Da meine alte Brille mittlerweile ziemlich zerkratzt war und schief saß, beschloss ich, am 19.11.2020 in den sauren Apfel zu beißen und mir ein neues Nasenfahrrad zu besorgen. Zudem wollte ich einen Sehtest machen lassen. Als ich das während der Kaffeepause mit den Kollegen ansprach, kristallisierte sich schnell heraus, dass dies in Corona-Zeiten ein schwieriges Unterfangen werden sollte. Ohne Termin gehe da gar nichts.
Da die nächste Fiemann-Filiale fußläufig erreichbar war, versuchte ich mein Glück trotzdem. Ich stellte mein Fahrrad am Bahnhof ab und ging zu Fuß weiter. Mit einem Schal als Maske betrat ich den Laden und begab mich zielsicher in die Damenabteilung, was ich allerdings bis dahin nicht wusste. Ich probierte mehrere Gestelle, bis mich jemand ansprach.
Bevor ich mein Begehr vorbringen durfte, wurde ich zunächst mit Desinfektionsmittel geduscht. Danach wurde mir verkündet, dass ich frühestens in einer Woche einen Termin für den Sehtest bekäme, es sei denn, ich wartete noch mindestens 10 Minuten, da es sein könnte, dass ein Termin ausfalle. Die Zeit nahm ich mir und nutzte sie, Gestelle in der Männerabteilung auszusuchen. Die angefassten Brillen solle ich bitte auf die Ablage legen, da sie desinfiziert werden müssten, was ich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm.
Nach 10 Minuten wurde ich tatsächlich zum Sehtest gebeten, wobei sich die Maske als sehr hinderlich erwies. Bei einem Test beschlug die Armatur, so dass ich fragen musste, ob ich blind sei, was aber zum Glück nicht der Fall war. Schlussendlich stellte sich heraus, dass sich nicht viel verändert hatte. Ich bestellte 2 Mal dieselbe Brille und verließ glücklich den Laden.
Zurück am Bahnhof verließ mich mein Glück. Ich suchte verzweifelt nach meinem Fahrrad, fand es aber nicht. Da ich es nur mit dem Ringschloss abgeschlossen, aber leider nicht angekettet hatte, war es wohl leichte Beute. Das Trekkingrad werde ich wohl nie wieder sehen 🙁
Als ich im Corona-Sommer 2020 mein Fahrrad zur Reparatur abgeben wollte, weil die Zahnkränze mal wieder rund waren, wurde ich gefragt, ob ich einen Termin hätte. Als ich das verneinte, bekam ich einen Termin sechs Wochen später, an dem ich mein Fahrrad abgeben durfte! Da ich mir in der Zwischenzeit ein weiteres MTB zugelegt hatte, beschloss ich, es selbst zu versuchen. So kompliziert konnte das doch nicht sein. Leider wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
Level 1 – Werkzeug und Ersatzteile
Zunächst habe ich mich auf Youtube schlau gemacht. Kurz darauf war ich stolzer Besitzer folgender Werkzeuge:
Kurbelabzieher
Kettenpeitsche
Zahnkranzabzieher
Speichenschlüssel
Drehmomentschlüssel
und der notwendigen Ersatzteile für den Austausch. Außerdem habe ich mir noch eine Baustellenlampe im Bauhaus besorgt, um für ausreichend Beleuchtung im Keller zu sorgen. Nun konnte nicht mehr viel schiefgehen, dachte ich. Also frisch, fromm, fröhlich, frei ans Werk!
Level 2 – Die Kurbel
Frohgemutes habe ich das alte Bulls-MTB an dem bereits vorhandenen Fahrradreparaturständer aufgehängt und die Inbusschrauben am Tretlager entfernt, so dass ich den Kurbelabzieher montieren konnte. Leider hatte ich keinen passenden Inbusschlüssel für Letzteren und versuchte es mit zwei Schraubenschlüsseln, einem Hammer und roher Gewalt, aber die Kurbel rührte sich keinen Millimeter. Also ab in den Baumarkt und einen passenden Inbusschlüssel gekauft, aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. Schlussendlich habe ich einen zweiten Kurbelabzieher bestellt, auf den auch mein Drehmomentschlüssel passte.
„Gebt mir einen Hebel, der lang genug, und einen Angelpunkt, der stark genug ist, dann kann ich die Welt mit einer Hand bewegen.“ – Archimedes
Da ich nun einen wesentlich längeren Hebel hatte, ließ sich die Kurbel tatsächlich abziehen. Es war zwar immer noch nicht einfach, aber mit ein wenig Kraftaufwand hat sie sich gelöst. Hurra, das erste Problem war gelöst!
Die Montage der neuen Kurbel gestaltete sich schwieriger als erwartet. Nachdem ich sie endlich auf das Tretlager aufgesetzt hatte, ließ sich die Schraube nicht anziehen. Daraufhin habe ich die Gewinde neu/alt und deren Durchmesser verglichen, aber sie waren identisch. Daran konnte es also nicht liegen. Da sich das Kettenblatt außerdem nicht drehen ließ, habe ich irgendwann die Durchmesser des alten und neuen Kettenblattes verglichen. Natürlich war das Neue größer als das Alte, also kein Wunder, dass es überall klemmte. Zurück zu F&E (Forschen & Entdecken).
Wie ich herausfinden musste, gibt es Kurbeln in verschiedenen Formen, Farben und Größen. Natürlich hatte ich zielsicher die Falsche gekauft. Entscheidend sind die Anzahl der Zähne auf der größten Scheibe. Damit lässt sich der Durchmesser des äußeren Kettenblattes berechnen, da der Abstand zwischen den Zähnen immer 0.5 Zoll/Inch oder 12.7mm beträgt:
Ich hatte, damals noch unwissend, eine Kurbel mit 48 Zähnen bestellt, was nach obiger Formel einen Durchmesser von 190mm ergibt. Also kein Wunder, dass es klemmte. Außerdem wichtig ist die Kurbellänge, der Abstand zwischen der Mitte des Kettenblattes und der Mitte des Pedalgewindes. Bei 42/34/24 Kurbeln gibt es mehr oder weniger 2 Längen: 170mm und 175mm. 175mm ist die Länge der Wahl für mein Versuchsobjekt. Natürlich habe ich zunächst die falsche Länge bestellt. Bin baff gespannt, wie die Sache ausgeht…
Fortsetzung folgt, sobald die neue Kurbel geliefert wird.
Da sich meine Eltern zu dem neuen Wohnzimmer auch ein neues Sofa gegönnt haben, fragten sie mich, ob ich ihr altes übernehmen wolle. Da meins insgesamt bestimmt 25 Jahre alt war (15 Jahre bei mir, vorher 10 Jahre bei meinen Eltern), habe ich natürlich sofort zugesagt. Leider stand die Aktion unter keinem guten Stern.
Wie schon bei dem Wohnzimmer selbst hat das Möbelhaus den Liefertermin für das neue Sofa kurzfristig um eine Woche verschoben. Ursprünglich sollte es am 12.08.2020 geliefert werden. Dementsprechend habe ich alles in die Wege geleitet:
Transporter mieten
Freizeitausgleich nehmen, was gar nicht so einfach war, weil fast alle Kollegen Urlaub hatten
Olaf als Helfer aktivieren
Daher war ich nicht sehr begeistert, als Vater am Wochenende vorher anrief und sagte, dass sich der Termin um eine Woche verschiebt. Den Transporter konnte ich dank Corona trotz Vorauszahlung noch stornieren. Olaf hatte sein Zugticket allerdings schon gekauft und konnte es nur gegen Gebühr zurückgeben. Den Freizeitausgleich auf die nächste Woche zu verschieben war auch nicht ganz einfach, da die Personaldecke wegen Urlaubs immer noch recht dünn war. Dennoch habe ich es irgendwie hinbekommen.
So bin ich dann am 20.08.2020 um 13:00 Uhr bei der Autovermietung aufgeschlagen, um zum ersten Mal einen Transporter zu leihen. Die Kosten pro Tag waren überschaubar, allerdings gelten andere Bedingungen. Ich hatte nur 200 Freikilometer, für den Rest musste ich bezahlen. Außerdem habe ich mir eine Haftungsreduzierung von 1.100€ pro Schaden auf 100€ gegönnt (30€ pro Tag).
Gegen 14:00 Uhr habe ich mich auf den Weg gemacht. Die Anreise nach Lingen hat fast eine halbe Stunde länger gedauert, da es ein Donnerstag war, und man mit einem Transporter nicht sonderlich gut überholen kann, aber ich war ja nicht auf der Flucht.
Kaum angekommen, musste ich sofort arbeiten. Den Fernsehsessel und den Hocker wollte ich nicht mitnehmen, da ich dafür keinen Platz habe. Der musste also entsorgt werden. Außerdem haben meine Eltern ihre über 20 Jahre alte Kühltruhe ausgemustert. Da ich mit einem Transporter unterwegs war, hat es sich angeboten, die Sachen damit zum Venneberg zu bringen. Die erste Hürde war, den Ford Transit rückwärts in die Einfahrt zu manövrieren. Ich hatte mich vollkommen verschätzt und dachte, dass es nicht passt, aber schlussendlich war es kein Problem. Es hat beim ersten Anlauf geklappt. Gelernt ist wohl gelernt.
Um die Kühltruhe aus dem 1. Stock zu schleppen, habe ich den Deckel abgebaut. Der war mit einer kräftigen Sprungfeder befestigt, die nach dem Lösen der letzten Schraube nicht sehr überraschend ein Eigenleben entwickelte, so dass das Scharnier eine recht unsanfte Begegnung mit meinem Dickschädel hatte. Es hat sich schlimmer angehört als es war. Die Truhe war zwar immer noch recht unhandlich, aber sie musste sich geschlagen geben und ist schlussendlich im Transporter gelandet. Kurz vor 17:00 Uhr haben wir alles für 8€ bei der Mülldeponie abgeladen.
Abends haben wir bei Tina gegrillt und Vaters Geburtstag gefeiert. Chris hat wie ein Wasserfall geredet, und Tessa hat mich mit ihrem Zeugnis arm gemacht. Sie hatte nur Einsen und Zweien, keine einzige Drei. Insgesamt bekam sie 75€ von mir (10€ für jede Eins, 5€ für jede Zwei). Ziemlich überraschend kam es nach der Übergabe des Geldes zu einem kleinen Disput. Sarah war wenig begeistert davon, dass Tessa von mir Zeugnisgeld bekommt, Michel von ihr aber nicht. Zum Glück war Michel nicht dabei, und Tessa wurde gesagt, ihm das nicht unter die Nase zu reiben, aber schlussendlich hat Nico meiner Meinung nach Recht gehabt, als er sagte, dass so nun einmal das Leben sei. Wie auch immer: Nicht mein Problem!
Am nächsten Morgen haben wir zusammen auf der Terrasse gefrühstückt. Danach hat Mutter die Blumenkästen für den Balkon bestückt. Um ca. 11:00 Uhr habe ich mich auf den Weg nach Bremerhaven gemacht. Olafs Zug war tatsächlich pünktlich um kurz nach 10 Uhr in Bremerhaven angekommen. Während ich noch auf der Piste war, hat er sich im Outdoor-Laden beschäftigt. Nachdem ich um ca. 13:15 Uhr gelandet war, habe ich ihn sofort angerufen. Während der Wartezeit habe ich die Blumenkästen nach oben geschafft und versucht, den Poller in der Einfahrt mit einer Kombizange zu entfernen, habe es aber nicht geschafft.
Nun denn, wofür hat man einen Olaf 🙂 Nachdem er um ca. 14:00 Uhr angekommen war, hat er das Ding innerhalb einer Minute aus dem Weg geräumt. Was ich nicht wusste: Der Verschluss schnappt zurück. Man muss also drehen und gleichzeitig nach oben ziehen! Danach habe ich den Transporter unfallfrei rückwärts in die Einfahrt geschoben.
Danach ging es an die Arbeit. Wir haben immer ein Teil nach unten geschleppt und auf dem Rückweg ein neues Teil nach oben. Die Elemente waren nicht schwer, aber klobig und unhandlich. Das lange Stück des alten Sofas haben wir ohne Rücksicht auf Verluste die Treppe hinab rutschen lassen. Auf dem Rückweg haben wir als letztes das Eckstück des neuen Sofas nach oben getragen. Ging alles gut, bis wir vor der Wohnungstür standen.
Das Ding passte nicht durch die Tür! Das konnte doch nicht wahr sein! Unten stand ein kaputtes Sofa, und oben Dreiviertel eines neuen. Ohne Eckstück war das Neue nutzlos. So nah und doch so fern! Schlussendlich mussten wir die Haustür aushängen, so dass wir es mit sanfter Gewalt durch die beiden Türen zwängen konnte. Puh! Nochmal Glück gehabt! Dabei ist dem Türrahmen ein wenig Farbe abhanden gekommen, die das Sofa dankbar aufgenommen hat, aber es hat funktioniert. Ich war sehr erleichtert, nachdem wir alles zusammengesetzt hatten.
Danach haben wir das alte Sofa eingeladen und zur MBA gebracht. Da ich keinen PKW, sondern einen Transporter hatte, musste ich auf die Waage, um schlussendlich doch nichts zu bezahlen. Nach zwei Mal Wiegen und längerer Wartezeit sind wir alles losgeworden und haben den Transporter abgegeben. Obwohl Personal anwesend war, sollte ich den Schlüssel in den Nachttresor werfen. Egal, es wurden keine Schäden festgestellt, und der Tankstand wurde auch akzeptiert. Danach haben wir Brötchen gekauft, mein Fahrrad von der Stadtverwaltung abgeholt, uns einen Berlindöner geholt, und uns dann dem Wesentlichen gewidmet.
Am Samstag haben wir einen Spaziergang durch das Hafengebiet gemacht und wollten eigentlich in der letzten Kneipe vor New York einkehren. Leider hatte der Laden entgegen der Öffnungszeiten auf der Fratzenkladdeseite wegen Coronapanik geschlossen. Also kein Bier für den Rückweg. Das Wetter war ziemlich garstig. Wir mussten zwei Mal pausieren, um Gewitterschauer abzuwarten. Das erste Mal unter einer Brücke, und zwei Mal an einer Bushaltestelle. Bei der Ersten an der Columbusstraße haben wir einen Vater mit Sohn getroffen, die mit dem Fahrrad von Göttigen nach Bremerhaven gefahren sind. Wie erwartet in Tagestouren von 50 bis 70 Kilometer.
Am Samstagabend haben wir uns nicht lumpen lassen. Da ist reichlich Bier durchgegangen. Wir haben den Film “Er ist zurück” geschaut. Anfangs waren wir begeistert, aber die Moralkeule zum Schluss hat uns beiden nicht gefallen. Währenddessen hatten wir eine angeregte Diskussion über kirchliche Feiertage. Nach zwei Stunden haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns nicht einig werden. Obwohl es teilweise hoch her ging, war es sehr interessant! Man muss nicht immer einer Meinung sein, ganz im Gegentum!
Danach haben wir noch “The Bourne Identity” geschaut, aber nach einer halben Stunde hatte ich die nötige Bettschwere und habe mich ins Bett verabschiedet. Olaf war auch so fertig, dass er den Fernseher nach 10 Minuten ausgeschaltet hat. Mittlerweile war es zwischen 2:00 und 3:00 Uhr.
Am Sonntag fuhr Olafs Zug gegen 15:30. Nach einer Kanne Kaffee, einem Bier und mehreren Zigaretten hat er sich um kurz vor drei auf den Weg gemacht. Nachdem ich die Bude gesaugt habe, konnte ich endlich mein neues Sofa genießen.
Da das Rockharz Festival 2020 wegen der Corona-Hysterie leider ausgefallen ist, hat Olaf mich so lange belatscht, meine Wohnung zu renovieren, dass ich irgendwann zugestimmt habe. Er ist am 30.6.2020 angereist und bis zum 7.7.2020 geblieben. Die Zeit haben wir auch gebraucht, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Nach dem zweiten Tag hatte ich schon keinen Bock mehr. Wenn ich alleine gewesen wäre, hätte ich nach dem Wohnraum die Klonten hingeschmissen und es gut sein lassen. Aber der Reihe nach. Wir hatten uns folgenden Zeitplan ausgedacht:
Dienstag: Einkaufen und Bier trinken
Mittwoch: Wohnzimmer streichen und dann Bier trinken
Donnerstag: Arbeitszimmer streichen und Bier trinken
Freitag: Küche streichen und Bier trinken
Samstag: Linoleum in der Küche verlegen
Sonntag: Flur streichen
Montag: Entspannen
Dienstag: Abreise
Wir konnten den Zeitplan einhalten und haben alles geschafft. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Am meisten hat mich die Stolperfalle in der Küche gestört, die wir mit dem Verlegen neuen Linoleums beheben konnten.
Dienstag, 30.6.2010
Wie immer war auf die Deutsche Bahn Verlass. Olafs Zug kam natürlich nicht pünktlich. Er hatte zwei Stunden Verspätung, so dass er insgesamt sechs Stunden unterwegs war. Ich habe ihn letztendlich um 15:30 anstatt 13:30 vom Bahnhof abgeholt. Ich bin mit dem Fahrrad hingefahren, damit wir sofort einkaufen konnten. Erst zum Real, um Bier und Lebensmittel zu kaufen, dann zum Bauhaus für alles Andere. Olaf hätte am liebsten die gesamte Wohnung weiß gestrichen, was ich aber nicht wollte, da ich auch in der Wohnung rauche, und das schnell nikotingelb geworden wäre. Die Wand zur Küche hatten wir beim Einzug bambusgelb gestrichen, was mir gut gefallen hat. Allerdings habe ich mich schlussendlich für ein helles Braun entschieden, unter anderem, weil davon drei Farbeimer im Regal standen, die wir schlussendlich auch brauchten. Zwei wären zu wenig gewesen. Von den drei Eimern hat der Kassierer zwei vergessen, was mir aber erst später aufgefallen ist. Damit habe ich ca. 45 € “gespart”.
Für das Linoleum mussten zum Tedox nach Spaden. Zum Glück hatte ich die Zitrone gebucht, da wir sonst den Dreimeterrolle nicht ins Auto bekommen hätten. Nachdem alles verstaut war, haben wir den Abend mit einem oder zwei Bier ausklingen lassen.
Mittwoch, 1.7.2020
Wir hatten uns das Wohnzimmer vorgenommen. Zunächst war die Decke dran. Als weiße Farbe habe ich ich einen 10-Liter-Eimer Alpina Weiß gekauft, unter anderem, weil Sarah mal erwähnt hatte, dass sich die Mehrkosten lohnen. Und es hat sich gelohnt! Wir mussten zum Glück nur einmal streichen. Anfangs habe ich mich gefragt, warum wir sie überhaupt gestrichen haben, aber nachdem die Farbe getrocknet war, konnte man den Unterschied sehen.
Die Wände waren eine Vollkatastrophe. Nachdem wir sie mit dem Braun einmal gestrichen hatten, gab es zwei Probleme:
Die Stoßkanten der Tapeten lösten sich.
Die Wände waren fleckig, da die Strukturtapete die Farbe nicht überall aufgenommen hatte.
Ich habe versucht, die Stoßkanten mit Kleister zu kleben, aber beim Trocknen haben sie sich immer wieder aufgerollt. Die Flecken habe ich nach und nach mit einer kleinen Rolle ausgebessert, da wir die Wände kein zweites Mal streichen konnte, ohne dass uns die Tapeten abfallen. Je nach Lichteinfall taten sich immer neue Stellen auf. Morgens sah die Wand anders aus als Abends, und mit elektrischer Beleuchtung kamen wieder andere Stellen auf. Es hat lange gedauert, bis alles Sichtbare ausgemerzt war. Derweil wir abends Bier getrunken haben, bin ich immer wieder mit einer Rolle durch das Wohnzimmer gerödelt.
Außerdem habe ich zum ersten Mal die grauen Gardinen für das Arbeitszimmer gewaschen. Der Schaum in der Waschmaschine war nikotingelb! So etwas hatten wir beide noch nicht gesehen.
Donnerstag, 2.7.2020
Nun war das Arbeitszimmer dran. Olaf hat den Bücherschrank abgebaut, derweil ich mich um den Computer gekümmert habe. Derweil er alles abgeklebt und die Decke gestrichen hat, bin ich mit dem Fahrrad zum Baumarkt gerödelt, um Kleister zu kaufen, da sich die Stoßkanten im Wohnzimmer immer noch aufrollten. Dabei habe ich Nahtkleber für genau den Anwendungsfall entdeckt und gekauft. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausgestellt hat. Das Zeug hält die gesättigten Tapeten tatsächlich an der Wand!
Auch nachdem es getrocknet war, blieb die Tapete mehr oder weniger dort, wo sie sein sollte. Leider waren die Nähte dunkel und glänzten von dem Kleister, so dass ich sie noch ein weiteres Mal überstreichen musste. Ich hatte Angst, dass sich die Stoßkanten wieder lösten, aber das war zum Glück nicht der Fall. Olaf war sehr überrascht, dass ich es nicht anschauen konnte, aber ehrlich gesagt ging das wirklich nicht, obwohl ich diesbezüglich sehr schmerzbefreit bin.
Das Arbeitszimmer war relativ einfach zu streichen. Es gab nur drei kleine Probleme:
Die Ecke rechts oben über dem Fenster: Dort blätterte die alte Farbe ab, weil das Fenster ständig geöffnet ist und es deshalb dort feucht wird.
Die Tapete über der Heizung unterhalb der Fensterbank: Eigentlich wollten wir dort ein Stück Tapete ankleben, aber ging leider nicht, da darauf nichts klebte. Deshalb habe ich entschieden, die Stelle einfach überzustreichen.
Der Abschluss zur Decke: Da ich mich für zwei unterschiedliche Farben entschieden hatte, musste wir kreativ werden. Schlussendlich haben wir ein Stück Pappe zurecht geschnitten und als Schutz angehalten.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Löcher von den Rollos über dem Fenster sind weg, die Wände sind braun und die Stelle über der Heizung ist auch gut geworden. Nachdem die Wandfarbe getrocknet war, habe ich alles wieder aufgebaut. Das hat mindestens so lange gedauert, wie den Raum zu streichen. Eigentlich wollte ich Kabelbinder benutzen, aber die haben wir erst am Tag darauf gefunden. Am Ende des Tages war ich froh, dass die Stoßkanten im Wohnzimmer immer noch hielten, obwohl sie gefühlt fünf Mal übergestrichen und geklebt wurden.
Freitag, 3.7.2020
Wir haben die Küche gestrichen. Zunächst habe ich mir überlegt, alle Wände braun zu streichen, mich aber aufgrund des Farbvorrats dagegen entschieden. Das war eine gute Entscheidung, da es sonst viel zu dunkel geworden wäre. Wir haben den Kühlschrank in den Flur gestellt und angeschlossen. Den Besenschrank haben wir nach Bedarf hin und her geschoben. Die anderen Schränke haben wir zunächst noch drin gelassen, da ich dahinter nicht streichen wollte.
Die Decke war einfach zu streichen, da sie mit Rauhfaser tapeziert ist. Die Wände waren allerdings wieder einmal anspruchsvoll. Obwohl ich Alpina gekauft hatte, reichte ein Anstrich nicht aus. Da das Gelb immer noch durchschimmerte, haben wir sie ein zweites mal gestrichen. Dabei haben sich mehrere Stoßkanten gelöst, die wir mit dem Nahtkleber wieder fest gemacht haben. Schlussendlich haben wir gewartet, bis die Farbe getrocknet war und dann beschlossen, kein drittes Mal zu streichen. Nachdem die Farbe vollständig getrocknet war, hat man kein Gelb mehr gesehen. Einbildung ist auch eine Bildung!
Es war eine sehr gute Entscheidung, nur den Bereich unterhalb der Hängeschränke bis zur Kante des Regals braun zu streichen. Das wollte ich nicht weiß haben, da sonst sofort alle Flecken aufgefallen wären. Die Streichkante sieht aus der Ferne akkurat aus, aber es haben sich ein paar kleine Nasen gebildet, was mich aber nicht im Geringsten stört. Natürlich haben wir auch diesen Tag mit reichlich Feierabendbier ausklingen lassen.
Samstag, 4.7.2020
Am Samstag war das Linoleum in der Küche dran. Das war der schlimmste Tag. Weder Olaf noch ich hatten jemals Linoleum verlegt, und die Küche komplett abgebaut werden, inklusive Spüle und Herd. An dem Morgen war ich ziemlich scheiße drauf, da mir vom Abend davor ziemlich übel war. Olaf wollte mich zudem motivieren, wobei wir ein wenig aneinander gerasselt sind. Ich war ein Kotzbrocken, da ich die Schnauze ziemlich voll hatte, derweil er gute Laune versprühte. Im Nachhinein war es es mir selbst unangenehm, so dass ich mich entschuldigt habe.
Zum Glück war das Kabel des Herdes so lang, dass wir ihn in das Arbeitszimmer stellen konnten, ohne ihn abklemmen zu müssen. Es war eine große Erleichterung für uns beide. Ich hätte mir es vielleicht zugetraut, aber Olaf ist kein Freund von Strom. Ich hätte es mir vielleicht zugetraut, den Herd abzuklemmen, aber wohl wäre mir dabei auch nicht gewesen. Meine größte Sorge war, ob die Spüle nach dem Anschrauben wieder dicht war.
Nun ja, irgendwann war die Küche komplett ausgeräumt, so dass es kein Zurück mehr gab. Zum Glück war das alte Linoleum nicht verklebt, so dass wir es einfach zerschneiden konnten. Darunter kamen mehrere verschiedene Bodenbeläge zum Vorschein. Hinter den Schränken befand sich außerdem eine schicke, grüngelbe Blümchentapete. Wir haben das zu große Linoleum zunächst aus dem Keller in die Wohnung getragen, um uns dann zu entscheiden, es im Trockenraum auf die ungefähre Größe zuzuschneiden. Danach ließ es sich wesentlich einfacher zurecht schneiden.
An der Wand der Spüle habe ich ein wenig die Geduld verloren und es Pi mal Daumen gekürzt. Keine gute Idee, aber zum Glück kann man es nicht sehen. Am Türrahmen zum Flur und an der Schiebetür zum Arbeitszimmer hat Olaf sich mehr Mühe gegeben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Nach reichlich Gefrickel lag das Linoleum ohne Wellen, so dass wir die Küche wieder aufbauen konnten.
Beim ersten Versuch war der Siphon tatsächlich undicht, aber das konnte Olaf schnell beheben. Derweil er die Küche aufgebaut hat, habe ich den Flur ausgemessen und bin anschließend in den Baumarkt gerödelt, um noch einen Eimer weiße Farbe zu kaufen. Leider reichte der Rest in dem 10-Liter-Eimer nicht mehr für den Flur. Ich habe noch einen 4-Liter-Eimer weiße Farbe gekauft, und zudem noch zwei zusätzliche Tuben Silikon, alle in verschiedener Farbe. Das transparente Silikon hat er verwendet, um die die Fußleisten und Gummidichtungen der Türen zu verkleben, und meinen Flaschenöffner wieder mit dem Magneten zu verbinden. Da die Tube transparenten Silikons nicht mehr reichte, die Arbeitsplatte zu verkleben, haben wir deshalb Weißes verwendet. Kein Problem! Ich war einfach nur froh, dass alles so gut geklappt hatte.
Am Ende des Tages hatte ich wieder eine funktionierende Küche mit weißen Silikonrändern und einem dichten Siphon. Nachdem das erledigt war, habe ich ein letztes Mal die braune Farbe hervor geholt und auffällige Stellen gepinselt, was Olaf reichlich kommentiert hat.
Am Ende des Tages war ich sehr begeistert, weil:
Die Stolperfalle zum Arbeitszimmer Geschichte war
Die Küche einfach gut aussah
Ich Türschwellen hatte
Die Türdichtungen nicht mehr heraus fielen, wenn man aus Versehen dagegen kam
Leider gab es noch ein Problem: Nachdem wir das Linoleum verlegt hatten, ließ sich die Küchentür kaum noch schließen, da sie über den Boden schliff. Das war zwar auch schon vorher so, aber der neue Bodenbelag war dicker. Olaf sagte, dass man dafür die Tür abschleifen müsse, aber darauf wollte ich mich zunächst nicht einlassen. Dazu hätte ich mir einen Bandschleifer von Boels mieten müssen, bis mir einfiel, einfach mal Robert anzufunken. Natürlich hatte er einen Bandschleifer, den er mir auch gerne ausleihe.
Sonntag, 5.7.2020
Nach einem Feierabend mit reichlich Bier habe ich ein Auto gemietet, um am Sonntag einen Bandschleifer zu besorgen. An Abend zuvor habe ich mir noch überlegt, das Teil mit dem Fahrrad und einem großen Rucksack abzuholen, habe mich aber für das Auto entschieden. Derweil Olaf den Flur abgeklebt hat, habe ich das fehlende Gerät aus Bramel geholt.
Das Abkleben hat länger gedauert als das Streichen, was allerdings keine Überraschung war. Selbst die problematischen Stellen waren schnell gedeckt, dank Alpina. Hätte nie gedacht, dass sich die Farbe so schnell bezahlt macht. Die Aktion war auf jeden Fall ihr Geld wert. Hätte nie gedacht, dass man den Unterschied so krass sieht.
Danach habe ich mich noch an der schwarzen Ecke im Schlafzimmer versucht, was gar nicht so einfach war, da dort die Farbe von der Decke fiel. Schlussendlich war es allerdings die Mühe wert, da Alpina alles gedeckt hat. Kein Schimmel mehr zu sehen! Olaf und ich waren uns allerdings einig, dass das Schlafzimmer ein Projekt für nächstes Jahr ist. Dafür brauchen wir mindestens zwei Tage, mit neuem Bodenbelag auch drei. Natürlich haben wir auch diesen Tag mit reichlich Bier ausklingen lassen.
Leider gab es auch noch eine sehr unerfreuliche Nachricht an diesem Abend. Rico hat mich angerufen, aber nicht, um mir zum Geburtstag zu gratulieren, sondern um mir mitzuteilen, dass Sandra fast an einem Herzinfarkt gestorben wäre, wenn er sie nicht zum Arzt geschafft hätte. Sie hatte Schmerzen im Arm. Rico wollte sie sofort zum Arzt bringen, aber sie wollte nicht. Als Rico sie am nächsten Morgen dorthin geschleppt hatte, war es eine Minute vor zwölf.
Etwas Lustiges gibt es allerdings auch noch zu berichten: Als Olaf geduscht hat, ist der Duschkopf abgebrochen. Er dachte zunächst, dass der Schlauch der laufenden Waschmaschine geplatzt sei und hat sie ausgeschaltet, aber das Wasser spritzte weiter durch das Badezimmer. Wir haben beide reichlich gelacht. Zum Glück hatte ich noch einen Duschkopf als Reserve, den er auch sofort angeschraubt hat. Dabei war eine passende Dichtung, so dass nun kein Wasser mehr aus dem Gewinde spritzt.
Montag, 6.7.2020
Der Montag war sehr ungewohnt, da wir alles erledigt hatten. Wir mussten keine Arbeitsklamotten anziehen und schon gar nicht arbeiten. Ich habe ein weiteres Mal die Zitrone gebucht, um den Biervorrat aufzufrischen und Lebensmittel sowie Tabak zu kaufen. Beim Kauf von sechs Kisten Bier im Holab habe ich aufgrund der Märchensteuersenkung fast einen Euro gespart!
Da ich ein Auto hatte, habe ich den Bandschleifer zurück nach Bramel gebracht. Leider war niemand da, so dass ich das Gerät im Garten abstellen musste. Das Wetter war sehr wechselhaft, so dass ich zunächst nicht wusste, ob der Bandschleifer nass geworden war. Leider war niemand zu Hause, wo ich das Teil abgeben konnte, aber wie sich zum Glück später heraus stellte, ist alles gut gegangen. Ich habe das Teil im Garten in einem Türrahmen abgestellt, wo der Wind offensichtlich nicht stand. Das habe ich allerdings erst später via WhatsApp erfahren.
Nachdem wir das Auto am Bahnhof abgestellt hatten, ist Olaf wie angekündigt zu seinem Outdoor-Laden gerödelt, derweil ich kurz mit Robert bezüglich des Bandschleifers telefoniert habe. Danach sind wir zur Deutschen Bank gegenüber der Nachtschicht, weil er noch eine Überweisung für seinen Steuerberater machen musste. Schlussendlich sind wir drei Stunden am Deich gelaufen, bis wir an den Kreuzfahrtschiffen vorbei waren. Dann sind wir umgedreht, unter anderem, weil das Wetter sehr wechselhaft war. Es war sehr windig, und es gab reichlich Schauer.
Auf dem Rückweg haben wir uns einen Berlin-Döner geholt. Ich war sehr froh, dass wir wieder zu Hause waren. Wir haben den Döner verschlungen und danach alle zehn Folgen der Amazon-Star-Trek-Serie geschaut. Olaf hatte vorher erwähnt, dass er Picard mag. Ich habe es zum zweiten Mal gesehen. Schon beim ersten Mal war ich nicht sehr begeistert, aber nach der sechsten Folge mussten wir es bis zum Ende durchstehen.
Dienstag, 7.7.2020
Am Montag wollte Olaf alleine zum Outdoor-Laden, aber er hat seinen Plan geändert. Erst wollte er dorthin, während ich schlief, aber er hat seinen Plan geändert. Als ich um 11:30 aufstand, war er noch da und hat mir seinen neuen Plan verkündet: Er schlört seinen Kram doch mit, da er nicht zwei Mal gehen will. Ich war ganz froh darüber und habe ihn gebührend verabschiedet.
Alles in allem war es eine sehr interessante Woche. Meine Wohnung ist zwar renoviert, aber ich habe gelernt, dass ich nicht unbedingt dafür gebaut bin, mit Anderen zusammen zu leben.
Materialkosten
Bauhaus
122,11 €
30.6.2020
Tedox
72,90 €
30.6.2020
Bauhaus
38,50 €
2.7.2020
Bauhaus
18,02 €
3.7.2020
Bauhaus
49,92 €
4.7.2020
Gesamt
301,45 €
Plus Zigaretten, Bier, Lebensmittel und drei Fahrten mit Cambio (insgesamt ca. 200 €)
Bilder
Ein paar Vorher-Nachher-Bilder kann man hier bewundern.
Da ich ja mit Computern um kann, durfte ich Karten für die Berserker-Tour in Hamburg (Sporthalle) bestellen. Da man ein Hotel auch über das Internet bestellen kann, und das auch was mit Computern zu tun hat, durfte ich das gnädigerweise auch noch übernehmen. Ich habe bei a&o Hostel gebucht, was sich als ziemliches Abenteuer herausgestellt hat.
Die Anreise war problemlos. Der erste Schock kam, als wir das Schild für unsere Unterkunft auf der Reeperbahn gesehen haben. Es hing gut sichtbar an einem Puff, aber zum Glück war das Hostel dahinter in einer Einfahrt versteckt. Ich bin zum Empfang gerödelt, um nach Parkmöglichkeiten zu fragen, woraufhin man mir sofort einen Ausdruck von Google Maps gab. Der erste Eindruck war gar nicht so schlecht. Der Empfang war sauber und die Angestellten freundlich.
Der nächste Schock kam auf dem Zimmer. Dass wir die Betten selbst beziehen mussten, war keine Überraschung, da Bettwäsche extra kostete. Dass wir allerdings Mitbewohner hatten, war so nicht geplant! Zwei Betten waren bereits von jungen, hübschen Mädchen, sehr wahrscheinlich aus Kanada, belegt. Ich dachte, dass ich ein Zimmer gebucht hätte, aber wie sich später herausstellte, habe ich 5 Betten gebucht. Die Mädels waren ziemlich geschockt, als sie uns sahen, und sind sofort zusammen auf die Toilette. Wir wollten uns nicht länger als nötig dort aufhalten und sind sofort los.
Die Fahrt zur Sporthalle haben wir unfallfrei mit der U-Bahn bewältigt. Wir waren um ca. 16:45 da und mussten noch eine Stunde totschlagen. Zum Glück gab es in der Nähe einen Tante-Emma-Laden, der auch Bier verkauft hat. Vor dem Laden durfte man auf Anordnung des Bezirksamtes nicht trinken, aber zum Glück durften wir auf Nachfrage drinnen bleiben, da es nur etwa 1 Grad waren.
Um 17:45 Uhr haben wir uns am Eingang angestellt. Während ich vom Rockharz-Festival erzählte, sprach mich jemand von der Seite an, der offensichtlich zugehört hatte. Wie sich herausstellte, war es Thomas, den ich dort im Biergarten kennengelernt hatte. Er ist für das Konzert aus Sachsen-Anhalt gekommen. Die Welt ist ein Dorf!
Das Konzert war absolute Spitzenklasse. Hypocrisy war nicht schlecht, aber zu Recht der Einsteiger. Sie haben “nur” 40 Minuten die Bühne gerockt. Während der Pause, derweil ich vor der Toilette auf Danilo wartete, habe ich Olaf mit Anhang auf dem Weg zur Raucherzone getroffen. Da ich gerade erst geraucht hatte, bin ich nicht mit gegangen. Wir haben uns in der Halle wieder gefunden und Arch Enemy zusammen geschaut. Wie immer hat Frontsau/Frontfrau Alissa alles gegeben! Unglaublich, wie viel Energie sie hat. Allein der Auftritt wäre das Geld schon wert gewesen, aber danach kam noch Amon Amarth. Die Bühnenschau war großartig. Der Trommler saß auf einer Bühne, die während des Konzertes hochgefahren wurde, und pyrotechnisch stand sie einem Rammstein-Auftritts in nichts nach, so dass einem nicht kalt werden konnte. Musikalisch waren sie zu Recht Headliner. Noch einen Tacken besser als Arch Enemy.
Die Rückfahrt zur Reeperbahn haben wir glücklicherweise ohne Umwege hinbekommen. Da mittlerweile Samstag war, ist die U-Bahn durchgehend alle 10 Minuten gefahren. Wir sind allerdings nicht sofort ins Hostel, sondern noch in einer Kneipe/Bar eingekehrt, wo alle außer mir einen Cocktail getrunken haben. Ich war vernünftig und habe lediglich ein Bier bestellt. Danach (schätzungsweise 2:00 Uhr) hatten wir die nötige Bettschwere und haben unsere luxuriöse Unterkunft bezogen. Die beiden Mädchen waren noch nicht da.
Am nächsten Morgen hat Gero frühzeitig den Rücksturz nach Rostock eingeleitet. Ich habe zwar mitbekommen, dass Alarm war, aber nicht, dass sie abgereist sind. Während ich döste, kam ein weiterer Mitbewohner und legte sich auf das Bett über mir. Zum Glück habe ich meine Brille noch in das Fach neben mir gelegt, anstatt sie am Gitter aufzuhängen. Nachdem ich pissen war, fragte Danilo, ob wir auch abreisen wollten, was ich sofort bejahte. Ohne zu duschen oder Zähne zu putzen haben wir unsere Sachen gepackt und sind zum Auto.
Da wir die Karte für das Parkhaus genialerweise im Wagen gelassen hatten, kamen wir nicht rein, aber zum Glück wurde uns am Empfang des Krankenhauses geholfen. Nachdem wir auch diese Hürde gemeistert hatten, ging es endlich zurück nach Bremerhaven.
Kurz nachdem ich angekommen war, rief Rico an und sagte, dass er einen Filmriss hätte. Der Cocktail habe ihm die Schuhe ausgezogen. Als er sich an einer Tankstelle einen Kaffee geholt hat, erwähnte der Kassiere, dass er eine ziemlich Fahne habe 🙂
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Die Karte war ein Geburtstagsgeschenk. Mit von der Partie waren Tina, Sarah, Nico, Frank, seine Frau und natürlich ich. Es war ein sehr schöner Abend, der nach Wiederholung schreit. Obwohl wir Sitzplätze hatten, war es ein super Konzert. Volbeat hat wie immer alles gegeben, die Vorbands Danko Jones und Baroness haben wir nicht gesehen, aber das war kein großer Verlust. Sarah steht auf Danko Jones, hatte sie aber schon am Mittwoch zuvor in Lingen gesehen.
Die Planung war allerdings nicht ganz einfach. Tina hatte das Reddsion Blu als Unterkunft ausgesucht. Während des Telefonats war noch ein Zimmer frei, als ich aber am nächsten Tag buchen wollte, war nur noch eine Suite für 190 € frei. Deshalb habe ich im Ibis Budget direkt um die Ecke ein Zimmer für 75 € gebucht. Sarah und Frank haben auch noch Zimmer im Reddison Blu bekommen, was aber nicht schlimm war. Das Ibis war ca. 100 Meter entfernt. Nico hat dann schlussendlich die Präsidentensuite gebucht, was keine schlechte Entscheidung war. Damit hatten wir ein Zimmer mit Gästeklo, Wohnraum und Terrasse, wo wir nach dem Konzert noch gefeiert haben. Aber Eins nach dem Anderen.
Die Anreise war eine ziemliche Vollkatastrophe. Ich bin mit einem Mietwagen (Seat Arona) angereist, den ich um 11:00 Uhr abgeholt habe. Zum Glück bin ich schon um 12:00 Uhr losgefahren anstatt um 13:00 Uhr, wie ich ursprünglich geplant hatte. Der Ruhrpott war gefühlt ein einziger Stau. Das Navi hat eine Sightseeing-Tour mit mir gemacht. Ich war unter anderen in Witten und Hagen, und habe die Schwebebahn in Wuppertal gesehen. Immer wenn Selma die Route neu berechnet hatte, hieß es sofort, dass es Verkehrsstörungen gibt. Schlussendlich habe ich fast 5 Stunden für die Strecke gebraucht.
Als ich um 17:00 Uhr endlich vor der Tür stand, war der Parkplatz natürlich belegt. Zum Glück konnte ich das Auto in der Nähe des Hotels auf der Straße abstellen, wo kein Park- oder Halteverbot war. Zu allem Überfluss versagte auch noch der Computer, als ich einchecken wollte. Da ich das allerdings schon online erledigt hatte, ging es trotzdem ziemlich schnell. Man hat mir einen Umschlag mit der Zugangskarte in die Hand gedrückt und mir die Zimmernummer (512) gesagt. Es war halt Budget, ein Wohnklo halt, aber mehr hatte ich auch nicht erwartet. Nach einer schnellen Dusche bin ich ins Reddison Blu und musste natürlich noch einmal zurück, weil ich die Konzertkarte vergessen hatte.
Dort habe ich einen halben Liter Bier für sportliche 8 € getrunken, derweil Tina und Sarah zur Tankstelle gegangen sind, um Heineken zu besorgen. Danach sind wir in die Präsidentensuite und haben Essen bestellt. Ich hatte einen Cheeseburger für 16 €. Ziemlich teuer, aber dazu gab es Pommes und einen Salat. Die Pommes waren sehr gut und der Salat auch. Danach war ich pappsatt.
Wir waren pünktlich zu den letzten Klängen von Baroness auf unseren Sitzplätzen in der Lanxess-Arena. Zum Glück waren die nichts für mich, so dass ich nichts verpasst habe. Um kurz nach 21:00 Uhr betrat Volbeat die Bühne. Anfangs war ich ein wenig irritiert, dass wir Sitzplätze hatten, aber das hat sich schnell gelegt. Als das Konzert begann, sind alle aufgestanden, inklusive mir. Die Arena ist so gebaut, dass ich auch alles im Sitzen hätte sehen können. Nachdem wir zwischendurch von Leuten mit Bierfässern auf dem Rücken mit Hopfenkaltschale versorgt wurden, kam zum Ende hin noch einmal Bierdurst auf. Unabhängig voneinander sind Nico, Sarah und ich losgerödelt und haben jeweils 5 Bier geholt, so dass wir Druckbetankung machen mussten. Ein Paar hinter uns hat uns 2 Bier abgekauft, die übrigens 5 € (0,4L) kosteten, aber trotzdem mussten wir schnell trinken.
Der Auftritt war wie immer ziemlich geil, nur das Konfetti anstatt Feuer war ein wenig befremdlich. Am Ende wurden wir von Ordnern aus der Halle gefegt. Danach sind wir zur Tankstelle, wo irgendwer noch Bier und Chips gekauft hat. Damit sind wir in die Präsidentensuite, in der es übrigens ziemlich nach Abfluss gestunken hat, und haben bis 2:30 Uhr getagt. Frank und ich haben mit Nico über die aktuelle politische Lage diskutiert, was Tina als Streit empfunden hat. War es aber nicht. Es waren nur 2 Parteien mit unterschiedlicher Meinung. Danach bin ich in mein Wohnklo und habe bis 8:50 Uhr geschlafen.
Um 9:40 habe ich ausgecheckt, um in Reddison Blu zu frühstücken. Das war in Ordnung, aber für die 20 € hätte man auch richtiges Rührei erwarten können, und kein geschmacksneutrales Pulverzeugs. Ansonsten war das Buffet reichhaltig.
Um 10:42 habe ich mich auf den Rückweg gemacht. Dieses mal habe ich nur 3:20 Stunden gebraucht, inklusive Tankstopp, wo man 1,60€ für den Liter E10 haben wollte. In Bremerhaven hat derselbe Stoff 1,35€ gekostet. Wegelagerei! Wie auch immer, um 13:57 Uhr war ich wieder in meinen eigenen 4 Wänden.
Wie gesagt, alles in allem ein sehr gelungener Abend!
Die Anreise war ziemlich entspannt. Nach Ballenstedt ist es nicht viel weiter als nach Wacken, wenn man Autobahn anstatt Fähre nimmt. Wir sind hier um ca. 13:00 Uhr losgefahren, da wir noch Badelatschen für mich kaufen mussten, und sich so alles ein wenig verzögert hat. Olaf ist schon am Montag angereist, um keinen Stress zu haben. Am Montag haben wir Bier, Konserven und Anderes gekauft, was man für ein Festival braucht. Zum Glück ist Olaf diesbezüglich schon erfahren, so dass ich mir keine Sorgen machen musste. An Klopapier oder Desinfektionsmittel zum Beispiel hätte ich gar nicht gedacht! Wir haben 4 Paletten Bier 0,5l gekauft, und reichlich Wasser. Meine Vorräte für den Rest des Jahres sind gedeckt, aber besser zu viel als zu wenig.
Um 17:00 Uhr erblickten wir endlich eine endlose Autoschlange, an der es zunächst weder vor noch zurück ging, da es nur eine Zufahrt zum Festivalgelände gibt. Der Typ vor uns hat uns berichtet, dass es jedes Jahr dasselbe Elend sei, weil alle Autos nach verbotenen Gegenständen gefilzt werden. Dieses Jahr war es zum Glück nicht so. Nur knapp 1 bis 1,5 Stunden später wurden wir endlich eingewiesen. Die einzige Kontrolle, die wir über uns ergehen lassen mussten, war die Ticketkontrolle. Außerdem mussten wir pro Person 10 € Frühanreisegebühr abdrücken, aber egal. Dafür haben wir einen sehr guten Zeltplatz mit netten Nachbarn bekommen.
Olaf hat sofort Kontakt aufgenommen, was eine sehr gute Entscheidung war. Rechts von uns war das Havelland mit Moni, David und Richard vertreten, rechts von uns Duisburg und Hamburg. Die Mannschaft gegenüber hat ein wenig Hektik verbreitet, weil sie eigentlich mehr Platz brauchte, und waren sehr froh, dass wir nur 2 Einmannzelte mithatten. Sie sind allerdings mitten in der Nacht noch umgezogen (dazu später mehr).
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, sind wir ins Infield und haben uns umgeschaut. Der Biergarten (Mutantenstadl) hatte geöffnet, und ein frisches, gezapftes Bier klang nach einer sehr guten Idee. Die Preise sind sehr moderat für ein Festival. Bei 4,50 € für 0,5l kann man sich wirklich nicht beschweren! Wir waren beide angenehm überrascht. Im Biergarten haben wir Thomas kennen gelernt, ein Steiger/Sprengmeister beim Salzabbau. Wir haben uns lange unterhalten, bis wir alle die nötige Bettschwere hatten.
Unseren Zeltplatz haben wir ohne Probleme wieder gefunden, weil alles gut ausgeflaggt ist, und das Rockharz ein Festival der kurzen Wege ist. Wir brauchten ca. 15 Minuten vom Infield bis zum Zelt. Nachdem ich mich erst in mein Zelt und dann im Zelt in meinen Schlafsack eingewickelt hatte, verging einige Zeit, da das Zelt zu klein für mich war. Als ich mich am nächsten Morgen wieder hinausgeschält hatte, rieb ich mir verwundert die Augen, weil gegenüber eine große, freie Fläche war. Die Mannschaft gegenüber war, wie schon geschrieben, des nächtens noch umgezogen. Das habe ich allerdings erst nicht mitgeschnitten, weil ich dringend pissen musste und noch nicht wieder nüchtern war. Alles in Allem ein schöner Abend!
3.7.2019 – Der Auftakt
Das erste Mal Kacken auf einem Dixie-Klo. Wesentlich weniger schlimm als erwartet. Alles so sauber, wie so eine Plastiktonne sein kann. Trotzdem eine sehr gute Idee, Kackpappe und Desinfektionsmittel zu kaufen. Gibt halt ein besseres Gefühl.
Danach reichlich Zeit, Bier zu trinken, da das erste Konzert erst um 16:30 Uhr beginnt. Olaf und ich schrauben uns ein Bier nach dem anderen in den Kopf, sitzen auf unseren Campingstühlen vor unseren Zelten und lassen uns garen. Irgendwann werden wir von der Gruppe aus dem Havelland eingeladen, sich mit unter ihren Pavillon zu setzen, was wir dankbar annehmen. Es war schon ziemlich heiß!
Wir bekommen den heißen Tipp, uns unbedingt Brothers of Metal anzuschauen. Wir gehen zusammen ins Infield und schauen uns die Kapelle an. Wirklich nicht schlecht! Powermetal vom Feinsten. Die Jungs haben eine wirklich gute Show abgeliefert.
Da danach bis JBO nichts kommt, rödeln Olaf und ich zur Teufelsmauer hoch. Von dort aus kann man das gesamte Festivalgelände überblicken. Ziemlich geiler Ausblick. Wir sitzen recht lange auf der Aussichtsplattform und genießen es. Rechtzeitig zu JBO schaffen wir es wieder ins Infield.
Dort treffe ich jemanden, der auch Platt spricht und unterhalte mich lange mit ihm. Von JBO bekomme ich nur die letzten Lieder mit, aber egal, sehr interessant! Wir nehmen noch die ersten Lieder von UDO mit, aber dann bin ich so voll, dass ich nicht mehr gerade stehen kann. Ich habe es offensichtlich übertrieben. Olaf hakt sich bei mir ein und bringt mich zum Zeltplatz. Dennoch ein sehr gelungener Abend!
4.7.2019 – Der 1. Geburtstag
An Olafs Geburtstag werden wir um ca. 7:30 Uhr von einem Hornbläser geweckt. Da es noch so früh war, haben wir uns beide gedacht, duschen zu gehen. Wir haben also unsere Siebensachen zusammengepackt und sind losgerödelt. Die Schlange reichte von der Dusche bis fast zum Eingang des Infields. Das hatte ich nicht erwartet, da ich tags zuvor um ca. 10:30 Uhr ohne Probleme duschen konnte. Ich habe 3,50 € abgedrückt und konnte mich sofort mit Wasser bewerfen. Da ich noch reichlich müde bin, mache ich die Kehrtwende und gehe wieder zum Zelt. Die Zeit möchte ich doch lieber mit Schlafen verbringen. Als Olaf ungefähr 2 Stunden später wieder auftaucht, bin ich auch wach, aber auch nicht wirklich, da die Dusche fehlt.
Nichts desto trotz, das Bier muss rein! Wir setzen uns unter den Pavillon zu der Gruppe aus dem Havelland und erzählen, wie geil Van Canto ist. Sie lassen sich überzeugen und kommen mit. Ein sehr geiler Auftritt! Kaum zu glauben, dass das einzige Instrument auf der Bühne das Schlagzeug ist.
In der anschließenden Runde stellt sich heraus, dass David und Olaf zusammen Geburtstag haben. Die Gratulationsorgie ruft die Gruppe noch weiter neben uns auf den Plan, die sich dann auch zu uns gesellen. Nette Leute aus dem Sauerland. Ich unterhalte mich lange über die Bühnenshow von Avantasia, aber irgendwann müssen wir aufstoßen und ins Horn brechen, weil Olaf unbedingt Lordi sehen möchte. Nicht Meins, aber egal, Karl. Danach kommt Hämatom. David, Richard und Moni sind nicht abgeneigt und kommen mit.
Lordi ist nicht so der Hit, aber Hämatom reißt es raus. Danach müssen wir Wintersun und Cradle of Filth abwarten, weil wir alle Amon Amarth sehen wollen. Das Warten hat sich gelohnt! Olaf und ich nehmen noch die ersten Songs von Witt mit, aber danach hat es sich ausgewittet. Wir sind müde, und so toll ist es auch nicht.
5.7.2019 – Mein Geburtstag
Dieser Tag ist vom Lineup nicht so der Hit. Deshalb sitzen wir lange unter dem Pavillon und unterhalten uns auch mit der Gruppe aus dem Sauerland. Ich muss öfters mal weg, da ich telefonische Geburtstagsgrüße bekomme. Ist aber gar nicht so schlimm, da einer aus der Sauerlandgruppe neben mir sitzt und mir seine Lebensgeschichte erzählt.
Zwischendrin essen Olaf und ich tatsächlich die erste und einzige Dose Ravioli von den drölfundfünfzig, die wir eingekauft haben. Olaf stellt den Brenner auf den Gartentisch und hinterlässt damit einen bleibenden Eindruck. Als er das Ding wieder abräumt, ist ein tiefer Abdruck an der Stelle. Das ist ihm ziemlich peinlich, aber die Havelländer sind sehr entspannt. Wir wollen einen Edding besorgen, mit dem er die Stelle signieren kann, aber das schaffen wir leider nicht.
Als David und Richard zu Soilwork aufbrechen wollen, gehe ich mit, um mich loszueisen. Das war eine gute Entscheidung. War zwar nicht ganz so geil, aber auch kein totaler Reinfall. Danach gibt es Dragonforce, was durchaus brauchbarer Melodic-Power-Metal ist. Richard erzählt mir, dass die Band den Soundtrack zu einem Computerspiel gemacht haben, und er sie deshalb mag. Hypocrisy danach ist auch ganz nett. Olaf taucht kurz vor Saltatio Mortis auf, aber der Rest (inklusive mir) geht wieder zurück zum Zelt, da wir noch Heidevolk sehen wollen.
Wir trinken noch ein paar Bier und rödeln um kurz vor 1:00 Uhr noch mal wieder zurück ins Infield. Das hat sich richtig gelohnt! Eine holländische Pagan-Metal-Band, die auf holländisch singt und dazu eine ziemlich geile Show abliefert!
6.7.2019 – Der letzte Tag
Am Samstag ist es zunächst ziemlich heiß, und wir müssen früh los. Um 13:15 Uhr spielt Freedom Call, die wir alle sehen wollen. Im Infield werden wir zwar gegart, aber es hat sich einmal mehr gelohnt. Die Band dreht ein Video und gibt sich deshalb ganz besonders Mühe. Ein weiterer sehr gelungener Auftritt! Wir sind uns alle einig, dass es danach zurück zum Zelt geht, da wir nicht komplett durchgegart werden wollen. Olaf ist zwar ein wenig traurig, dass er Visions of Atlantis nicht gesehen hat (die haben eine Frontfrau), aber die Nummer ist halt durch.
Nach einem Stopp beim Merchendise-Stand, wo sich Olaf eine Rockharz-Flagge kauft, geht es zurück zum Zelt. Wir überzeugen die Anderen, sich Mono Inc. anzuschauen, aber das war kein so guter Tipp. Auf der Bühne waren sie nicht sehr überzeugend. Ich habe mir wesentlich mehr erwartet. Es fehlte halt einfach der Wumms, aber egal. Danach kam Epica, die auch nicht schlecht waren, und dann endlich Korpiklaani!
Letztere haben eine echt geile Show geliefert. Olaf konnte damit so gar nichts anfangen, aber er hat durchgehalten, obwohl es zum Ende hin zu Regnen begann. Bei Children of Bodom hat er sich allerdings verabschiedet. Das war auch nicht Seins. Mir wurde kurze Zeit später kalt, so dass ich mich auch vom Acker gemacht habe.
Die letzte Nacht habe ich im Auto geschlafen. Mein Billo-Zelt für 15 € aus dem Famila hatte zwar Belüftung, aber keine Abdeckung. Als ich mich ins Zelt und Schlafsack einwickeln wollte, musste ich feststellen, dass es ziemlich feucht war, und bin ins Auto umgezogen. War zwar nicht sehr bequem, aber immer noch besser als ein nasser Schlafsack und ein feuchtes Zelt. Ich habe den Sitz zurück geklappt und geschlafen. Die nötige Bettschwere hatte ich schon noch, obwohl ich um ca. 22:30 Uhr aufgehört habe zu trinken, da ich noch fahren musste.
7.5.2019 – Abreise
Am Sonntag bin ich recht entspannt im Auto aufgewacht. Ich war zwar nicht wirklich ausgeschlafen, aber durchaus ausgenüchtert. Vor der Abfahrt habe ich noch ein neues Zelt erworben, weil meins nicht nur wasserdurchlässig, sondern auch kaputt war. Eine Stange war gebrochen, aber was will man erwarten. Richard hatte zum Glück sein Zelt vergessen und mir seine Neuerwerbung für 30 € vermacht. Ein McKinley, in das ich bestimmt auch reinpasse, und ich mich auch nicht wie in eine Frischhaltefolie einwickeln muss.
Auf dem Infield war Stop and Go angesagt, da aus allen Richtungen Autos kamen, aber dennoch sehr entspannt. Einmal aus dem Infield raus ging es voran. Die Gruppe aus Duisburg/Hamburg war schon abgereist, als ich noch geschlafen habe. Von dem Havelländern haben wir uns noch verabschiedet. Olaf hält den Kontakt.
Epilog
Ein sehr geiles Festival, vor allem ein Festival der kurzen Wege! Mann kann auch zwischen den Auftritten zurück zum Zelt, weil es halt nur maximal 15 Minuten dauert. Mehr Duschen und auch Dixie-Klos wären allerdings angebracht. Ich habe nur Mittwoch geduscht, was zwar kein Problem ist, aber schöner wäre es schon gewesen, sich zumindest einmal mehr mit Wasser zu bewerfen.
Wie auch immer, die Karten für nächstes Jahr sind bestellt!
Seit ewiger Zeit mal wieder ein Frühschoppen mit Danilo. Lina war mit den Kindern in Bremen, Anne besuchen, so dass er Zeit hatte. Telefonisch hatten wir 13:00 Uhr abgesprochen, aber er hatte so großen Bierdurst, dass er schon um 12:30 vor der Tür stand. Mir egal, ich hatte auch Durst.
Wir hatten überlegt, eine Radtour zu machen, sind aber erst nach dem 4. Bier um ca. 15:30 Uhr losgefahren. Zunächst zur Schiffdorfer Stauschleuse, die zu meiner Überraschung tatsächlich geöffnet hatte. Dort sind wir für 3 halbe Liter und eine Mantaplatte eingekehrt. Leider wird dort immer noch Engels-Bier ausgeschenkt. Auch Danilo meinte, dass der Stoff ziemlich reinknallt. War also keine Einbildung von Olaf und mir, als wir das letzte Mal dort waren. Die Pommes waren laut Aussage des Grillchefs selbstgeschnitzt und handgeklöppelt, und auch die Currysoße für die Wurst war selbstgemacht. Hat auf jeden Fall alles sehr gut geschmeckt!
Irgendwann, ich glaube, es war so 17:30 Uhr, haben wir unsere Radtour fortgesetzt. Einmal um den Spadener See, so mein Plan, und dann zurück. Am See war tatsächlich noch etwas los. Ein neuer Betreiber, der die Hütte übernommen hat. Im Moment noch in Containern, aber es gab Bier vom Fass und reichlich Auswahl an Craft-Bier. Die Frau hinter der Theke erzählte etwas über gefrorene Cocktails, die man in einen Toaster stellen kann, und wie geil das sei. Danilo hat daraufhin mit ihr darüber diskutiert, wie schön doch richtige, und keine gefrorenen Cocktails seien. Wie auch immer, nach 2 0.3l gezapftem Bier haben wir unsere Tour fortgesetzt.
In der Moorkate war immer noch Betrieb, so dass wir dort auch noch eingekehrt sind. Das Essen, was am Nebentisch serviert wurde, roch ziemlich lecker. Da wir leider kurz zuvor in der Stauschleuse gegessen hatten, hatte keiner von uns Hunger. Dennoch haben wir eine Speisekarte bekommen. In der Moorkate haben wir noch einen halben Liter getrunken, bevor wir wieder zu mir gefahren sind. Über die Preise in der Moorkate kann man sich übrigens nicht beschweren: Nicht einmal 4 Euronen für den halben Liter!
Wir haben den Abend bei mir ausklingen lassen. Nach ein paar Köpi waren wir beide so voll, dass wir ins Bett mussten. Wenn ich mich recht erinnere, ist Danilo so gegen 23:00 Uhr gefahren.
Wie immer haben wir dabei reichlich über Gott und die Welt diskutiert. Alles in Allem ein sehr schöner Pfingstsonntag!