdächtig!
Auch die Kurbel in der richtigen Größe ließ sich nicht festschrauben. Vermutlich hatte ich bei meinen Versuchen, die Kurbel abzuziehen, das Gewinde im Tretlager beschädigt. Zunächst habe ich überlegt, entweder ein neues Tretlager oder einen passenden Gewindeschneider zu kaufen, aber zum Glück war das nicht nötig, da ich mir einen passenden Gewindeschneider leihen konnte. Mit sanfter Gewalt konnte ich das Gewinde wieder gängig machen. Nachdem ich die Kurbel und die Pedalen schlussendlich montiert hatte, ging es in die nächste Runde.
Level 3 – Die Kassette
Voller Begeisterung baute ich das Hinterrad aus, um die Kassette (der Ritzelkranz am Hinterrad) zu wechseln. Dafür benötigt man gleich 2 Spezialwerkzeuge: einen Kassettenabzieher und eine Kettenpeitsche. Wie sich herausstellte, hatte ich ersteres natürlich zielsicher in der falschen Größe bestellt, so dass ein weiterer Besuch bei Amazon nötig war.
Mit den passenden Utensilien war der Austausch enttäuschend einfach. Nach nur 15 Minuten war der neue Zahnkranz montiert, so dass ich mich nun der Kette widmen konnte.
Level 4 – Die Kette
Die Kette zu kürzen war wesentlich unproblematischer als ich gedacht hatte. Mit einem einfachen Längenvergleich konnte ich feststellen, wie viele Glieder der neuen Kette ich entfernen musste. Bei der Demontage der Alten habe ich das schon vorhandene Nietwerkzeug zwar beschädigt, aber zum Glück nicht irreparabel. Das Vernieten der Neue war dennoch ziemlich fummelig, allerdings musste ich zu meiner Überraschung die Schaltung nicht neu einstellen. Hinten funktionierte alles wie gewünscht, und vorne hatte schon lange nicht mehr funktioniert, was bei einem ca. 14 Jahre alten Fahrrad auch kein Wunder ist.
Begeistert von dem Erfolg versuchte ich voller Übermut, den Umwerfer vorne wieder gängig zu machen, was ein großer Fehler war. Etwa eine frustrierende Stunde später war endlich alles wieder wie zuvor: Die Kette auf dem größten Ritzel, ohne dass geschaltet werden kann 🙁
Fazit
Alles in allem ist die Reparatur kein Hexenwerk oder Raketenwissenschaft, vorausgesetzt, man hat das passende Werkzeug. Ich fühle mich gut gerüstet, den bald anstehenden Wechsel bei dem anderen Fahrrad selbst durchführen zu können, was ja auch Sinn der Übung war.
Das alte Mountainbike werde ich nächste Woche (30.4.2021) testen, wenn ich das Auto abhole. Die Hinterradbremse klemmt zwar, aber das hat nichts mit der Reparatur zu tun. Für die paar Kilometer sollte es auf jeden Fall reichen.
Dank der Corona-Pandemie, oder besser gesagt, der Corona-Panik war Weihnachten anders als gewohnt. Die Kinder waren diesmal nicht mit dabei, weil sich meine Schwester Sorgen machte, dass sie Oma und Opa anstecken könnten. Die Propaganda und Panikmache hat also vollumfänglich funktioniert. Die andere Schwester hat sogar einen Schnelltest vor der Anreise gemacht. Oma und Opa sahen es wesentlich entspannter. Die zur Risikogruppe gehörigen hätten sich gefreut, wenn wir alle zusammen gekommen wären, und ich übrigens auch, aber ich habe es aufgegeben, gegen die Propaganda anzureden. So begab es sich, dass wir Heiligabend lediglich zu viert waren.
24. Dezember 2020
Ich hatte das Auto für 8:30 Uhr bestellt und bekam einen Ford Galaxy, mit dem ich relativ pünktlich vom Hof gefahren bin. Damit habe ich zunächst Bier geholt und dann meine Sachen gepackt, so dass ich gegen 11:30 in Lingen war. Sarah war schon einen Tag früher angereist. Wie üblich haben wir uns lange in der Küche unterhalten, aber erst, nachdem der Weihnachtsbaum geschmückt war. Nach dem Kaffee mit selbst gebackenen Waffeln haben Sarah und ich einen Spaziergang gemacht, während Mutter und Vater mit dem Rad unterwegs waren. Wir habe eine große Runde über den Dieksee um den Gauerbach gemacht. Wieder zurück wurde das Abendessen zubereitet. Natürlich gab es wie immer Rinderrouladen, Rotkohl, Salat, Knödel und Kartoffeln, was alles vorzüglich geschmeckt hat. Nur der Nachtisch war nicht ganz so gelungen, weil Mutter keine Himbeeren mehr bekommen hatte. Mich hat das nicht gestört, da ich sowieso einen Joghurt gegessen habe.
Erst danach kam die Bescherung. Wir haben wie immer um die Geschenke geknobelt, nur ging es dieses Mal wesentlich ruhiger zu, weil die Kinder nicht dabei waren. Dennoch hat es viel Spaß gemacht. Dann haben wir und bis 1:00 nachts Uhr Fotos auf dem Fernseher angeschaut. Zunächst haben Vater und ich aneinander vorbei geredet, weil ich nicht genau, wusste, was der mit Bildern meinte, aber schlussendlich konnte ich seinen PC überreden, die digitalisierten Fotos über DLNA freizugeben. Schlussendlich lief es darauf hinaus, dass wir alle Fotos von 1971 bis 1984 gesehen haben. Danach ging es ins Bett.
25. Dezember 2020
Nach dem Aufstehen haben Sarah und ich zusammen um ca. 10:30 Uhr gefrühstückt. Dabei haben wir vereinbart, zu Fuß zu meiner anderen Schwester zu gehen. Da wir Heiligabend nicht zusammen verbracht haben, wurde schon vorher beschlossen, dass wir uns gegen 16:30 bei ihr draußen im Garten an der Feuertonne treffen, um auch ja niemanden mit Corona anzustecken. Bis es allerdings so weit war, haben wir die restlichen Fotos aus Vaters Sammlung angeschaut (1984 – 2020). Nach dem Kaffee sind Sarah und ich losgerödelt. Alles in allem war es ein schöner Nachmittag. Da wir ein wenig zu früh waren, haben wir die Schwiegereltern noch getroffen, und dass das Christkind Geschenke bei den Mutter und Vater abgeliefert hat, hat die Stimmung weiter gesteigert. Irgendwann wurde den Anderen so kalt, dass sie nach Hause gefahren sind. Ich bin noch geblieben und habe mich mit meinem Patenkind und meiner Schwester an der Feuertonne unterhalten. Irgendwann musste ich allerdings auch los, um das Abendessen nicht zu weit hinauszuzögern. Der Fußmarsch dauert übrigens bei strammem Schritt am See entlang so um die 35 Minuten.
Zum Glück hat man mit dem Essen auf mich gewartet. Es gab die restlichen Rouladen, Rinderbraten, Kartoffeln, Salat und Rotkohl. Danach haben wir Gesellschaftsspiele gespielt. Sarah hatte mehrere Spiele gekauft, unter anderem Wer wird Millionär. Vater musste genötigt werden mitzuspielen, hat sich aber nicht schlecht geschlagen. Ich habe immer die richtigen Fragen zum falschen Zeitpunkt bekommen und deshalb nicht einmal einen Blumentopf gewonnen. Als nächstes haben wir Hast du Worte gespielt. Das Spiel ist ähnlich Stadt/Land/Fluss/Vollpfosten und lag mir gar nicht. Dieser Abend wurde gegen 0:00 Uhr beendet.
26. Dezember 2020
Wie üblich habe ich mit Sarah zusammen gefrühstückt. Während ich danach mehr oder weniger genötigt wurde, einen Teil von Der kleine Lord zu schauen, ist Sarah zu ihrem Patenkind gefahren. Während ich meine Siebensachen zusammen packte, rief die andere Schwester an und fragte, ob wir noch einen Spaziergang machen wollten, was wir am Abend zuvor so abgesprochen hatten. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen, obwohl Sarah immer noch unterwegs war. Ich habe zugesagt, dass ich spätestens eine dreiviertel Stunde später bei ihr sei. Auf der Fahrt dorthin sah ich, wie Sarah sich verabschiedete, hielt aber nicht an. So ergab es sich, dass wir zunächst eine kleine Runde mit drei Kindern im Wohngebiet gemacht haben, um die Zeit zu überbrücken, die Sarah brauchte, um alles zu regeln. Danach haben wir eine große Runde mit nur noch einem Kind durch den Wald gemacht. Dann habe ich den Rücksturz nach Bremerhaven in Angriff genommen. Die Fahrt hat ca. 1:42 Stunden gedauert.
Don’t try to resize a disk of a running VM with qemu-img directly. Use virsh instead. NB: This can’t be done via the GUI, either. You have to use the shell.
Then inside the VM, assuming you’re using LVM and XFS as filesystem, re-read the partition table of the resized disk, then resize the physical volume, then the logical volume and finally the filesystem:
Da meine alte Brille mittlerweile ziemlich zerkratzt war und schief saß, beschloss ich, am 19.11.2020 in den sauren Apfel zu beißen und mir ein neues Nasenfahrrad zu besorgen. Zudem wollte ich einen Sehtest machen lassen. Als ich das während der Kaffeepause mit den Kollegen ansprach, kristallisierte sich schnell heraus, dass dies in Corona-Zeiten ein schwieriges Unterfangen werden sollte. Ohne Termin gehe da gar nichts.
Da die nächste Fiemann-Filiale fußläufig erreichbar war, versuchte ich mein Glück trotzdem. Ich stellte mein Fahrrad am Bahnhof ab und ging zu Fuß weiter. Mit einem Schal als Maske betrat ich den Laden und begab mich zielsicher in die Damenabteilung, was ich allerdings bis dahin nicht wusste. Ich probierte mehrere Gestelle, bis mich jemand ansprach.
Bevor ich mein Begehr vorbringen durfte, wurde ich zunächst mit Desinfektionsmittel geduscht. Danach wurde mir verkündet, dass ich frühestens in einer Woche einen Termin für den Sehtest bekäme, es sei denn, ich wartete noch mindestens 10 Minuten, da es sein könnte, dass ein Termin ausfalle. Die Zeit nahm ich mir und nutzte sie, Gestelle in der Männerabteilung auszusuchen. Die angefassten Brillen solle ich bitte auf die Ablage legen, da sie desinfiziert werden müssten, was ich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm.
Nach 10 Minuten wurde ich tatsächlich zum Sehtest gebeten, wobei sich die Maske als sehr hinderlich erwies. Bei einem Test beschlug die Armatur, so dass ich fragen musste, ob ich blind sei, was aber zum Glück nicht der Fall war. Schlussendlich stellte sich heraus, dass sich nicht viel verändert hatte. Ich bestellte 2 Mal dieselbe Brille und verließ glücklich den Laden.
Zurück am Bahnhof verließ mich mein Glück. Ich suchte verzweifelt nach meinem Fahrrad, fand es aber nicht. Da ich es nur mit dem Ringschloss abgeschlossen, aber leider nicht angekettet hatte, war es wohl leichte Beute. Das Trekkingrad werde ich wohl nie wieder sehen 🙁
Als ich im Corona-Sommer 2020 mein Fahrrad zur Reparatur abgeben wollte, weil die Zahnkränze mal wieder rund waren, wurde ich gefragt, ob ich einen Termin hätte. Als ich das verneinte, bekam ich einen Termin sechs Wochen später, an dem ich mein Fahrrad abgeben durfte! Da ich mir in der Zwischenzeit ein weiteres MTB zugelegt hatte, beschloss ich, es selbst zu versuchen. So kompliziert konnte das doch nicht sein. Leider wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
Level 1 – Werkzeug und Ersatzteile
Zunächst habe ich mich auf Youtube schlau gemacht. Kurz darauf war ich stolzer Besitzer folgender Werkzeuge:
Kurbelabzieher
Kettenpeitsche
Zahnkranzabzieher
Speichenschlüssel
Drehmomentschlüssel
und der notwendigen Ersatzteile für den Austausch. Außerdem habe ich mir noch eine Baustellenlampe im Bauhaus besorgt, um für ausreichend Beleuchtung im Keller zu sorgen. Nun konnte nicht mehr viel schiefgehen, dachte ich. Also frisch, fromm, fröhlich, frei ans Werk!
Level 2 – Die Kurbel
Frohgemutes habe ich das alte Bulls-MTB an dem bereits vorhandenen Fahrradreparaturständer aufgehängt und die Inbusschrauben am Tretlager entfernt, so dass ich den Kurbelabzieher montieren konnte. Leider hatte ich keinen passenden Inbusschlüssel für Letzteren und versuchte es mit zwei Schraubenschlüsseln, einem Hammer und roher Gewalt, aber die Kurbel rührte sich keinen Millimeter. Also ab in den Baumarkt und einen passenden Inbusschlüssel gekauft, aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. Schlussendlich habe ich einen zweiten Kurbelabzieher bestellt, auf den auch mein Drehmomentschlüssel passte.
„Gebt mir einen Hebel, der lang genug, und einen Angelpunkt, der stark genug ist, dann kann ich die Welt mit einer Hand bewegen.“ – Archimedes
Da ich nun einen wesentlich längeren Hebel hatte, ließ sich die Kurbel tatsächlich abziehen. Es war zwar immer noch nicht einfach, aber mit ein wenig Kraftaufwand hat sie sich gelöst. Hurra, das erste Problem war gelöst!
Die Montage der neuen Kurbel gestaltete sich schwieriger als erwartet. Nachdem ich sie endlich auf das Tretlager aufgesetzt hatte, ließ sich die Schraube nicht anziehen. Daraufhin habe ich die Gewinde neu/alt und deren Durchmesser verglichen, aber sie waren identisch. Daran konnte es also nicht liegen. Da sich das Kettenblatt außerdem nicht drehen ließ, habe ich irgendwann die Durchmesser des alten und neuen Kettenblattes verglichen. Natürlich war das Neue größer als das Alte, also kein Wunder, dass es überall klemmte. Zurück zu F&E (Forschen & Entdecken).
Wie ich herausfinden musste, gibt es Kurbeln in verschiedenen Formen, Farben und Größen. Natürlich hatte ich zielsicher die Falsche gekauft. Entscheidend sind die Anzahl der Zähne auf der größten Scheibe. Damit lässt sich der Durchmesser des äußeren Kettenblattes berechnen, da der Abstand zwischen den Zähnen immer 0.5 Zoll/Inch oder 12.7mm beträgt:
Ich hatte, damals noch unwissend, eine Kurbel mit 48 Zähnen bestellt, was nach obiger Formel einen Durchmesser von 190mm ergibt. Also kein Wunder, dass es klemmte. Außerdem wichtig ist die Kurbellänge, der Abstand zwischen der Mitte des Kettenblattes und der Mitte des Pedalgewindes. Bei 42/34/24 Kurbeln gibt es mehr oder weniger 2 Längen: 170mm und 175mm. 175mm ist die Länge der Wahl für mein Versuchsobjekt. Natürlich habe ich zunächst die falsche Länge bestellt. Bin baff gespannt, wie die Sache ausgeht…
Fortsetzung folgt, sobald die neue Kurbel geliefert wird.
Da sich meine Eltern zu dem neuen Wohnzimmer auch ein neues Sofa gegönnt haben, fragten sie mich, ob ich ihr altes übernehmen wolle. Da meins insgesamt bestimmt 25 Jahre alt war (15 Jahre bei mir, vorher 10 Jahre bei meinen Eltern), habe ich natürlich sofort zugesagt. Leider stand die Aktion unter keinem guten Stern.
Wie schon bei dem Wohnzimmer selbst hat das Möbelhaus den Liefertermin für das neue Sofa kurzfristig um eine Woche verschoben. Ursprünglich sollte es am 12.08.2020 geliefert werden. Dementsprechend habe ich alles in die Wege geleitet:
Transporter mieten
Freizeitausgleich nehmen, was gar nicht so einfach war, weil fast alle Kollegen Urlaub hatten
Olaf als Helfer aktivieren
Daher war ich nicht sehr begeistert, als Vater am Wochenende vorher anrief und sagte, dass sich der Termin um eine Woche verschiebt. Den Transporter konnte ich dank Corona trotz Vorauszahlung noch stornieren. Olaf hatte sein Zugticket allerdings schon gekauft und konnte es nur gegen Gebühr zurückgeben. Den Freizeitausgleich auf die nächste Woche zu verschieben war auch nicht ganz einfach, da die Personaldecke wegen Urlaubs immer noch recht dünn war. Dennoch habe ich es irgendwie hinbekommen.
So bin ich dann am 20.08.2020 um 13:00 Uhr bei der Autovermietung aufgeschlagen, um zum ersten Mal einen Transporter zu leihen. Die Kosten pro Tag waren überschaubar, allerdings gelten andere Bedingungen. Ich hatte nur 200 Freikilometer, für den Rest musste ich bezahlen. Außerdem habe ich mir eine Haftungsreduzierung von 1.100€ pro Schaden auf 100€ gegönnt (30€ pro Tag).
Gegen 14:00 Uhr habe ich mich auf den Weg gemacht. Die Anreise nach Lingen hat fast eine halbe Stunde länger gedauert, da es ein Donnerstag war, und man mit einem Transporter nicht sonderlich gut überholen kann, aber ich war ja nicht auf der Flucht.
Kaum angekommen, musste ich sofort arbeiten. Den Fernsehsessel und den Hocker wollte ich nicht mitnehmen, da ich dafür keinen Platz habe. Der musste also entsorgt werden. Außerdem haben meine Eltern ihre über 20 Jahre alte Kühltruhe ausgemustert. Da ich mit einem Transporter unterwegs war, hat es sich angeboten, die Sachen damit zum Venneberg zu bringen. Die erste Hürde war, den Ford Transit rückwärts in die Einfahrt zu manövrieren. Ich hatte mich vollkommen verschätzt und dachte, dass es nicht passt, aber schlussendlich war es kein Problem. Es hat beim ersten Anlauf geklappt. Gelernt ist wohl gelernt.
Um die Kühltruhe aus dem 1. Stock zu schleppen, habe ich den Deckel abgebaut. Der war mit einer kräftigen Sprungfeder befestigt, die nach dem Lösen der letzten Schraube nicht sehr überraschend ein Eigenleben entwickelte, so dass das Scharnier eine recht unsanfte Begegnung mit meinem Dickschädel hatte. Es hat sich schlimmer angehört als es war. Die Truhe war zwar immer noch recht unhandlich, aber sie musste sich geschlagen geben und ist schlussendlich im Transporter gelandet. Kurz vor 17:00 Uhr haben wir alles für 8€ bei der Mülldeponie abgeladen.
Abends haben wir bei Tina gegrillt und Vaters Geburtstag gefeiert. Chris hat wie ein Wasserfall geredet, und Tessa hat mich mit ihrem Zeugnis arm gemacht. Sie hatte nur Einsen und Zweien, keine einzige Drei. Insgesamt bekam sie 75€ von mir (10€ für jede Eins, 5€ für jede Zwei). Ziemlich überraschend kam es nach der Übergabe des Geldes zu einem kleinen Disput. Sarah war wenig begeistert davon, dass Tessa von mir Zeugnisgeld bekommt, Michel von ihr aber nicht. Zum Glück war Michel nicht dabei, und Tessa wurde gesagt, ihm das nicht unter die Nase zu reiben, aber schlussendlich hat Nico meiner Meinung nach Recht gehabt, als er sagte, dass so nun einmal das Leben sei. Wie auch immer: Nicht mein Problem!
Am nächsten Morgen haben wir zusammen auf der Terrasse gefrühstückt. Danach hat Mutter die Blumenkästen für den Balkon bestückt. Um ca. 11:00 Uhr habe ich mich auf den Weg nach Bremerhaven gemacht. Olafs Zug war tatsächlich pünktlich um kurz nach 10 Uhr in Bremerhaven angekommen. Während ich noch auf der Piste war, hat er sich im Outdoor-Laden beschäftigt. Nachdem ich um ca. 13:15 Uhr gelandet war, habe ich ihn sofort angerufen. Während der Wartezeit habe ich die Blumenkästen nach oben geschafft und versucht, den Poller in der Einfahrt mit einer Kombizange zu entfernen, habe es aber nicht geschafft.
Nun denn, wofür hat man einen Olaf 🙂 Nachdem er um ca. 14:00 Uhr angekommen war, hat er das Ding innerhalb einer Minute aus dem Weg geräumt. Was ich nicht wusste: Der Verschluss schnappt zurück. Man muss also drehen und gleichzeitig nach oben ziehen! Danach habe ich den Transporter unfallfrei rückwärts in die Einfahrt geschoben.
Danach ging es an die Arbeit. Wir haben immer ein Teil nach unten geschleppt und auf dem Rückweg ein neues Teil nach oben. Die Elemente waren nicht schwer, aber klobig und unhandlich. Das lange Stück des alten Sofas haben wir ohne Rücksicht auf Verluste die Treppe hinab rutschen lassen. Auf dem Rückweg haben wir als letztes das Eckstück des neuen Sofas nach oben getragen. Ging alles gut, bis wir vor der Wohnungstür standen.
Das Ding passte nicht durch die Tür! Das konnte doch nicht wahr sein! Unten stand ein kaputtes Sofa, und oben Dreiviertel eines neuen. Ohne Eckstück war das Neue nutzlos. So nah und doch so fern! Schlussendlich mussten wir die Haustür aushängen, so dass wir es mit sanfter Gewalt durch die beiden Türen zwängen konnte. Puh! Nochmal Glück gehabt! Dabei ist dem Türrahmen ein wenig Farbe abhanden gekommen, die das Sofa dankbar aufgenommen hat, aber es hat funktioniert. Ich war sehr erleichtert, nachdem wir alles zusammengesetzt hatten.
Danach haben wir das alte Sofa eingeladen und zur MBA gebracht. Da ich keinen PKW, sondern einen Transporter hatte, musste ich auf die Waage, um schlussendlich doch nichts zu bezahlen. Nach zwei Mal Wiegen und längerer Wartezeit sind wir alles losgeworden und haben den Transporter abgegeben. Obwohl Personal anwesend war, sollte ich den Schlüssel in den Nachttresor werfen. Egal, es wurden keine Schäden festgestellt, und der Tankstand wurde auch akzeptiert. Danach haben wir Brötchen gekauft, mein Fahrrad von der Stadtverwaltung abgeholt, uns einen Berlindöner geholt, und uns dann dem Wesentlichen gewidmet.
Am Samstag haben wir einen Spaziergang durch das Hafengebiet gemacht und wollten eigentlich in der letzten Kneipe vor New York einkehren. Leider hatte der Laden entgegen der Öffnungszeiten auf der Fratzenkladdeseite wegen Coronapanik geschlossen. Also kein Bier für den Rückweg. Das Wetter war ziemlich garstig. Wir mussten zwei Mal pausieren, um Gewitterschauer abzuwarten. Das erste Mal unter einer Brücke, und zwei Mal an einer Bushaltestelle. Bei der Ersten an der Columbusstraße haben wir einen Vater mit Sohn getroffen, die mit dem Fahrrad von Göttigen nach Bremerhaven gefahren sind. Wie erwartet in Tagestouren von 50 bis 70 Kilometer.
Am Samstagabend haben wir uns nicht lumpen lassen. Da ist reichlich Bier durchgegangen. Wir haben den Film “Er ist zurück” geschaut. Anfangs waren wir begeistert, aber die Moralkeule zum Schluss hat uns beiden nicht gefallen. Währenddessen hatten wir eine angeregte Diskussion über kirchliche Feiertage. Nach zwei Stunden haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns nicht einig werden. Obwohl es teilweise hoch her ging, war es sehr interessant! Man muss nicht immer einer Meinung sein, ganz im Gegentum!
Danach haben wir noch “The Bourne Identity” geschaut, aber nach einer halben Stunde hatte ich die nötige Bettschwere und habe mich ins Bett verabschiedet. Olaf war auch so fertig, dass er den Fernseher nach 10 Minuten ausgeschaltet hat. Mittlerweile war es zwischen 2:00 und 3:00 Uhr.
Am Sonntag fuhr Olafs Zug gegen 15:30. Nach einer Kanne Kaffee, einem Bier und mehreren Zigaretten hat er sich um kurz vor drei auf den Weg gemacht. Nachdem ich die Bude gesaugt habe, konnte ich endlich mein neues Sofa genießen.
Da das Rockharz Festival 2020 wegen der Corona-Hysterie leider ausgefallen ist, hat Olaf mich so lange belatscht, meine Wohnung zu renovieren, dass ich irgendwann zugestimmt habe. Er ist am 30.6.2020 angereist und bis zum 7.7.2020 geblieben. Die Zeit haben wir auch gebraucht, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Nach dem zweiten Tag hatte ich schon keinen Bock mehr. Wenn ich alleine gewesen wäre, hätte ich nach dem Wohnraum die Klonten hingeschmissen und es gut sein lassen. Aber der Reihe nach. Wir hatten uns folgenden Zeitplan ausgedacht:
Dienstag: Einkaufen und Bier trinken
Mittwoch: Wohnzimmer streichen und dann Bier trinken
Donnerstag: Arbeitszimmer streichen und Bier trinken
Freitag: Küche streichen und Bier trinken
Samstag: Linoleum in der Küche verlegen
Sonntag: Flur streichen
Montag: Entspannen
Dienstag: Abreise
Wir konnten den Zeitplan einhalten und haben alles geschafft. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Am meisten hat mich die Stolperfalle in der Küche gestört, die wir mit dem Verlegen neuen Linoleums beheben konnten.
Dienstag, 30.6.2010
Wie immer war auf die Deutsche Bahn Verlass. Olafs Zug kam natürlich nicht pünktlich. Er hatte zwei Stunden Verspätung, so dass er insgesamt sechs Stunden unterwegs war. Ich habe ihn letztendlich um 15:30 anstatt 13:30 vom Bahnhof abgeholt. Ich bin mit dem Fahrrad hingefahren, damit wir sofort einkaufen konnten. Erst zum Real, um Bier und Lebensmittel zu kaufen, dann zum Bauhaus für alles Andere. Olaf hätte am liebsten die gesamte Wohnung weiß gestrichen, was ich aber nicht wollte, da ich auch in der Wohnung rauche, und das schnell nikotingelb geworden wäre. Die Wand zur Küche hatten wir beim Einzug bambusgelb gestrichen, was mir gut gefallen hat. Allerdings habe ich mich schlussendlich für ein helles Braun entschieden, unter anderem, weil davon drei Farbeimer im Regal standen, die wir schlussendlich auch brauchten. Zwei wären zu wenig gewesen. Von den drei Eimern hat der Kassierer zwei vergessen, was mir aber erst später aufgefallen ist. Damit habe ich ca. 45 € “gespart”.
Für das Linoleum mussten zum Tedox nach Spaden. Zum Glück hatte ich die Zitrone gebucht, da wir sonst den Dreimeterrolle nicht ins Auto bekommen hätten. Nachdem alles verstaut war, haben wir den Abend mit einem oder zwei Bier ausklingen lassen.
Mittwoch, 1.7.2020
Wir hatten uns das Wohnzimmer vorgenommen. Zunächst war die Decke dran. Als weiße Farbe habe ich ich einen 10-Liter-Eimer Alpina Weiß gekauft, unter anderem, weil Sarah mal erwähnt hatte, dass sich die Mehrkosten lohnen. Und es hat sich gelohnt! Wir mussten zum Glück nur einmal streichen. Anfangs habe ich mich gefragt, warum wir sie überhaupt gestrichen haben, aber nachdem die Farbe getrocknet war, konnte man den Unterschied sehen.
Die Wände waren eine Vollkatastrophe. Nachdem wir sie mit dem Braun einmal gestrichen hatten, gab es zwei Probleme:
Die Stoßkanten der Tapeten lösten sich.
Die Wände waren fleckig, da die Strukturtapete die Farbe nicht überall aufgenommen hatte.
Ich habe versucht, die Stoßkanten mit Kleister zu kleben, aber beim Trocknen haben sie sich immer wieder aufgerollt. Die Flecken habe ich nach und nach mit einer kleinen Rolle ausgebessert, da wir die Wände kein zweites Mal streichen konnte, ohne dass uns die Tapeten abfallen. Je nach Lichteinfall taten sich immer neue Stellen auf. Morgens sah die Wand anders aus als Abends, und mit elektrischer Beleuchtung kamen wieder andere Stellen auf. Es hat lange gedauert, bis alles Sichtbare ausgemerzt war. Derweil wir abends Bier getrunken haben, bin ich immer wieder mit einer Rolle durch das Wohnzimmer gerödelt.
Außerdem habe ich zum ersten Mal die grauen Gardinen für das Arbeitszimmer gewaschen. Der Schaum in der Waschmaschine war nikotingelb! So etwas hatten wir beide noch nicht gesehen.
Donnerstag, 2.7.2020
Nun war das Arbeitszimmer dran. Olaf hat den Bücherschrank abgebaut, derweil ich mich um den Computer gekümmert habe. Derweil er alles abgeklebt und die Decke gestrichen hat, bin ich mit dem Fahrrad zum Baumarkt gerödelt, um Kleister zu kaufen, da sich die Stoßkanten im Wohnzimmer immer noch aufrollten. Dabei habe ich Nahtkleber für genau den Anwendungsfall entdeckt und gekauft. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausgestellt hat. Das Zeug hält die gesättigten Tapeten tatsächlich an der Wand!
Auch nachdem es getrocknet war, blieb die Tapete mehr oder weniger dort, wo sie sein sollte. Leider waren die Nähte dunkel und glänzten von dem Kleister, so dass ich sie noch ein weiteres Mal überstreichen musste. Ich hatte Angst, dass sich die Stoßkanten wieder lösten, aber das war zum Glück nicht der Fall. Olaf war sehr überrascht, dass ich es nicht anschauen konnte, aber ehrlich gesagt ging das wirklich nicht, obwohl ich diesbezüglich sehr schmerzbefreit bin.
Das Arbeitszimmer war relativ einfach zu streichen. Es gab nur drei kleine Probleme:
Die Ecke rechts oben über dem Fenster: Dort blätterte die alte Farbe ab, weil das Fenster ständig geöffnet ist und es deshalb dort feucht wird.
Die Tapete über der Heizung unterhalb der Fensterbank: Eigentlich wollten wir dort ein Stück Tapete ankleben, aber ging leider nicht, da darauf nichts klebte. Deshalb habe ich entschieden, die Stelle einfach überzustreichen.
Der Abschluss zur Decke: Da ich mich für zwei unterschiedliche Farben entschieden hatte, musste wir kreativ werden. Schlussendlich haben wir ein Stück Pappe zurecht geschnitten und als Schutz angehalten.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Löcher von den Rollos über dem Fenster sind weg, die Wände sind braun und die Stelle über der Heizung ist auch gut geworden. Nachdem die Wandfarbe getrocknet war, habe ich alles wieder aufgebaut. Das hat mindestens so lange gedauert, wie den Raum zu streichen. Eigentlich wollte ich Kabelbinder benutzen, aber die haben wir erst am Tag darauf gefunden. Am Ende des Tages war ich froh, dass die Stoßkanten im Wohnzimmer immer noch hielten, obwohl sie gefühlt fünf Mal übergestrichen und geklebt wurden.
Freitag, 3.7.2020
Wir haben die Küche gestrichen. Zunächst habe ich mir überlegt, alle Wände braun zu streichen, mich aber aufgrund des Farbvorrats dagegen entschieden. Das war eine gute Entscheidung, da es sonst viel zu dunkel geworden wäre. Wir haben den Kühlschrank in den Flur gestellt und angeschlossen. Den Besenschrank haben wir nach Bedarf hin und her geschoben. Die anderen Schränke haben wir zunächst noch drin gelassen, da ich dahinter nicht streichen wollte.
Die Decke war einfach zu streichen, da sie mit Rauhfaser tapeziert ist. Die Wände waren allerdings wieder einmal anspruchsvoll. Obwohl ich Alpina gekauft hatte, reichte ein Anstrich nicht aus. Da das Gelb immer noch durchschimmerte, haben wir sie ein zweites mal gestrichen. Dabei haben sich mehrere Stoßkanten gelöst, die wir mit dem Nahtkleber wieder fest gemacht haben. Schlussendlich haben wir gewartet, bis die Farbe getrocknet war und dann beschlossen, kein drittes Mal zu streichen. Nachdem die Farbe vollständig getrocknet war, hat man kein Gelb mehr gesehen. Einbildung ist auch eine Bildung!
Es war eine sehr gute Entscheidung, nur den Bereich unterhalb der Hängeschränke bis zur Kante des Regals braun zu streichen. Das wollte ich nicht weiß haben, da sonst sofort alle Flecken aufgefallen wären. Die Streichkante sieht aus der Ferne akkurat aus, aber es haben sich ein paar kleine Nasen gebildet, was mich aber nicht im Geringsten stört. Natürlich haben wir auch diesen Tag mit reichlich Feierabendbier ausklingen lassen.
Samstag, 4.7.2020
Am Samstag war das Linoleum in der Küche dran. Das war der schlimmste Tag. Weder Olaf noch ich hatten jemals Linoleum verlegt, und die Küche komplett abgebaut werden, inklusive Spüle und Herd. An dem Morgen war ich ziemlich scheiße drauf, da mir vom Abend davor ziemlich übel war. Olaf wollte mich zudem motivieren, wobei wir ein wenig aneinander gerasselt sind. Ich war ein Kotzbrocken, da ich die Schnauze ziemlich voll hatte, derweil er gute Laune versprühte. Im Nachhinein war es es mir selbst unangenehm, so dass ich mich entschuldigt habe.
Zum Glück war das Kabel des Herdes so lang, dass wir ihn in das Arbeitszimmer stellen konnten, ohne ihn abklemmen zu müssen. Es war eine große Erleichterung für uns beide. Ich hätte mir es vielleicht zugetraut, aber Olaf ist kein Freund von Strom. Ich hätte es mir vielleicht zugetraut, den Herd abzuklemmen, aber wohl wäre mir dabei auch nicht gewesen. Meine größte Sorge war, ob die Spüle nach dem Anschrauben wieder dicht war.
Nun ja, irgendwann war die Küche komplett ausgeräumt, so dass es kein Zurück mehr gab. Zum Glück war das alte Linoleum nicht verklebt, so dass wir es einfach zerschneiden konnten. Darunter kamen mehrere verschiedene Bodenbeläge zum Vorschein. Hinter den Schränken befand sich außerdem eine schicke, grüngelbe Blümchentapete. Wir haben das zu große Linoleum zunächst aus dem Keller in die Wohnung getragen, um uns dann zu entscheiden, es im Trockenraum auf die ungefähre Größe zuzuschneiden. Danach ließ es sich wesentlich einfacher zurecht schneiden.
An der Wand der Spüle habe ich ein wenig die Geduld verloren und es Pi mal Daumen gekürzt. Keine gute Idee, aber zum Glück kann man es nicht sehen. Am Türrahmen zum Flur und an der Schiebetür zum Arbeitszimmer hat Olaf sich mehr Mühe gegeben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Nach reichlich Gefrickel lag das Linoleum ohne Wellen, so dass wir die Küche wieder aufbauen konnten.
Beim ersten Versuch war der Siphon tatsächlich undicht, aber das konnte Olaf schnell beheben. Derweil er die Küche aufgebaut hat, habe ich den Flur ausgemessen und bin anschließend in den Baumarkt gerödelt, um noch einen Eimer weiße Farbe zu kaufen. Leider reichte der Rest in dem 10-Liter-Eimer nicht mehr für den Flur. Ich habe noch einen 4-Liter-Eimer weiße Farbe gekauft, und zudem noch zwei zusätzliche Tuben Silikon, alle in verschiedener Farbe. Das transparente Silikon hat er verwendet, um die die Fußleisten und Gummidichtungen der Türen zu verkleben, und meinen Flaschenöffner wieder mit dem Magneten zu verbinden. Da die Tube transparenten Silikons nicht mehr reichte, die Arbeitsplatte zu verkleben, haben wir deshalb Weißes verwendet. Kein Problem! Ich war einfach nur froh, dass alles so gut geklappt hatte.
Am Ende des Tages hatte ich wieder eine funktionierende Küche mit weißen Silikonrändern und einem dichten Siphon. Nachdem das erledigt war, habe ich ein letztes Mal die braune Farbe hervor geholt und auffällige Stellen gepinselt, was Olaf reichlich kommentiert hat.
Am Ende des Tages war ich sehr begeistert, weil:
Die Stolperfalle zum Arbeitszimmer Geschichte war
Die Küche einfach gut aussah
Ich Türschwellen hatte
Die Türdichtungen nicht mehr heraus fielen, wenn man aus Versehen dagegen kam
Leider gab es noch ein Problem: Nachdem wir das Linoleum verlegt hatten, ließ sich die Küchentür kaum noch schließen, da sie über den Boden schliff. Das war zwar auch schon vorher so, aber der neue Bodenbelag war dicker. Olaf sagte, dass man dafür die Tür abschleifen müsse, aber darauf wollte ich mich zunächst nicht einlassen. Dazu hätte ich mir einen Bandschleifer von Boels mieten müssen, bis mir einfiel, einfach mal Robert anzufunken. Natürlich hatte er einen Bandschleifer, den er mir auch gerne ausleihe.
Sonntag, 5.7.2020
Nach einem Feierabend mit reichlich Bier habe ich ein Auto gemietet, um am Sonntag einen Bandschleifer zu besorgen. An Abend zuvor habe ich mir noch überlegt, das Teil mit dem Fahrrad und einem großen Rucksack abzuholen, habe mich aber für das Auto entschieden. Derweil Olaf den Flur abgeklebt hat, habe ich das fehlende Gerät aus Bramel geholt.
Das Abkleben hat länger gedauert als das Streichen, was allerdings keine Überraschung war. Selbst die problematischen Stellen waren schnell gedeckt, dank Alpina. Hätte nie gedacht, dass sich die Farbe so schnell bezahlt macht. Die Aktion war auf jeden Fall ihr Geld wert. Hätte nie gedacht, dass man den Unterschied so krass sieht.
Danach habe ich mich noch an der schwarzen Ecke im Schlafzimmer versucht, was gar nicht so einfach war, da dort die Farbe von der Decke fiel. Schlussendlich war es allerdings die Mühe wert, da Alpina alles gedeckt hat. Kein Schimmel mehr zu sehen! Olaf und ich waren uns allerdings einig, dass das Schlafzimmer ein Projekt für nächstes Jahr ist. Dafür brauchen wir mindestens zwei Tage, mit neuem Bodenbelag auch drei. Natürlich haben wir auch diesen Tag mit reichlich Bier ausklingen lassen.
Leider gab es auch noch eine sehr unerfreuliche Nachricht an diesem Abend. Rico hat mich angerufen, aber nicht, um mir zum Geburtstag zu gratulieren, sondern um mir mitzuteilen, dass Sandra fast an einem Herzinfarkt gestorben wäre, wenn er sie nicht zum Arzt geschafft hätte. Sie hatte Schmerzen im Arm. Rico wollte sie sofort zum Arzt bringen, aber sie wollte nicht. Als Rico sie am nächsten Morgen dorthin geschleppt hatte, war es eine Minute vor zwölf.
Etwas Lustiges gibt es allerdings auch noch zu berichten: Als Olaf geduscht hat, ist der Duschkopf abgebrochen. Er dachte zunächst, dass der Schlauch der laufenden Waschmaschine geplatzt sei und hat sie ausgeschaltet, aber das Wasser spritzte weiter durch das Badezimmer. Wir haben beide reichlich gelacht. Zum Glück hatte ich noch einen Duschkopf als Reserve, den er auch sofort angeschraubt hat. Dabei war eine passende Dichtung, so dass nun kein Wasser mehr aus dem Gewinde spritzt.
Montag, 6.7.2020
Der Montag war sehr ungewohnt, da wir alles erledigt hatten. Wir mussten keine Arbeitsklamotten anziehen und schon gar nicht arbeiten. Ich habe ein weiteres Mal die Zitrone gebucht, um den Biervorrat aufzufrischen und Lebensmittel sowie Tabak zu kaufen. Beim Kauf von sechs Kisten Bier im Holab habe ich aufgrund der Märchensteuersenkung fast einen Euro gespart!
Da ich ein Auto hatte, habe ich den Bandschleifer zurück nach Bramel gebracht. Leider war niemand da, so dass ich das Gerät im Garten abstellen musste. Das Wetter war sehr wechselhaft, so dass ich zunächst nicht wusste, ob der Bandschleifer nass geworden war. Leider war niemand zu Hause, wo ich das Teil abgeben konnte, aber wie sich zum Glück später heraus stellte, ist alles gut gegangen. Ich habe das Teil im Garten in einem Türrahmen abgestellt, wo der Wind offensichtlich nicht stand. Das habe ich allerdings erst später via WhatsApp erfahren.
Nachdem wir das Auto am Bahnhof abgestellt hatten, ist Olaf wie angekündigt zu seinem Outdoor-Laden gerödelt, derweil ich kurz mit Robert bezüglich des Bandschleifers telefoniert habe. Danach sind wir zur Deutschen Bank gegenüber der Nachtschicht, weil er noch eine Überweisung für seinen Steuerberater machen musste. Schlussendlich sind wir drei Stunden am Deich gelaufen, bis wir an den Kreuzfahrtschiffen vorbei waren. Dann sind wir umgedreht, unter anderem, weil das Wetter sehr wechselhaft war. Es war sehr windig, und es gab reichlich Schauer.
Auf dem Rückweg haben wir uns einen Berlin-Döner geholt. Ich war sehr froh, dass wir wieder zu Hause waren. Wir haben den Döner verschlungen und danach alle zehn Folgen der Amazon-Star-Trek-Serie geschaut. Olaf hatte vorher erwähnt, dass er Picard mag. Ich habe es zum zweiten Mal gesehen. Schon beim ersten Mal war ich nicht sehr begeistert, aber nach der sechsten Folge mussten wir es bis zum Ende durchstehen.
Dienstag, 7.7.2020
Am Montag wollte Olaf alleine zum Outdoor-Laden, aber er hat seinen Plan geändert. Erst wollte er dorthin, während ich schlief, aber er hat seinen Plan geändert. Als ich um 11:30 aufstand, war er noch da und hat mir seinen neuen Plan verkündet: Er schlört seinen Kram doch mit, da er nicht zwei Mal gehen will. Ich war ganz froh darüber und habe ihn gebührend verabschiedet.
Alles in allem war es eine sehr interessante Woche. Meine Wohnung ist zwar renoviert, aber ich habe gelernt, dass ich nicht unbedingt dafür gebaut bin, mit Anderen zusammen zu leben.
Materialkosten
Bauhaus
122,11 €
30.6.2020
Tedox
72,90 €
30.6.2020
Bauhaus
38,50 €
2.7.2020
Bauhaus
18,02 €
3.7.2020
Bauhaus
49,92 €
4.7.2020
Gesamt
301,45 €
Plus Zigaretten, Bier, Lebensmittel und drei Fahrten mit Cambio (insgesamt ca. 200 €)
Bilder
Ein paar Vorher-Nachher-Bilder kann man hier bewundern.
Trotz der andauernden Coronakrise habe ich es mir nicht nehmen lassen, Arnusch zu seinem Geburtstag zu besuchen. Schon das Abholen des Mietwagens war sehr surreal. Ich hatte das Auto für 12:00 Uhr gebucht, bin aber erst um 12:30 vom Hof gefahren, weil die Station mit nur einer Mitarbeiterin besetzt war, und ich noch auf zwei Kunden warten musste. Zunächst eine Dame, die wohl spontan ein Auto mieten wollte. Ich habe verblüfft zur Kenntnis genommen, dass die Abwicklung des Vertrages im Büro ohne Maske erledigt wurde. Erst als es nach draußen zum Auto ging, hat sich die Mitarbeiterin eine angelegt. Muss man nicht verstehen… Ich habe auch nicht nachgefragt. Danach war ein Paar dran, das französisch sprach. Der folgende Dialog auf Denglisch lief auch ohne Maske ab, genauso wie meine Anmietung.
Diese gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet, da das total tolle Computersystem immer wieder die schon bezahlte Märchensteuer von meiner Kreditkarte abbuchen wollte. Nachdem das sehr nette Mädel die Buchung so umgebaut hatte, dass alles bis auf zwei Cent passte, hatte ich die Wahl zwischen einem Renault Megane Kombi oder einem Ford Eco Sport. Ich habe mich für letztere Karre entschieden. Als wir den Wagen gefunden hatten, wollten wir den Kofferraum öffnen, aber das war schwieriger als erwartet, da es keine gewöhnliche Heckklappe war, die sich nach oben öffnete, sondern eine Tür, die nach links aufging. Hat für Außenstehende bestimmt lustig ausgesehen.
Nachdem wir auch das Problem gelöst hatten, wollte ich in den T€di an der Elbestraße, um eine Glückwunschkarte für Arnusch zu kaufen. Als ich die Türschwelle übertrat, wurde mir von der Kasse die Frisur gelegt.
“Nehmen sie einen Korb!”, wurde ich angeblökt. Als ich mich umdrehte, um nach besagtem Korb zu suchen, kam noch ein “Und wo ist die Maske?” hinterher. Ich war so perplex, dass ich mich wieder ins Auto gesetzt habe und unverrichteter Dinge abgereist bin. So wichtig war die Karte nun doch nicht.
Um 13:00 Uhr hatte ich alles beisammen und bin losgefahren. Das nächste surreale Erlebnis kam an der Einfahrt zum Anleger in Wischhafen. Dort stand ein großes Schild mit der Aufschrift “Schleswig-Holstein für Touristen gesperrt”, was mich allerdings nicht aufgehalten hat. Das einzig Gute an der Krise war, dass ich nicht lange warten musste. Am Anleger warteten nur LKW und Monteure, so dass ich mit der nächsten Fähre mitreisen durfte.
Um ca. 15:45 Uhr war ich endlich da. Sandra hatte auch gerade Feierabend. Nachdem ich ein paar Bier kalt gestellt hatte, haben wir einen Kaffee getrunken und dabei über die Krise geredet. Sie war genauso wie ich der Meinung, das da mehr hintersteckt als nur die Sorge um unsere Gesundheit. Was genau wussten wir allerdings auch nicht.
Um ca. 17:00 Uhr sind Rico und Arnusch aufgeschlagen. Nachdem ich mein Auto umgeparkt hatte, gab es das erste Bier. Der Abend war sehr interessant. Alle Anwesenden waren unisono der Meinung, dass der Lockdown kompletter Blödsinn ist. Das hat mich darin bestätigt, dass ich nicht in einer Blase gefangen bin. Schlussendlich haben wir bis 7:30 Uhr morgens getagt. Es war schon wieder hell, als ich mich hingelegt habe. Vorher haben wir noch gemeiert, allerdings nicht als Saufspiel. Stattdessen gab es einen Schlag auf den Hinterkopf, wenn man verloren hat. Arnusch hat mir so Einen verpasst, dass ich eine Runde aussetzen musste.
Sandra war baff überrascht, dass wir noch aufgeräumt hatten. Das war Arnuschs Idee, wenn ich mich recht erinnere. Sie hatte eigentlich ein Schlachtfeld erwartet.
Ich bin um ca. 12:30 Uhr aufgestanden, kurz nach Ricos Rücksturz nach Rostock, den ich noch gehört habe. Während ich mit Arnusch mehrere Tassen Kaffee getrunken habe, hat Sandra eine sehr leckere Spargelsuppe gezaubert. Immer wieder faszinierend, wie schnell sie sowas hinbekommt. Nach dem Essen ging es mir schon wesentlich besser, aber dennoch habe ich mich um kurz vor 3 Uhr vom Acker gemacht. Wenn ich nur ein Bier getrunken hätte, wäre ich sofort wieder voll im Jum gewesen.
Die Rückfahrt war sehr anstrengend. Ich musste mich reichlich konzentrieren und habe in Schließlichundendlich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten. Zum Glück war die Fähre da, so dass ich nicht warten musste. Um 17:40 Uhr war ich endlich wieder in Bremerhaven auf meinem Sofa.